Kohlberg
15.03.2019 - 12:59 Uhr

Entscheidung Punkt für Punkt

Die Tagesordnung der Marktratssitzung unter Bürgermeister Rudolf Götz füllte erneut eine ganze Seite.

Der Kindergarten Arche Noach legte seine Betriebskostenabrechnung für 2018 vor. Minus des Überschusses aus 2017, als Personal fehlte, ergibt sich ein Defizit von knapp 19.000 Euro, das die Marktgemeinde übernehmen muss. Dass Feuerwehrrecht kompliziert ist, bewies der Tagesordnungspunkt fünf. Schon die Überschrift: „Erlass einer Satzung zur Änderung der Satzung über Aufwendungs- und Kostenersatz für Einsätze und andere Leistungen gemeindlicher Feuerwehren“ sorgte für grübelnde Gesichter der fünf Zuhörer. Dabei geht es um pauschal zu erhöhende Kilometer- und Stundenkosten für das neue Löschfahrzeug. Diese wurden ganz moderat angehoben. Die Mannstunden-Kosten haben sich nicht verändert. Zeitfressender Abschnitt war auch der Haushalt für 2019 (Bericht folgt).

Das Projekt Fifty-fifty-Taxi des Kreisjugendrings Neustadt wird auf Vorschlag von Götz in 2019 wieder mit 200 Euro von der Kommune gefördert. Nicht erfreulich dabei ist laut Martina Auer-Bertelshofer die umständliche Art, kurzfristig an Gutscheine zu kommen. Diese können jedoch auch schon vorab als Geschenk für Jugendliche bezogen werden. Der Rathauschef informierte, dass der Markt bis 2018 das zweite Förderverfahren zum Breitbandausbau durchlaufen hat. Den Gesamtkosten von knapp 373.000 Euro standen Fördermittel von 298.000 Euro gegenüber. Die Eigenbeteiligung der Kommune ergab somit knapp 75.000 Euro. Der Nitratgehalt des gemeindeeigenen Brunnens lag bei der letzten Messung bei 24 mg je Liter, er ist also halb so hoch wie der Grenzwert erlaubt.

Die Räte stellten Fragen nach dem Beginn der Deckenerneuerung auf der Gemeindeverbindungsstraße nach Luhe-Wildenau und zum Radweg-Endstück bei Hannersgrün. Die Arbeiten für die Pedalritter-Trasse werden in Kürze ausgeschrieben. Wilde Müllablagerungen an Straßenrändern und im Graben „entsorgte“ Ziersträucher samt Wurzelballen ärgern die Marktführung. Anschreiben an langjährige Bauplatzinhaber ohne Bauabsichten sind in Vorbereitung und die Eingliederung von Langzeit-Arbeitslosen in kommunale Arbeiten wird überlegt. Den kürzlich abgehaltenen Volksmusikabend mit Bezirksheimatpfleger Dr. Thomas Appl und Infos aus dem Archiv von Walter Fischer merkte zweiter Bürgermeister Gerhard List an. Hier war der Besuch aus dem Marktbereich schwach.

Problemlos, die zwei vorliegenden Bauanträge. Ingrid Roith betreibt den Anbau eines Treppenhauses an das Wohngebäude in nördlicher Richtung. Dominik Dehling und Susanne Weiß wollen im Kiebitzweg ein Einfamilienhaus mit Garage erstellen. Dazu benötigen sie einige Befreiungen vom Bebauungsplan, die die Räte akzeptierten.

Die vor einigen Monaten angelaufene Verkehrsüberwachung im Ortsgebiet ergab, dass die Fahrzeuglenker jetzt langsamer unterwegs sind. Auer-Bertelshofer: „Gott sei Dank gibt es nur kleinere Tempoüberschreitungen, das ist gut für die Sicherheit.“ Bisher schlägt die Maßnahme mit knapp über 1000 Euro Defizit zu Buche. Als einjährige Testphase sieht das Marktoberhaupt die Möglichkeit, dass alle Bürger die Buslinie Wies kostenlos zu Einkaufsfahrten nach Etzenricht nutzen können. Dafür liegen im Rathaus Blocks für je zehn Einzelfahrten bereit. Kinder bis sechs Jahre, Fahrgäste mit Zeitfahrausweisen und Schwerbeschädigte sind auf der Teilstrecke sowieso frei. Das Busunternehmen und der Edeka-Markt finanzieren die Aktion mit. Nach einem Jahr soll der Erfolg überprüft werden.

In der Marktratsitzung gedachten Markträte und Besucher zudem des überraschend verstorbenen Objektbetreuers Ludwig Spiller mit einer Gedenkminute. Er hat im Amt für ländliche Entwicklung die Kohlberger Dorferneuerung seit den ersten Anfängen 2002 hauptverantwortlich gemanagt. Alle, die mit ihm zu tun hatten, kannten Spiller als geduldigen Zuhörer, moderaten Teamleiter und kreativen Motor dieser langwierigen Aufgabe. Er wird vorerst durch Norman Langenhan und Markus Götz ersetzt.

 
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