Die mangelnde Planungssicherheit durch Corona machte eine große Party zum 100-jährigen Bestehen des Schützenvereins Hubertus Knölling unmöglich. Allerdings wollte der Verein sein Jubiläum nicht einfach so verstreichen lassen. Dazu veranstaltete der Verein das gut besuchte Bürgerschießen, ein besonderes Johannisfeuer und ein Sommernachtsfest. Höhepunkt aber war der groß angelegte Kommersabend im Schützenheim. Hier konnte Schützenmeisterin Gisela Zerbian neben den Mitgliedern auch Vertreter des Oberpfälzer Schützenbunds und der Gemeinde begrüßen. Auch mehrere Festdamen der großen Jubiläen zum 50. und 75. Gründungsfest waren unter den Gästen. In ihrem Rückblick erinnerte sie noch einmal an die Vereinsgeschichte mit der Gründung im Jahr 1922.
Von der Wiedergründung des Vereins 1949 können sicherlich die langjährigen Mitglieder noch so manche Geschichte erzählen. Insbesondere Xaver Kemptner und Ernst Sigl wissen noch um die Zeiten vor dem Schützenheimbau und wie das Schießen an den Freiluftständen war. Begonnen hat alles im Gasthaus Götz. Zum Schießen wurden die Fenster geöffnet und auf die Ziele im Obstgarten geschossen. Heute unvorstellbar.
Mit dem Bau des Schützenheims im Jahr 1982 änderte sich dies aber grundlegend. Überdachte Schießstände, die als eine der ersten um eine moderne Schießanlage mit elektronischer Auswertung erweitert wurden, sowie ein Kleinkaliber-Schießstand im Keller boten beste Trainings- und Wettkampfmöglichkeiten. Diese wurden auch für nationale und internationale Wettkämpfe genutzt. Die Kosten von 400.000 Mark für das Haus und weiteren 190.000 Euro für den Kleinkaliber-Schießstand in den 80er Jahren aufzubringen würde sich heute wohl kaum ein Verein mehr vorstellen können.
Erste nationale Erfolge stellen sich ein
Bei den ersten nationalen Auftritten des Vereins in den Siebziger Jahren war an den Ergebnislisten der Wettbewerbe oft die Frage zu hören „Wo liegt den eigentlich diese Stadt Knölling?“ wenn die Schützen wieder vor den Startern aus Hamburg, Bremen oder München gelistet waren. Heute weiß wohl jeder nicht nur in Deutschland, der sich auch nur etwas für den Schießsport interessiert, dass es sich um ein Dorf in der nördlichen Oberpfalz handelt, deren Schützen und Mannschaften über viele Jahrzehnte immer wieder ganz vorne in den Ergebnislisten bei nationalen und internationalen Wettkämpfen gelistet sind.
Verein als Talentschmiede
Die 1. Vizepräsidentin des Oberpfälzer Schützenbunds (OSB), Herta Zeiler, begleitet den Verein bereits über viele Jahre: "Der Verein ist eine Talentschmiede für den Oberpfälzer Schützenbund." Sie erinnerte an den Idealismus der Gründer vor 100 Jahren einen solchen Verein ins Leben zu rufen aber auch an jene, die 1949 den Neuanfang wagten. Ihre Tätigkeit im Präsidium des OSB begann mit einer Feier bei den Hubertusschützen und, so hat sie es zumindest angedeutet, das Jubiläum des Vereins wird wohl auch eine ihrer letzten Amtshandlungen als Vizepräsidentin sein. Auch Gauschützenmeister Johann Dirrigl war bereits viele Male in Knölling. Er erinnerte in seinem Grußwort daran, dass die Schützenvereine zur Zeit der Vereinsgründung eher in Gaststätten aktiv waren. Heute aber auf professionelle Weise ihren Sport ausüben. Dritte Bürgermeisterin Dr. Marlene Groitl war von der langen Liste der sportlichen Erfolge richtig geflasht. Ihr Dank galt dem Verein insbesondere für die Unterstützung der Nachbarschaftshilfe.
Außerdem standen auf der Tagesordnung die Ehrung erfolgreicher Sportler und sowie Vereinsmitglieder, die sich auf herausragende Art und Weise um den Verein verdient gemacht haben. Stellvertretend für viele engagierte Vereinsmitglieder seien die drei Mitglieder erwähnt, die mit der Verdienstauszeichnung des Oberpfälzer Schützenbunds in Gold geehrt wurden. Obwohl diese Ehrung nur zwei Mal im Jahr vergeben wird konnte die Vizepräsidentin des OSB gleich drei Medaillen vergeben. Michael Weigl war bereits 2020 für diese Ehrung vorgesehen. Wegen Corona fehlte ein adäquater Rahmen für die Übergabe und so erhielt er neben Ernst Sigl und Reinhold Kemptner diese Auszeichnung ebenfalls im Rahmen des Kommersabends. Alle drei haben ihre großen Verdienste um den Verein eher im Hintergrund erworben. Diesmal standen sie wie viele andere geehrte Mitglieder verdientermaßen aber im Rampenlicht.
Ehrung und Auszeichnungen
- Vereinsnadel in Silber: Werner Guha, Magret Thanner, Elfriede Hellbach
- Vereinsnadel in Gold: Klaus Ketzler, Gabi Kemptner
- 40 Jahre: Manfred Kirchberger, Christian Kemptner, Reinhold Kemptner, Brigitte Pronath, Dagmar Schwarz, Johanna Winter, Michael Breitschaft, Konrad Gürtler, Heinrich Raab
- 50 Jahre: Hubert Lindner, Karl Mulzer, Wolfgang Schwarz, Hermann Schrott
- 60 Jahre: Hans Neidl
- 70 Jahre: Sigl Alfred
- Silbernes Ehrenzeichen OSB und Silberne Vereinsnadel: Claudia Birner, Tobias Dirrigl, Marianne Kemptner, Andreas Birner, Angelika Ebenhöch, Gerhard Leuchtenberger
- Goldenes Ehrenzeichen OSB und Silberne Vereinsnadel: Tobias Dirrigl, Bastian Ebenhöch, Martin Götz, Benedikt Kemptner, Sieglinde Kemptner, Christoph König, Markus Lindner, Renate Lindner, Markus Raab, Fabian Rockinger, Tobias Schleicher
- Silberne Verdienstnadel des OSB und Silberne Vereinsnadel: Dirrigl Johannes, Marion Mang
- Goldene Verdienstnadel des OSB und goldene Vereinsnadel: Kemptner Julian
- Goldene Vereinsnadel für Zweitmitglied: Ferdinand Stipberger
- Goldene Verdienstnadel des OSB: Richard Sperl
- Verdienstauszeichnung des OSB: Sonja Stöckl
- Besondere Auszeichnung des DSB Protektorabzeichen in Silber: Annemarie Mang, Xaver Pronath
- Verdienstkreuz in Silber OSB: Xaver Kemptner, Albert Mang
- Große Verdienstauszeichnung in Silber des OSB: Willi Stöckl
- Große Verdienstauszeichnung in Gold des OSB: Weigl Michael, Reinhold Kemptner, Ernst Sigl
- Ehrenkreuz in Bronze des DSB: Erwin Zerbian
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