Kötzersdorf bei Kemnath
25.04.2019 - 14:45 Uhr

Wenn`s an schöina Frühling gibt

Ein seltener, aber gerngesehener Gast beim Wirtshaussingen ist Theo Helgert. Mit Alfons Gollwitzer war der Harmonikaspieler und Sänger früher als "Dampfbröider"-Duo in der Region aufgetreten. Diesmal hatte er einen anderen Begleiter.

Viel Beifall erhalten Theo Helgert (links) und sein Sohn Ingo für ihre gelungenen Musikbeiträge. Bild: jzk
Viel Beifall erhalten Theo Helgert (links) und sein Sohn Ingo für ihre gelungenen Musikbeiträge.

Zum Wirtshaussingen hatte Theo Helgert seinen Sohn Ingo in den Landgasthof Busch mitgebracht. Der begleitete ihn beim Mundartlied "Jessas, Leit, heit gibt's a Musi" und der "Rosenkranz-Polka" auf dem Bariton. Seit dem Tod seines Freundes Alfons vor drei Jahren ist der Theo entweder solistisch unterwegs oder mit Heinz Deisinger. Seit über 50 Jahren hat sich der frühere Angestellte der Volksmusik verschrieben.

Mit recht schwierig zu spielenden Polkas und Märschen bewies der Student Martin Kimich aus Kulmain wieder eindrucksvoll, welche Meisterschaft er auf seiner "Steirischen" erreicht hat. Wanderlieder wie "Wem Gott will rechte Gunst erweisen", "Wohlauf in Gottes schöne Welt" und "Jetzt kommen die lustigen Tage" standen beim gemeinsamen Singen ebenso auf der Wunschliste wie das Rennsteiglied, "Jetzt fahrn ma übern See" sowie die Mundartstücke"Und wenn's an schöina Frühling gibt, na gibt's a schöins Hei" und "In der Fröih, wenn da Han macht an Kraahrer". Monika Fink hatte dazu Mappen mit den Noten und Texten ausgeteilt. Rudolf Fink und Werner Matt waren dabei zuverlässige Begleiter. Bruno Primann mit seiner Teufelsgeige und Werner Ponnath mit seiner Ratschn verstärkten den Rhythmus.

Natürlich mussten die Kemnather Sängerinnen Monika Fink und Sieglinde Wick einiger ihrer beliebten Lieder zum Besten geben. Diesmal bei "Rauschende Birken träumen" und "Wo der Wildbach rauscht" begleitet von Werner Matt auf dem Akkordeon. Er brachte zudem als Solist mit der Polka "Rosamunde" Stimmung in den Saal.

Manfred Döllinger aus Neunkirchen bei Weiden war beim Improvisieren von bekannten Melodien aus den Bereich der Unterhaltungsmusik ganz in seinem Element. Manchmal merkte man bei seinem Akkordeonspiel, dass er früher ein richtiger "Jazzer" war.

"Hätt i doch niemals g'heirat" jammerte Hans Kowatsch herzzerreißend. Als leidgeprüfter Ehemann war er in diesem Lied wirklich zu bedauern. Auch bei "Mei Freund is a Louda" und "Nacht wird's scho wieder und i hob immer no nix g'macht" bewies er eindrucksvoll, dass er auch ohne seine Gesangspartnerin Marianne Helm die Zuhörer bestens unterhalten konnte. Mit Theo Helgert gab er die Polka "Alle lieben Maschenka" und "Geh weida, Zeit bleib stöih" nach einem Gedicht von Helmut Zöpfl zum Besten. Viele Lieder und Musikstücke hat Ernst Bitterer aus Eschenbach in seinem Repertoire. Diesmal hatte er sich einige weinselige Wienerlieder ausgesucht. Als Humorist hatte er mit seinen Witzen die Lacher auf seiner Seite. Auch Sieglinde Wick kam mit ihrem Gedicht "Ruhestand" sehr gut an.

"O du mein stilles Tal und du mein Heimatland, sehn wir uns denn noch ein einz'ges Mal?", lautete der Refrain bei "Hoch vom Himmel her strahlt ein helles Licht", das die beiden Kemnather Sängerinnen nach dreieinhalb Stunden anstimmten. Das nächste Wirtshaussingen ist am Sonntag, 19. Mai, um 14 Uhr in Kötzersdorf.

Hintergrund:

Mutiger Solosänger

Nicht nur Musikanten, auch Sänger sind beim Wirtshaussingen willkommen. Einer, der sich traut, vor so vielen Zuhörern ein Lied anzustimmen, ist Urban Reger aus Krummennaab. Meistens singt er ganz ohne Instrumentalbegleitung. Diesmal begleitete ihn Ernst Bitterer bei „Du liegt mir im Herzen“ und „Hohe Tannen“ auf dem Akkordeon. Auch Volkslieder wie „Ännchen von Tharau“, „In einem kühlen Grunde“, „Eine Rose“ oder Mundartlieder wie „An a Wunder hob i glaubt“ hat er in seinem Repertoire. Manchmal tritt Reger auch mit Sangesbruder Konrad Lang im Duett auf. Der 81-Jährige ist ein leidenschaftlicher Sänger. 1988, an seinem 50. Geburtstag, fasste er sich ein Herz und trat er in den Männergesangverein Krummennaab-Thumsenreuth ein. Chorleiter Helmut Wolf schätzt Reger, der mit seiner hohen Männerstimme den ersten Tenor verstärkt. „Tenorstimmen sind rar“ weiß der Chorleiter.

An besonderen Festtagen singt der 81-Jährige in den Kirchen in Krummennaab und Thumsenreuth auch in der Schola mit, die Organist Josef Härtl leitet. Ans Aufhören denkt er noch nicht. „Solange ich gut bei Stimme bin, singe ich weiter.“

Spontan begleitet Ernst Bitterer (links) den Tenorsänger Urban Reger bei seinen Liedern. Meistens singt er aber a capella. Damit alle seinen Gesang hören können, hält Monika Fink das Mikrofon. Bild: jzk
Spontan begleitet Ernst Bitterer (links) den Tenorsänger Urban Reger bei seinen Liedern. Meistens singt er aber a capella. Damit alle seinen Gesang hören können, hält Monika Fink das Mikrofon.
 
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