Kößing bei Vohenstrauß
25.03.2024 - 10:10 Uhr

Längster Obstlehrpfad Bayerns beginnt auf Kößinger Gebiet

Die Suche der Stadt Vohenstrauß nach Baumpaten war erfolgreich. Beim großen Naturtag in Kößing legten zahlreiche Unterstützer des Projekts Streubobstwiese selbst Hand an und pflanzten "ihren Baum".

Bange Minuten erlebten die Teilnehmer des Naturtags im Vohenstraußer Ortsteil, denn der Himmel verhieß nichts Gutes. Doch dann konnte die große Pflanzaktion mit 16 verschiedenen Obstbäumen wie geplant über die Bühne gehen und Bürgermeister Andreas Wutzlhofer sollte recht behalten mit seiner Ankündigung: „In Kößing scheint immer die Sonne.“ Im Rahmen des Stadtjubiläums wurde dieser Naturtag mit großer Obstbaumpflanzaktion am Rande von Kößing auf einem Wiesengrundstück organisiert.

Einen Williams-Christ-Birnenbaum pflanzte Landrat Andreas Meier stellvertretend für seine Tochter Katharina und der Kreisvorsitzende der Obst- und Gartenbauvereine sowie stellvertretender Landrat Albert Nickl erfreute sich an einem Kaiser-Wilhelm-Apfelbaum. Sparkassenvorstand Gerhard Hösl legte ebenfalls selbst Hand an und versprach, weitere acht Bäume im Herbst pflanzen zu wollen. Dadurch will die Sparkasse auch ihre Ökobilanz verbessern.

Paten pflanzen Bäume

In den Reigen der Spender reihten sich auch einige neue Bewohner im Baugebiet „Sommerwiesen“ mit ein, genauso wie Peter Rackl, der Obst- und Gartenbauverein Vohenstrauß und „Pfreimdtal“, Zweiter Bürgermeister Uli Münchmeier, Dritter Bürgermeister Alfons Raab, die CSU-Ortsverbände Vohenstrauß und Altenstadt, Stadtrat Josef Maier oder der Spickerverein „Blaupfeil“. Wolfgang Kiesbauer aus Roggenstein entschied sich für einen Kirschbaum und Christoph Maier sowie Bürgermeister Wutzlhofer möchten baldmöglichst eine Hauszwetschge ernten. Als Kößinger spendete auch der ehemalige Wirt Ludwig Hammer einen Obstbaum. Im Preis von 135 Euro enthalten sind auch Pflegemaßnahmen für die nächsten fünf Jahre.

Um den „Durst“ der Bäume kümmert sich die Feuerwehr des Ortsteils. Diplom-Biologe Philipp Glaab begleitete die Pflanzaktion mit fachlichen Tipps und einem Pflegeschnitt. „Mit dem Anlegen einer Streuobstwiese kommt wieder Schwung in den Obstlehrpfad“, freute sich das Stadtoberhaupt. Immerhin handelt es sich dabei um den Beginn des längsten zusammenhängenden Obstlehrpfads in Bayern mit 8,9 Kilometern.

„Auf unserem Stadtgebiet befinden sich 126 Bäume.“ Ausgefallene und abgestorbene Bäume werden von den Mitgliedern des Obst- und Gartenbauvereins „Pfreimdtal“ ersetzt, um den Pfad „wieder im Glanz erstrahlen zu lassen“. Die Obstsorten dort werden jetzt auch bestimmt und die Bäume beschildert, damit die Verkoster wissen, um welche Sorten Obst es sich handelt.

Baumpflegekurse geplant

Familie Sabine und Josef Scherer machten sich bei der Vorbereitung des Naturtags, besonders verdient, lobte Wutzlhofer, der auch seine Jubiläums-Festvorbereiter Maximilian Rewitzer und Christoph Maier nicht vergaß, die mit ihm die 900-Jahrfeier vorbereiten. Die städtischen Bauhofmitarbeiter mit Gärtnerin Sabine Dworzak legten die Pflanzlöcher an.

Landrat Meier war stolz auf diese Idee, von der Bienen und die Umwelt gleichermaßen profitieren. Nickl war davon angetan, den längsten Obstlehrpfad wieder mehr in den Fokus zu rücken. Immerhin werde durch die Pflanzaktion die Artenvielfalt gefördert, da jeder Baum ein großes Potential für die Kleinstlebewesen berge. Aus der Aktion „Rettet die Bienen“ sei ein Pakt entstanden, bei dem die Pflanzung von einer Million Bäume in den nächsten zehn Jahren das Ziel sei. Jeder Privatmann sollte zusätzlich - vorausgesetzt der Platz ist vorhanden ist - einen Baum in seinem Garten pflanzen, appellierte Nickl. Die Streuobstwiese biete zudem Potential für Baumpflegekurse. Jeder Baumpate erhielt eine gerahmte Urkunde als Erinnerung an diesen Naturtag.

Darum sind Streuobstwiesen so wertvoll::
  • Mehr als 5.000 Tier- und Pflanzenarten wurden auf Streuobstwiesen nachgewiesen.
  • Extensiv bewirtschaftete Flächen
  • Große Vielfalt an Pflanzenarten
  • Nahrung für Bienen, Käfer, Schmetterlinge und andere Insekten
  • Lebensraum für Vögel und Kleintiere
  • Staatliche Förderungen für Streuobstanbau und für die Erzeugung und Vermarktung von Streuobstprodukten möglich
  • Höchste Bedeutung für die Kulturlandschaft und Biodiversität
 
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