Königstein
28.06.2018 - 10:31 Uhr

Neues Baugebiet in Naturnähe

Start frei: Der Marktrat Königstein nimmt einstimmig den Grünordnungsplan für das Baugebiet „Am Weihergarten“ an und stimmte den Änderungen im Flächennutzungs- und im Bebauungsplan zu

Der Grünordnungsplan für das neue Baugebiet „Am Weihergarten“ mit den abgrenzenden Hecken am oberen Bildrand und den Baumreihen in der Erschließungsstraße samt Grünstreifen. ds
Der Grünordnungsplan für das neue Baugebiet „Am Weihergarten“ mit den abgrenzenden Hecken am oberen Bildrand und den Baumreihen in der Erschließungsstraße samt Grünstreifen.

(ds) Landschaftsarchitekt Manfred Neidl vom Planungsbüro Neidl und Neidl, Sulzbach-Rosenberg, stellte dem Marktrat den Entwurf für einen Grünordnungsplan des Baugebiets „Am Weihergarten" vor. Dabei versicherte er, nach Möglichkeit den vorhanden Baumbestand zu erhalten. Wenn Rodungen erforderlich werden, sollen die Eingriffe auf ein Minimum beschränkt bleiben. Sein Planwerk sieht am Nordrand der Bebauungsfläche als Abgrenzung eine Heckenreihe und an den Erschließungsstraßen und Grünstreifen Baumpflanzungen vor. Das Biotop Mädesüßflur bleibt nach seinen Worten erhalten. Die sich an das Regenrückhaltebecken anschließende Mulde eignet sich als Tummelplatz für Kinder, als Veranstaltungsbereich und bietet eventuell Platz für ein Festzelt.

Die Anlage einer Streuobstwiese unterstützt die Forderung nach 1,63 Hektar Ausgleichsfläche. Für die Begrünung ergänzt den Plan eine Artenliste mit Vorgaben zu Großbäumen, Mittelgroßbäumen und verschiedenen Sträuchern. In Grundstücken von mehr als 300 Quadratmetern wird mindestens ein Laubbaum vorgeschrieben.

Nach Einarbeitung der gewünschten Änderungen legte Diplom-Ingenieurin Gerda Schießl (Seuß Ingenieure Amberg) den aktualisierten Bebauungsplan vor. Der Flächennutzungsplan sieht eine reine Wohnbebauung vor. Reihenhäuser oder Mehrfamiliengebäude sind nicht eingeplant. Der Marktrat einigte sich aber darauf, in wenigen Fällen auf Wunsch von Bauherren durch die Zusammenlegung von zwei Parzellen den Bau von Doppelhäusern im südwestlichen Bereich zuzulassen.

Schießl sprach sich für eine größere Fläche beim Regenrückhaltbecken aus, damit dies nicht zu tief ausgehoben werden muss. Sie zeigte außerdem die verschiedenen Haustypen an.

Eine längere Diskussion entstand wegen der Positionierung der Garagen bei den Grundstücken in Hanglage. Als Zeitfenster sollten in den kommenden Monaten die Anhörungen der Bürger und Einwendungen der Träger öffentlicher Belange bearbeitet werden. Im Frühjahr 2019 könne die Erschließung starten.

Bezüglich der Haustypen empfahl Bürgermeister Hans Koch seinen Markträten eine großzügige Handhabung. Der Marktrat stimmte einstimmig für den Grünordnungsplan, die Änderungen des Flächennutzungsplans und des Bebauungsplans.

Dann wartete Bürgermeister Hans Koch doch noch mit einem Hemmschuh auf. Das neue Baugebiet liege im Landschaftsschutzgebiet. Der Marktrat Königstein habe 2013 die Herausnahme dieser Fläche beschlossen und den Antrag mit Begründung an das Landratsamt weitergegeben. Wie sich vor wenigen Tagen zeigte, sei der Antrag aber aus nicht mehr erkennbaren Gründen nicht vollzogen worden. Der Bürgermeister werde sich nun bemühen, den Vollzug dieses Freistellungsantrags schnellstmöglich zu erreichen.

Gegen die Änderung des Flächennutzungsplans und Aufstellung eines Bebauungsplans der Stadt Vilseck erhob der Marktrat Königstein keine Einwendungen, ebenso wie bei dem Vorhaben der Gemeinde Edelsfeld beim Bebauungsplan und Grünordnungsplan Weißenberg-Süd.

Dem Marktrat lag ein Antrag von Willi Taubmann vor, an der Neuhauser Straße einen Verkehrsspiegel aufzustellen. Der Antrag wurde zurückgestellt, um mit der Unteren Verkehrsbehörde und bei der nächsten Verkehrsschau abgestimmt werden zu können.

Taubmann beantragte außerdem, einen sehr engen Fahrweg an seinem Anwesen zu einem Fußweg umzuwidmen. Auch hier soll eine Entscheidung erst nach Besichtigung durch den Bauausschuss gefällt werden.

Beim Punkt Bekanntgaben nannte Bürgermeister Hans Koch die Vergaben an die Firmen, die mit der Ausführung der vorgesehenen Straßenarbeiten, für Elektroplanungen und für Brandschutzmaßnahmen ausgewählt wurden. Christian Pirner ist im Besitz eines Geschwindigkeitsmeßgerätes, das er auf seinem Grundstück in Gaisach aufstellen möchte. Bürgermeister Koch stellte klar, dass der Einsatz der Tempomessung durch Privatpersonen nicht erlaubt sei. Es bestehe allerdings die Möglichkeit, dass der Markt das Gerät erwirbt und dann über einen Einsatz befindet. Außerdem äußerte Pirner den Wunsch, einen Schutzstreifen für Radfahrer auf die Fahrbahn der Gemeindeverbindungsstraße Königstein – Gaisach aufzubringen. Außerhalb von Ortschaften sei eine derartige Maßnahme nicht erlaubt, erläuterte der Bürgermeister.

Koch informierte darüber, dass er über interkommunale Aktionen wie einem gemeinsamen Bauhof oder gemeinsame Kindergärten wertvolle Informationen bei einem Treffen in Syrgenstein gewonnen habe.

Die Sanierung der Sulzbacher Straße sei in Vorbereitung. Für die historische Stadelreihe wurden Fördermittel zugesagt. Eine Anfrage, ein Flurstück für eine Photovoltaikanlage nutzen zu dürfen, wurde abgelehnt.

Für eine neue Fachkraft für Wasserversorgung und eine für die Verwaltung habe die Verwaltungsgemeinschaft Königstein Ausschreibungen bekanntgemacht.

Die Bayernwerk AG machte darauf aufmerksam, dass an Stromleitungen bei Kürmreuth durch Bewuchs der Sicherheitsabstand nicht mehr gegeben sei. Der Marktrat werde die Angelegenheit überprüfen.

Beratungsbedarf bestehe noch beim Verbund der Wasserversorgung mit der Sigras-Gruppe.

Markträtin Doris Lehnerer regte die Einrichtung von Hundeklos an, was Bürgermeister Hans Koch mit einem Appell an das Verantwortungsbewusstsein der Hundebesitzer ablehnte.















Den südlichen Abschluss bildet das Regenüberlaufbecken mit der sich links anschließenden Mulde, die als Spielfläche für Kinder, Veranstaltungsplatz oder auch eventuell für ein Festzelt genutzt werden kann. ds
Den südlichen Abschluss bildet das Regenüberlaufbecken mit der sich links anschließenden Mulde, die als Spielfläche für Kinder, Veranstaltungsplatz oder auch eventuell für ein Festzelt genutzt werden kann.
 
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