Stein des Anstoßes war, dass diese Arbeiten im kommunalen Straßengraben bereits vor etlichen Monaten erfolgten und der Antrag nun nachträglich eingereicht wurde. Anlass der Arbeiten war die Teilung eines Grundstücks, was laut dem Schwiegersohn der Antragstellerin zwei Zufahrtsmöglichkeiten erforderlich macht. Auch sei durch die Verrohrung mit den 30-er Betonrohren der Wasserablauf garantiert sowie eine eventuell erforderliche breitere Ausweichmöglichkeit auf etwa zwanzig Metern Fläche erreicht.
Das sahen etliche Markträte keineswegs so: „Wenn man dieser Meinung folgt, dann können wir gleich alle Gräben verrohren, weil sie keinen Nutzen haben“, so Gerhard List. Auch habe man frühere Anträge dieser Art immer strikt abgelehnt und solle hier nun nachträglich einen Schwarzbau genehmigen. Den von Bürgermeister Rudolf Götz verlesenen Beschlussvorschlag der Verwaltung lehnte das Gremium dann auch mit den darin enthaltenen Auflagen vorerst ab. Götz bestimmte, dass sich der Bauausschuss zuerst bei einem Ortstermin ein Bild der Lage machen soll, ehe man über Rückbau oder nachträgliche Genehmigung unter Auflagen entscheiden werde.
Ganz ohne lange Diskussion befürworteten die Räte den Antrag von Jürgen und Regina Dellinger auf den Anbau einer barrierefreien Wohnung in Röthenbach. Das Vorhaben liegt innerorts, ist ausreichend erschlossen und entspricht der vorgesehenen baulichen Nutzung. Sehr positiv kam auch der gut aufgeschlüsselte Haushaltsplan vom katholischen Kirchenpfleger Leonhard Steinsdörfer im Gremium an. Er listete die geplanten Einnahmen und Ausgaben des Kindergartens für 2019 auf, die zu einer Deckungslücke von rund 25.000 Euro führen. Diese hat vertragsgemäß die Kommune zu übernehmen. 42 Kinder plus 14 in der Krippe werden im Kindergarten derzeit betreut. Der Bürgermeister: „Das heißt, wir sind dort schon wieder zu klein."
Von der Hannersgrüner Feuerwehr lag ein Antrag für die Anschaffung zweier zusätzlicher Funkgeräte auf dem Tisch. Drei Stück sind bereits in Gebrauch, zwei fehlen noch, damit die Funkbereitschaft sichergestellt ist. Kostenpunkt mit Ladegeräten: gesamt knapp 1000 Euro (laut dem mit vorgelegten Angebot eines Herstellers). Nach Gerd Hiltl, dem früheren Hannersgrüner Kommandanten erübrigt es sich, weitere Angebote einzuholen, da sich die Wehren regional auf die Geräte dieses Herstellers versteift hätten. Ein möglicher Zuschuss des Staates sei bereits im Preis enthalten. Adrian Blödt: „Mir ist schleierhaft, wie in einem Firmenangebot ein Zuschuss bereits einkalkuliert sein kann, dessen Höhe scheinbar noch gar nicht bekannt ist.“ Ergänzung von Reinhard Ponitz: „Das ist so, wie wenn du als Privatmann eine Schaufel kaufst, die – meinetwegen – fünf Euro kostet. Sagst du aber, dass die für ein Amt oder eine Kommune ist, dann zahlst du fünfzehn Euro.“
Zugestimmt wurde einem Antrag von Roland Ertl aus Röthenbach zum Aufbau einer Seilbahn, Versetzung des Karussells und dem Ausbringen von Fallschutzspänen aus Hackschnitzeln am örtlichen Kinderspielplatz. Hier kommen nur die Kosten der Baumaßnahmen auf die Kommune zu und diese sind laut Götz bereits in den Haushalt einkalkuliert. Die Geräte selbst wurden schon vor Monaten von der Dorfgemeinschaft gekauft. Johann Müller wurde vom Gremium zum Seniorenbeauftragten bestimmt. Für die beiden alten Bushäuschen in Röthenbach und an der Einmündung Manteler Straße gibt es laut Götz eine Weiterverwendung als schattige Plausch-Unterstände. Einmal am unteren Ende des Weißen Weges im Klingenbachtal und eines auf dem Spielplatz am ehemaligen Schulgebäude.
Martina Auer-Bertelshofer regte an, Einstellungsmöglichkeiten für Langzeitarbeitslose in der Verwaltungsgemeinschaft zu überdenken. Götz teilte mit, dass in den nächsten Monaten das Gebäude in der Weidener Straße 2 („Doktor-Bowel-Haus“) abgebrochen wird. Nach intensiven Gesprächen mit Objektbetreuer Ludwig Spiller vom Amt für ländliche Entwicklung stehe dem nichts entgegen. Über die weitere Verwendung des Areals wurde nichts Konkretes mitgeteilt. Deutlich verärgert reagierte das Marktoberhaupt auf zwei Reklamationen von Bürgern wegen der angeblich schlechten Qualität des Schneeräum-Unternehmens. „Die mussten vor einigen Tagen unter miesen Bedingungen stundenlang die wichtigen Straßenverbindungen freikriegen“, so Götz. „Und dann rufen welche an, die deshalb nicht aus ihrer Garage rauskommen. Oder mailen mir, dass ihr Auto-Anhänger zugeräumt wurde, den sie das ganze Jahr über aus Bequemlichkeit einfach am Straßenrand parken. Im Winter muss man halt mit sowas rechnen.“












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