„Wir Narren ziehn uns jetzt zurück, Politiker sucht ihr euer Glück.“ Faschingsprinz Tobias I. brachte am Rathaus auf den Punkt, was diesmal den Kohlberger Gaudiwurm und die Reden dominierte. Nämlich die Bürgermeister- und Marktratswahl in wenigen Wochen. Da gab es so originelle Gespanne wie den PS-schwachen Traktor mit angehängtem antiken Leiterwagen der Hannersgrüner Freien Wähler samt Seitenhieb zur Eingliederung der Kohlberger in die Dörferer Feuerwehr. Oder den vorgezogenen Maibaum der CSU, weil man dem „neuen Besen“ im Rathaus viel Tatkraft und Mut wünscht. Unbeantwortet blieb die Frage, ob es ihm daran mangelt.
Etliche Fußgruppen und Faschingswägen hatten natürlich auch andere Themen im Visier, was die gut hundert Zuschauer ebenso freute, wie die bunten Kostüme der Gardemädchen. Nur gut, dass der anfängliche Nieselregen aufhörte und die Reden am Rathaus ohne nasse Störung verliefen. Das Prinzenpaar gab erleichtert die Gemeindekasse an Bürgermeister Rudolf Götz zurück. Diesmal sogar mit 100 Prozent Überschuss, wie sie behaupteten. Auch den Rathausschlüssel bekam das Oberhaupt zurück, weil der ja sowieso nur dort passe und nicht in ein altes Schulhaus. Götz will nach der Amtsübergabe Ende April auf Ferienflieger-Pilot umsatteln. Die Uniform dafür besitzt er bereits, ebenso eine Copilotin.
Einerseits bedauerte er es, nun bald nicht mehr mit gekrönten Hoheiten zu tun zu haben, andererseits gab ihm diese letzte Faschingsansprache die Gelegenheit in Reimform kräftig auf etliche Dinge draufzuhauen, welche ihn zuletzt ärgerten. Chefmoderatorin Heike Bertelshofer forderte die Zuschauer nach dem Sektgläschen zum Weiterfeiern in der Turnhalle auf. Dort stieg dann die Afterzug-Party und ab 19 Uhr das Faschingseingraben mit lautem Wehklagen des Narrenvolkes.



















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