In Stolp bei Danzig geboren, wuchs der Sohn eines Fleischermeisters mit drei Schwestern auf. Während der Vater als Soldat in amerikanische Gefangenschaft ging, verschlug es den Rest der Familie als Flüchtlinge auf die Insel Fehmarn. Das Deutsche Rote Kreuz machte den Vater ausfindig, als dieser in Bad Aibling aus der Gefangenschaft entlassen und im Lager Schlackenberg in Sulzbach-Rosenberg untergebracht worden war. Dort bekam er Arbeit bei der Maxhütte und freute sich im Oktober 1946, seine Familie endlich wiederzusehen.
Ferdinand Müller absolvierte eine Lehre als Maschinenbauschlosser und ging auf Brautschau. Die junge Frau seiner Wahl gab ihm 1968 einen Korb, ging ihm aber nicht aus dem Kopf. Ein Jahr später traf er "seine Margarete" aus Grafenwöhr im Tanzlokal Michelsberg bei Hersbruck wieder, und jetzt funkte es beim Lied "Blue Bayou". Seine Herzdame, mittlerweile eine gelernte Krankenschwester und Diakonisse aus Neuendettelsau, erhörte ihn, und 1970 standen die beiden vor dem Traualtar.
Da die Wohnung in Sulzbach-Rosenberg nach der Geburt von Tochter Heidi (1971) zu klein geworden war, zog die junge Familie nach Königstein und fand sich schnell in die Ortsgemeinschaft ein. Beruflich orientierte sich Ferdinand Müller 1961 zu einer Weidener Firma im Theater- und Bühnenbau, für die er auf Montage unterwegs war. Seine Frau nahm eine Beschäftigung bei Cherry in Auerbach auf, wurde Vorarbeiterin und arbeitete schließlich in der Qualitätsprüfung. 1976 kam Tochter Heike zur Welt, 1981 gelang mit viel Eigenleistung der Hausbau.
Viele Jahre seines Lebens bezeichnet der Jubilar heute als Raubbau an seinem Körper. Dem musste er Tribut zollen, und so folgte er einem ärztlichen Rat und beendete 2002 sein Berufsleben. Froh ist der begeisterte Fußballer - lange Zeit kickte er auch bei den Alten Herren des TSV Königstein - über die goldene Hochzeit, die er am 20.Februar mit seiner Frau gefeiert hat.
Rückblickend ist Ferdl Müller dankbar für die gute Aufnahme, die er mit seiner Familie in Königstein erfahren hat. Zur goldenen Hochzeit und zum Geburtstag gratulierten Bürgermeister Hans Koch und Pfarrer Konrad Schornbaum.













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