Der Bienenzüchterverein aus Kemnath und Umgebung hatte zur Fortbildung mit der staatlichen Fachberaterin für Bienenzucht in der Oberpfalz, Renate Feuchtmeyer, eingeladen. Sie erläuterte Einflussfaktoren für die Bienengesundheit. Diese sind: vitale Genetik, Volkstärke, effektive Varroabekämpfung, Hygiene am Stand, die imkerliche Betriebsweise, der Standort der Bienenstände und die Futterversorgung.
Dazu seien regelmäßige Beobachtung und Pflege der Völker nötig. "Der August ist die wichtigste Zeit, denn jetzt werden die Winterbienen erzeugt", betonte Feuchtmeyer. Sie bräuchten Pollen für die Brut, denn die Jungbienen müssten sich ihren Eiweißfettkörper anfressen, sonst drohe eine Dezimierung des Volkes nach der Auswinterung.
Durch Räuberei anderer Bienen kann ebenfalls ein Volk kaputt gehen. Deshalb sollte in der Zeit, in der es wenig Futterangebot in der Natur gibt, das Flugloch verkleinert werden. Sollte doch mal ein Volk nicht zu retten sein, müssen die Beute bienendicht verschlossen und alle Waben eingeschmolzen werden. Ist es zur Räuberei gekommen, sollte das Volk sofort verschlossen und an einen neuen Standort gebracht werden, mindestens zwei Kilometer entfernt. Krankheiten könnten durch genaue Beobachtung frühzeitig erkannt werden. Nosema wird von Sporentierchen verursacht. Bei einem leichten Befall kann sich das Volk selbst heilen. Waben infizierter Völker müssen eingeschmolzen werden. Kranke Völker dürfen nicht mit gesunden Völkern vereinigt werden.
Bei Nosemose ist ein Umhängen der Waben hilfreich. Hier hilft eine Vereinigung von schwachen mit starken Völkern. Die Ruhr erkennt man bei Bienen am dicken Hinterleib und braunen Kotflecken auf den Waben und dem Flugbrett. Es hilft, die Beute zu reinigen und verkotete Waben einzuschmelzen.
Gegen Milbenbefall helfe genaue Beobachtung in den Monaten April, Juli und September durch Einlegen einer Windel unter den Gitterboden. In diesem Zeitraum sollten die abgefallenen Milben gezählt werden. Von Juli bis September erfolgt die Behandlung der Völker mit Ameisensäure, im November und Dezember kommen Oxalsäure und Milchsäure zum Einsatz.
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