Zweiter Bürgermeister Gerhard List erklärte zu Beginn des Informationstreffens am Sportplatz, warum an der Stelle im Ort schneller Handlungsbedarf gegeben ist. "Beim letzten Starkregen an Fronleichnam 2018 kamen in kurzer Zeit bis zu 70, 80 Liter Regen pro Quadratmeter aus den Wolken. Klar, dass da in der Hanglage Bäche aus den Feldern liefen und die Rohre die Wasser- und Schlammmengen nicht mehr aufnehmen konnten!" Überschwemmungen gab es bereits 1958, 1968, 1985, 1986 (Hagelschlag) und zuletzt am 31. Mai 2018.
Vor allem im Wohnhaus und Firmengelände der Familie Roith richtete das durch die Wände dringende Wasser hohen Schaden an. Die Feuerwehr pumpte schnellstmöglich die schlammige Brühe ab, um noch schlimmere Auswirkungen zu verhindern. "Wir sind hier, um gemeinsam bauliche oder andere Lösungen zu finden, damit so etwas nicht wieder passieren kann", so List. Dies auch mit Blick darauf, dass möglicherweise die Versicherung von Roith weitere Schadensregulierungen ablehnen könnte, wenn die Kommune das Gefahrenpotential nicht reduziert. Daher das Treffen vor Ort.
Von den Fachstellen anwesend: Johannes Pausch, der Sachgebietsleiter Wasserbau beim Wasserwirtschaftsamt Weiden, sowie Objektbetreuer Norman Langenhan vom Amt für ländliche Entwicklung in Tirschenreuth. Er ist für die örtliche Dorferneuerungsaktivitäten zuständig. Dann Gottfried Blank vom Landschaftsarchitekturbüro Blank & Partner in Pfreimd, der auch die Renaturierung des Eichelbachtales vornimmt. Weiter Hans-Georg Schönig vom Technischen Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft Weiherhammer, plus zweitem Bürgermeister Gerhard List, etliche Markträte, Grundstücksanlieger und Landwirte angrenzender Flächen. Insgesamt 20 Personen besichtigten die neuralgischen Stellen in der Nähe der Eichelbachbrücke, diskutierten und brachten ihre Vorschläge ein.
Pausch: "Die Verstopfung der Kanäle hat ihre Ursache von Ausschwemmungen aus den darüber liegenden Feldern". Sein Rat: "Das Gelände modellieren und anpassen. Eine genügend breite Ableitungsmulde oder einen Erdwall vom Ahornweg schräg hinunter bis hinter das neue Gewerbegebiet anlegen". Langenhan informierte, dass es ein Zuschussprogramm "Bodenständig" für Landwirte gibt. Dies basiere auf Freiwilligkeit. Blank ist neben weiteren Maßnahmen dafür, einen genügend tiefen, befahrbaren Schacht in die so genannte Waldhofstraße zu fräsen, der den dort fließenden Regen wegleitet. Schönig sieht Möglichkeiten, den Bürgersteig auf der Sportplatzseite tiefer zu legen mit Ausflussmöglchkeiten zum Eichelbach hin. Auch könnte man das jetzt verrohrte Teilstück entlang des Sportgeländes wieder zum offenen Graben umbauen.
Den Gedanken von List, als Präventionsmaßnahme Sandsäcke bereit zu halten, lehnte Firmenchefin Ingrid Roith vehement ab: "Das kannst du vergessen! Sag mir doch mal, wer auf der ganzen Frontfläche die Säcke aufbauen soll, wenn ein Gewitter aufzieht!" Und weiter: "Ihr braucht mir gar nicht zu sagen, dass wir hier an der tiefsten Stelle sitzen, das weiß ich selber! Aber als wir damals gebaut haben, war da gar nichts außer Wiesen und offenen Gräben. Die Überschwemmungen kamen erst nach der Flurbereinigung, dem Siedlungsbau und als die Straße hier höher angelegt wurde!" Die Problemlösung liege also in der Verantwortung der Gemeinde. Sie übergab dem Landschaftsarchitekten schriftlch ihre Vorschläge zur Abhilfe. Der ist dafür, die Situation noch genauer zu ergründen und in den nächsten Wochen ein erneutes Treffen der Fachstellenvertreter anzuberaumen.




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