Kirchenthumbach
26.09.2018 - 16:44 Uhr

Eine Volkskrankheit

Der Blick beim Frauenfrühstück des Katholischen Frauenbundes richtete sich nicht nur auf das reichhaltige Büfett: Im Mittelpunkt stand zudem ein Vortrag über „Depressionen im Alter“.

Nach einem lockeren Vortrag über ein ernstes Thema übergeben Margit (links) und Monika Steger (rechts) vom Frauenbundteam an Gerontotherapeut Georg Pilhofer eine Spende für den Verein "Sega". Dieser unterstützt Menschen mit Demenz und anderen gerontopsychiatrischen Erkrankungen, damit diese so lange wie möglich in ihrem gewohnten Lebensumfeld bleiben können. Bild: lep
Nach einem lockeren Vortrag über ein ernstes Thema übergeben Margit (links) und Monika Steger (rechts) vom Frauenbundteam an Gerontotherapeut Georg Pilhofer eine Spende für den Verein "Sega". Dieser unterstützt Menschen mit Demenz und anderen gerontopsychiatrischen Erkrankungen, damit diese so lange wie möglich in ihrem gewohnten Lebensumfeld bleiben können.

Im Pfarrzentrum Sankt Josef duftete es nach frischem Kaffee, knusprigen Semmeln, Marmelade, Obst, Müsli und anderen Frühstücksleckereien. Das Frauenfrühstück ist stets ein willkommener Anlass, um zu genießen - aber auch, um zu plaudern und sich auszutauschen.

Danach lauschten rund 60 Frauen gespannt dem Vortrag "Depressionen im Alter - Demenz" von Diplom-Sozialpädagoge Georg Pilhofer. Depressionen seien im höheren Lebensalter eine häufig auftretende Störung, erklärte dieser. Meist werden sie aber nicht erkannt, da ihre Symptome sehr vielfältig sein können. Jeder vierte bis fünfte Mensch hat im Laufe seines Lebens eine depressive Phase. Man könne Depression deshalb als Volkskrankheit bezeichnen, informierte der Referent.

Unbehandelt nehme sie meist einen chronischen Verlauf. Die Ursachen für eine Erkrankung liegen nach Angaben Pilhofers zum Teil in der Vererbung, aber auch in strukturellen Hirnveränderungen, äußeren Belastungen wie chronischen körperlichen Erkrankungen, in anhaltenden Schmerzen, fortdauernden Konflikten, Verlustereignissen und vor allem in Einsamkeit. Besonders die Angehörigen sollten Depressive beobachten und ihnen beistehen, appellierte er vor dem Hintergrund, dass zehn Prozent der depressiven Menschen durch Suizid sterben, wobei es eine hohe Dunkelziffer gibt.

Der Sozialpädagoge sprach nicht zuletzt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten an. Bei rund 80 Prozent der Depressiven konnte danach eine Heilung oder Besserung beobachtet werden. Anlaufstelle für seelische Erkrankungen im Alter ist das Sozialpsychiatrische Zentrum in Amberg, Telefon 09621/3724-13.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.