Kleinwinklarn bei Neunburg vorm Wald
20.11.2018 - 08:43 Uhr

Kompakter Bau ersetzt die Schule

Die Dorfgemeinschaft ist sich einig, die Stadt geht in Vorleistung: So wird schnell ein Paket geschnürt, in dem neben der Feuerwehr noch viel mehr Platz hat. Die Adresse: Dorfgemeinschaftshaus.

Im Untergeschoss ist Platz für die Feuerwehr, oben darf gefeiert werden. So soll das neue Dorfgemeinschaftshaus vom Kleinwinklarn aussehen. Bild: Architekturbüro Plöchinger
Im Untergeschoss ist Platz für die Feuerwehr, oben darf gefeiert werden. So soll das neue Dorfgemeinschaftshaus vom Kleinwinklarn aussehen.

Vorgesehen für das Projekt Dorfgemeinschaftshaus war der Standort "alte Schule". "Das Gelände hätte aber nicht ganz ausgereicht", schränkte Architekt und Stadtplaner Gerhard Plöchinger bei der Stadtratssitzung ein. Weil die Stadt Grundstücke dazukaufen konnte, steht nach dem Abriss einem Neubau nichts mehr im Weg.

Ins Untergeschoss soll die Feuerwehr einziehen, hier ist Platz für das Fahrzeug vorgesehen, für Duschen, WC-Anlage, Umkleiden, Kommandanten-Zimmer, ein Lager und die Heizung. Im Stockwerk darüber darf gefeiert werden: Fast 100 Quadratmeter groß ist der Saal, der dazu genutzt werden kann, außerdem gibt es eine Teeküche und eine Abstellkammer sowie ein Foyer und eine Terrasse. "Das Dorfgemeinschaftshaus soll keine Konkurrenz zum Wirtshaus sein", stellte der Architekt klar.

Parallel dazu ist ein zweiter Gebäudekomplex geplant mit einem etwa 40 Quadratmeter großen Raum, Stuhllager, WC und Archiv für Vereine. "Hier müssen die Vereine selber mit anpacken", erklärte Plöchinger.

Weil der Komplex mit zwei Pultdächern in Hanglage gebaut wird, soll der untere Teil in Beton, der obere in Holz ausgeführt werden. Damit auch die Aussicht stimmt, hat der Planer Panoramafenster vorgesehen, teilweise ist eine Eck-Verglasung anvisiert. Vorgesehen ist auch eine Neugestaltung der Außenanlagen, insgesamt 21 Stellplätze sollen entstehen. Außerdem haben die Verantwortlichen den neubau einer Löschwasserzisterne auf dem Schirm. Auf rund 1,3 Millionen Euro werden die Kosten für dieses Projekt geschätzt,

dazu kommen noch die Baunebenkosten.

Allerdings verspricht sich die Stadt auch nicht unerhebliche Fördermittel. Ähnlich wie in Kemnath bei Fuhrn (wir berichteten) will man diese über eine umfassende Dorferneuerung abschöpfen. Der Grund: Es gab bereits Vermessungsarbeiten, die nur über diese Schiene möglich sind. Außerdem habe der Freistaat die Mittel für die Ländliche Entwicklung erheblich aufgebessert, die Flurneuordnung könne deshalb um die Dorferneuerung erweitert werden. Aktuell rechnet man in diesem Zusammenhang über die Förderinitiative "Innen vor Außen" für das Dorfgemeinschaftshaus mit einem Fördersatz von 71 Prozent. Was das Feuerwehrgerätehaus betrifft, so soll dieses über FAG-Mittel mit rund 57.000 Euro für einen Stellplatz bezuschusst werden.

Bevor das Gremium dieses von Architekt Plöchinger erstellte Konzept einstimmig billigte und ihn zu weiteren Schritten beauftragte, gab es noch viel Lob für die Mitarbeit der Bevölkerung. SPD-Stadtrat Erich Schmid sprach von einem "optimal gestalteten Plan", seine Kollegin Margot Weber pries den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft. CSU-Fraktionssprecher Klaus Zeiser würdigte die in kurzer Zeit gefundene konsensfähige Lösung und verwies auf den städtischen Anteil in Höhe von rund 650.000 Euro. Sein Wunsch: "Ich hoffe, dass nun allen klar wird, dass wir das Umland gegenüber der Stadt nicht vernachlässigen, sondern nach Kräften fördern."

Das Dorfgemeinschaftshaus soll keine Konkurrenz zum Wirtshaus sein.

Architekt Gerhard Plöchinger

 
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