Steht da ein kleiner Porsche Macan? Nein - es ist noch immer der Kia Sportage von gestern Abend, der seine blauen Flammen durchs Fenster wirft. Der Lack heißt Blue Flame (590 Euro), und er arbeitet deutlich heraus, was wir schon bei der ersten Präsentation angedeutet hatten: Der Vorderwagen könnte auch "Made in Zuffenhausen" sein. Und auch das Leuchtband zwischen den Lichtern am Heck nimmt Anleihen bei Porsche. Nun steht Kia-Designer Peter Schreyer allerdings außer Verdacht, irgendwo abzufeilen. Er versteht halt einfach sein Handwerk. Den Kunden gefällt's.
Den Sportage freilich kauft man nicht in erster Linie wegen der Schönheit. Er soll seiner Bestimmung nach als Kompakt-SUV Transportaufgaben übernehmen, und das möglichst komfortabel und zuverlässig. Im Falles des Testwagens tut er das als 177 PS starker Benziner in der sportlichen GT-Line-Ausstattung, zusätzlich angereichert mit Lederpaket (1490 Euro) und Technologiepaket (1890 Euro). Dann fehlt es an nichts.
Recht hoher Verbrauch
Lassen Sie uns ein bisschen rummäkeln: Der Motor verspricht auf dem Papier mehr als er rein subjektiv liefert. Er wirkt ein wenig abgeschnürt, setzt sich bei Vollgas dann aber vehement und deutlich vernehmbar in Szene. Die 7-Gang-Automatik mit Doppelkupplung arbeitet anständig, manuelle Schaltwippen sind an Bord. Wer den Sportage so bewegt, dass er seinem Namen gerecht wird, kommt wohl mit kaum weniger als zehn Litern Super aus; im Testmittel waren es achteinhalb. Mit einem Preis von knapp 42 000 Euro bietet das SUV Features, die sich andere sehr teuer bezahlen lassen. Sitze mit Heizung und Belüftung vorne zum Beispiel oder eine händewärmendes Lenkrad; Heizung auch für die Sitze hinten. Im Innenraum finden wir an wenigen Stellen noch etwas Hartplastik, der Gesamteindruck ist aber hochwertig.
Viel Platz für Gepäck
Der Kofferraum ist groß und lässt sich durch Umklappen der Rücksitze zu einer ebenen Ladefläche erweitern. Verschiebbare Rücksitze gibt es nicht. Du kommst aus dem Getränkemarkt, die Kiste in der Hand? Kurz hinter dem Sportage stehen bleiben, vier Sekunden warten, und schon geht die Heckklappe auf. Ganz ohne Flamingo-Tanz, den einbeinigen Kick-Step anderer Marken. Ausreichend große Ablagen und die Soundanlage von JBL verwöhnen im Alltag. Für lichte Momente sorgt das riesige Panoramadach, das sich auch bis zur Hälfte öffnen lässt. Der Allradantrieb hält den Kia sicher in der Spur und qualifiziert ihn als Ganzjahresauto auch fürs Bergvolk. Die 7-Jahres-Garantie von Kia macht den positiven Gesamteindruck rund. Der Sportage mit starkem Benziner ist ein Empfehlung. Wir würden und aber den Diesel mit 184 PS vors Fenster stellen.
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