Kötzersdorf bei Kemnath
04.10.2018 - 11:09 Uhr

Kurs bester Einstieg in Imkerei

Diesmal sind es nicht die Bienen, die ausschwärmen, sondern die Imker. Rund 200 Züchter aus Kemnath und Umgebung sammeln sich in Kötzersdorf. Sie "fliegen" regelrecht auf das, was Guido Eich alles zu sagen hat.

Bienenfachberater Guido Eich aus Celle spricht zu rund 200 Imkern aus Kemnath und Umgebung. Bild: hrö
Bienenfachberater Guido Eich aus Celle spricht zu rund 200 Imkern aus Kemnath und Umgebung.

(hrö) Dem Kemnather Bienenzuchtverein Kemnath war es gelungen, den bekannten Diplom-Biologen Guido Eich, Bienenzuchtberater des Laves-Institutes in Celle, in die Region zu holen "Gut gelernt und falsch gemacht - Ohne typische Imkerfehler lebt es sich leichter mit den Bienen", lautete sein Thema.

Angesichts von rund 200 Bienenfreunden reichte die Festscheune des Landgasthofes Busch gerade noch aus für die Veranstaltung. Der Bienenzuchtberater verstand es vom Anfang an, ihre hohen Erwartung zu erfüllen. Eigentlich würden Imker als Fachmann im Umgang mit den Honigbienen angesehen, "aber sind sie das wirklich?", fragte er. Diese Frage könne nur beantwortet werden, wenn man sich das Tun der Bienenhalter in der Praxis anschaue.

Eich unterschied hier drei Typen. Der "Autodidakt" gelte als der Intellektuelle unter den Imkern. Eigener Honig und etwas für die Natur tun, machten bei ihm die Begeisterung aus. Er lerne aus Büchern und schaffe sich dann das Objekt seiner Begierde mit allem "benötigtem Equipment" an. Große Schwierigkeiten bereite ihm die Umsetzung der Theorie in die Praxis. Er habe noch nie das Gelesene in Natura gesehen und arbeite sich sehr hart durch vermeidbare Misserfolge.

Der "Familienlehrling" sei ein früher der gängige Typus gewesen. Dieser bekomme ein Bienenvolk geschenkt oder übernehme schrittweise die Imkerei eines nahen Familienangehörigen. Gute Ratschläge, jedoch auch solche, die heute als bienenschädlich erkannt seien, gebe ihm der einweisende Bienenvater. In den meisten Fällen erwachse aus dem "Familienlehrling" ein gut funktionierender Bienenpraktiker mit guten Erfolgen, meinte Eich.

"Bienen-Kursler" seien Jung- oder Neuimker, die eine Ausbildung in Theorie und Praxis bei Verbänden, Instituten oder Vereinen gemacht haben. Gesundheitsmanagement, Kundenbetreuung und Produktveredelung werden ihm meist mit auf den Weg gegeben, erklärte der Referent. Er akzeptiere und praktiziere neues Wissen. Sein Start in die Bienenhaltung sei wesentlich professioneller und erfolgreicher, als bei den zuvor beschriebenen Typen. Die jährlichen Kurse für Jungimker im Kemnather Bienenzuchtverein seien der sicherer Weg für das erfolgreiche Arbeiten.

In den anschließenden Ausführungen räumte Eich mit althergebrachten bienenschädlichen Ansichten auf. So dürften von den 15 Mitteln gegen die Varroamilbe nur die zugelassenen verwendet werden. Imker produzierten ein hochwertiges Lebensmittel und dürften sich den Markt nicht durch unerlaubte Betriebsweise kaputt machen. Auch betonte Eich, dass die Amerikanische Faulbrut auch starke und gesunde Völker befalle. Die extrem warme Witterung und besonders die Trockenheit hätten dazu geführt, dass auch die Varroamilben nicht so stark aufgetreten sind. Vorsitzender Andreas Schultes dankte den Diplom-Biologen aus Celle nach seinem Vortrag mit reichlich Proviant aus der Oberpfalz.

 
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