Volker Diener feierte nicht nur ein freudiges Wiedersehen mit dem früheren Hausmeisterehepaar Monika und Rudolf Fink, sondern genoss sichtlich die Musik und den Gesang. "Das nächste Mal bring' ich meine Geige mit", versprach er.
Erstmals dabei waren Manfred Schill aus Oberwaiz bei Eckersdorf (Konzertina) und Wolfgang Walter aus Bayreuth (Kontrabass). Mit "In einem Dörflein klein ein Hammerschmied muss drinnen sein", "Am Sonntag nach'm Rasiern" und "Hoffentlich is im Himmi a Platzerl für mi" brachten sie fränkisches Flair in die Oberpfälzer Volksmusik. Viel Beifall bekamen Albin Zeitler und Ingrid Krämer für ihr Duett "Hob ich s' Geld, hob i d' Uhr", hob i s' Hosentürl zua", das sie mit der Steirische Harmonika und Gitarre begleiteten. Manchmal griff Krämer auch zu ihrer Trompete. Ein Höhepunkt war der "Kammerfensterlbou" von Herbert Diesner. "Wöi kannst denn bloß sou saudumm frong?" schimpfte er immer wieder Werner Matt, als dieser genau wissen wollte, was er beim Kammerfensterln alles angestellt hat. Gewünscht wurden diesmal "Horch, was kommt von draußen rein?", "Das Wandern ist des Müllers Lust" und "Wenn alle Brünnlein fließen". Zwischendurch stimmte Monika Fink "Öis, bloß koa Wasser net", "In der Fröih, wenn da Hahn macht an Krahra" und das Schlammersdorfer Lied ("Reich mit deinen beiden Hände und dein Herz dazu") an. Rudolf Fink, Werner Matt und Herbert Diesner fanden immer die richtige Tonart für die Liedbegleitung. Bruno Primann mit seiner Teufelsgeige sowie die Ratschnspieler Dieter Paulus und Werner Ponnath erfanden immer wieder neue rhythmische Begleitmotive. Das klappte besonders gut bei der Polka "Trompetenecho".
Sieglinde Wick von den Kemnather Sängerinnen gab eine lustige Nachhilfestunde im bayerischen Dialekt, als sie die Präpositionen "Obn", "untn", "hintn", "vorn", "drent", "herent", "aussi" und "eini" zu erklären versuchte. Mit Walzern wie "Waldeslust", "Tief im Frankenwald" und "Lustig ist das Zigeunerleben" leitete Markus Schraml aus Immenreuth eine Schunkelrunde ein. "Damit der Wirt auch sein Geschäft macht" endete sie mit den Liedern "Jetzt trink man o a Flascherl Wein" und "Drei Tag gemma nimmer heim". Mit Akkordeon und Gitarre war Georg Lauß aus Neuzirkendorf angereist. Sein "Und a Waldbou bin i" und der Walzer "Erinnerung" kamen sehr gut an.
Ganz ohne Instrumentalbegleitung trug Urban Reger "Ave Maria, Glocken erklingen weit übers Land" und "Liebe ist wie eine Rose" vor. Zum Abschied sangen Monika Fink und Sieglinde Wick "Goude Nacht". Weihnachtliche Volksmusik erklingt beim nächsten Wirtshaussingen am Sonntag, 23. Dezmber um 14 Uhr "beim Busch" in Kötzersdorf.
Ein seltener, aber immer sehr gerngesehener Musikant ist Ernst Bitterer. Mit Stimmungsliedern animierte der Eschenbacher immer wieder die Zuhörer zum Mitsingen und Mitklatschen. Bei seinen lustigen Schnaderhüpfeln und den humorvollen Geschichten hatte der 77-Jährige die Lacher auf der Seite.
Seit seinem fünften Lebensjahr macht er Musik. „Meine Mutter spielte Zither“ erzählte er, „meine Verwandten waren alle Musiker.“ 1945 musste er seine Heimat in Bischofsteinitz in Böhmen verlassen. Beim Musiklehrer Fred Schumann lernte er in Eschenbach Klavier und Akkordeon, am Augustinus Gymnasium Kirchenorgel und Violine. Gitarre brachte er sich selber bei. Nach der siebten Klasse musste er das Gymnasium verlassen, weil ihn sein Vater in seiner Baufirma dringend brauchte. Später übernahm Bitterer mit seinen drei Brüdern den Betrieb.
Trotz der beruflichen Belastung hatte er noch Zeit für die Musik. Mit Bruder Werner und drei Kollegen gründete er die Band „The Saints“. Er spielte in der Kapelle in Grafenwöhr mit. Immer wieder schuf er neue musikalische Formationen wie das Trio mit Schulrat Heiner Kohl und einem anderen Musiker oder mit zwei Musikanten aus Auerbach eine „Zoiglmusik“. (jzk)
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