Köglitz bei Kemnath
09.10.2019 - 16:14 Uhr

Weg des Vertrauens gehen

Karel Simandl reist jährlich zum Patrozinium der Kapelle in Köglitz, die der heiligen Theresia von Lisieux geweiht ist. Dort zelebriert der Prälat von der Nuntiatur Berlin einen Festgottesdienst. Heuer hatte er noch einen Grund zu kommen.

Prälat Karel Simandl und Pfarrer Heribert Stretz (von rechts) zelebrierten den Festgottesdienst zum Patrozinium in Köglitz. Bild: hl
Prälat Karel Simandl und Pfarrer Heribert Stretz (von rechts) zelebrierten den Festgottesdienst zum Patrozinium in Köglitz.

Pfarrer Heribert Stretz hieß Prälat Karel Simandl, der vor acht Jahren die Theresienkapelle geweiht hatte, willkommen. Sein Dank galt vorab dem Doppelquartett des Männergesangvereins Waldsassen unter der Leitung von Andreas Sagstetter, das den Gottesdienst unter anderem mit der Haydn-Messe musikalisch mitgestaltete. Nach der Messe schloss sich die Taufe eines Angehörigen der Schleicher-Familie an, nämlich von Aurélie Renée Iréne Schleicher.

In seiner Predigt befasste sich Simandl mit dem Leben der heiligen Theresia von Lisieux, die im Alter von nur 24 Jahre gestorben war. Trotz ihres sehr einfachen und verborgenen Lebens sei sie nach ihrem Tod und der Veröffentlichung ihrer Schriften zu einer der bekanntesten und beliebtesten Heiligen geworden. Sie lasse nicht nach, den einfachen Seelen, den Kleinen und Armen sowie den Leidenden zu helfen, die zu ihr beten. Sie habe die ganze Kirche mit ihrer tiefen geistlichen Lehre erleuchtet. Deshalb habe ihr auch der heilige Papst Johannes Paul II. den Titel einer Kirchenlehrerin verliehen. Zuvor hatte sie Papst Pius XI. zur Patronin der Missionen ernannt.

Der Prediger empfahl, ihr in viele Sprachen übersetztes Buch "Geschichte einer Seele" einmal zu lesen. Es sei mit einer solchen Wahrhaftigkeit, Einfachheit und Frische erzählt, dass es den Leser einfach faszinieren müsse. Die Liebe, die die Heilige ihr ganzes Leben erfüllte, habe ein Antlitz und einen Namen, nämlich Jesus. Mit Demut und Liebe, Glauben und Hoffnung dringe Theresia in das Herz der Heiligen Schrift vor, die das Geheimnis Christi enthalte.

Die "Wissenschaft der Heiligen", von der sie selbst am Ende der "Geschichte einer Seele" spreche, sei die höchste Wissenschaft. Alle Heiligen, die die Welt mit der Predigt des Evangeliums erhellten, hätten dies begriffen.

In ihrem letzten Brief, so Simandl, schreibe die Heilige über ein Bild, auf dem Jesus in der geweihten Hostie dargestellt ist, diese einfachen Worte: "Ich kann einen Gott, der für mich so klein geworden ist, nicht fürchten." Im Evangelium entdecke Theresia vor allem die Barmherzigkeit Jesu. Die Heilige lade ein, den kleinen, den einfachen Weg des Vertrauens zu gehen. Sie sage: Beim Marathon des Glaubens reiche es ihr anzukommen. Am Schlusspunkt ihrer Lebensbeschreibung stünden mit Vertrauen und Liebe zwei Worte, die ihren ganzen Weg der Helligkeit wie Leuchtfeuer erhellt haben.

 
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