Bei der Eröffnung der Oberpfälzer Fischsaison steht alljährlich die Vielfalt und Kreativität der Fischzüchter im Vordergrund. Heuer ist dies insbesondere der Aspekt Tourismus.
Nachhaltig, natur- und gesundheitsverträglich, regional und saisonal: Das alles ist der Oberpfälzer Fisch. Im Mittelpunkt der Eröffnung der Fischsaison stand heuer der "sanfte Tourismus in der Teichwirtschaft". Gastgeber für die Eröffnungsfeier mit vielen geladenen Gästen war am Montag Fischwirtschaftsmeister Thomas Beer aus Kleinsterz. In seinem Fischzuchtbetrieb vermarktet er sein regionales Produkt auch touristisch. Gästen, darunter Radfahrer und Wanderer, bietet er neben seiner kleinen Gastwirtschaft - in der seine Frau kocht - Teichführungen, Gästezimmer und Ferienwohnungen und somit pures Natur- und Fischerlebnis.
Ausufernde Bürokratie
Nach dem Abitur und einer Schreinerlehre wollte Beer eigentlich Architekt werden. Wegen eines tragischen Unfalls in seiner Familie kehrte er ins Stiftland heim und übernahm den elterlichen Betrieb. Seine Philosophie: "Wir müssen nach außen tragen, erklären was wir machen." So könne man zum einen die Stiftländer und Oberpfälzer, zum anderen auch Auswärtige von der Besonderheit der heimischen Fische überzeugen. Aber: "Die Teichwirtschaft wird zunehmend schwieriger", sagte der Vorsitzende der Arge Fisch im Landkreis Tirschenreuth.
Damit sprach er nicht nur die ausufernde Bürokratie und klimatische Veränderungen an, sondern ging insbesondere auf Fischräuber wie Kormoran, Fischotter oder Silber- und Graureiher, ein.
"Die Fischerei genießt einen hohen Stellenwert in der Oberpfalz", versicherte Hans Holler, Vorsitzender des Fischereiverbandes Oberpfalz in seiner Begrüßungsrede. Egal ob Karpfen, Schleie, Forelle oder Hecht - der Fisch sei ein sehr nachhaltiges, natur- und gesundheitsverträgliches Lebensmittel.
Gerüstet für Zukunft
Bezirkstagspräsident Franz Löffler kritisierte im Bezug auf die Prädatoren die Politik, die zu langsam und zu bürokratisch agiere. "Nur mit schönreden wird das nix." Die Fischsaison-Eröffnung als Marketingkampagne gebe es bereits seit 13 Jahren. Sie solle die Öffentlichkeit für den heimischen Fisch aus der Region sensibilisieren. "Was läuft eigentlich falsch, wenn ich für heimische Produkte werben muss?", meinte Löffler.
"Wir müssen diese einmalige Kulturlandschaft erhalten", so der Bezirkstagspräsident weiter. Dazu brauche es solch einfallsreiche Teichwirte wie Thomas Beer. "Wer eine solche Basis hat, der ist gerüstet für die Zukunft."
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