In der Mai-Sitzung des Marktrats Kohlberg stand der Haushalt 2024 im Mittelpunkt. Kämmerin Tanja Bittner erläuterte dem Gremium das Zahlenwerk. Der Haushaltsentwurf umfasst ein Gesamtvolumen von 3,9 Millionen Euro. Der Verwaltungshaushalt schließt mit 2,9 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt mit rund einer Million Euro. Da der Umbau des ehemaligen Schulhauses zum Bürgerhaus erst 2025 beginnen kann, ist für heuer keine Kreditaufnahme vorgesehen. Allerdings werde sich der Markt in den Folgejahren auf eine höhere Belastung einstellen müssen, merkte Bürgermeister Gerhard List an. "Damit wir das Projekt realisieren können, müssen wir uns schon jetzt etwas einschränken", sagte er.
Das Amt für ländliche Entwicklung und die Stiftung Jülich hätten die Förderungen bereits zugesagt. Das Geld könne aber erst 2025 abgerufen werden. Deshalb müsse der Markt Kohlberg sämtliche Baukosten vorerst in vollem Umfang tragen. Laut Bittner werde ab dem Jahr 2025 eine Kreditaufnahme unumgänglich.
Der Schuldenstand wird zum Jahresende voraussichtlich 451.887 Euro betragen. Dies entspricht einer pro Kopf-Verschuldung von 373 Euro pro Einwohner. Der Landesdurchschnitt in Gemeinden vergleichbarer Größe würden bei 576 Euro pro Einwohner liegen, informierte der Bürgermeister. In Kohlberg leben 1210 Menschen (Stand 30. Juni 2023).
Bürgermeister List erinnerte an die viele Maßnahmen, die 2023 umgesetzt werden konnten. Dazu gehörte neben der Planung für das Bürgerhaus, die Erneuerung von Wasserleitungen nach Rohrbrüchen, Arbeiten an der Kläranlage, die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED und der Abschluss der Baumaßnahme „Naturerlebnisweg“.
Zweiter Bürgermeister Adrian Blödt sprach die Finanzsituation der Kommune an. Bis die Zuschüsse eingehen, werde das Bürgerhaus hauptsächlich durch Kredite und Entnahme der Rücklagen finanziert. Die Kämmerin verwies die Gewerbesteuereinnahmen, die wieder steigen müssten, sowie auf die staatlichen Zuschüsse.
Bürgermeister List lobte die konstruktive Zusammenarbeit im Finanzausschuss im Vorfeld der Haushaltssitzung. "Der Haushalt trägt die Handschrift aller", sagte er. Deshalb freue es ihn besonders, dass das Zahlenwerk einstimmig verabschiedet wurde. Obwohl die Kommune mit Blick auf die Umbaupläne etwas verhaltener agiert, sei die Renaturierung des Eichelbachs gelungen.
Erfreuliches war der Abrechnung der katholischen Kirchenstiftung für den Kindergarten Arche Noah zu entnehmen. Demnach ist ein Überschuss von 16.328 Euro erwirtschaftet worden. Dieser Zuschuss soll nach Willem des Gremiums bei der Kirchenverwaltung verbleiben.
Keine Einwände hatte das Gremium gegen die Pläne der evangelischen Kirche. Für die Pfarrkirche St. Nikolaus steht eine statische Untersuchung an. Kirchhof und Kriegerhain sollen archäologisch untersucht werden.
Haushalt in Zahlen
- Gesamtvolumen: 3.967.800 Euro
- Verwaltungshaushalt: 2.922.500 Euro
- Vermögenshaushalt: 1.045.300 Euro
- Einnahmen aus Gewerbesteuer: 160.000 Euro
- Anteil an der Einkommenssteuerbeteiligung: 668.000 Euro
- Schlüsselzuweisungen: 642.400 Euro
- Kreisumlage: 602.900 Euro
- VG-Umlage: 236.800 Euro
- Personalkosten: 318.100 Euro
- Schuldenstand (31.12.2024) 451.887 Euro
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