Kohlberg
16.09.2019 - 15:41 Uhr

Kohlberg spekuliert auf Gewerbeansiedlungen

Deutlich mehr Themen als Zuhörer gibt es in der Marktratsitzung. Die acht Gäste können nicht über Langeweile klagen. Vor allem die Kohlberger Überlegungen zum Weiherhammerer Gewerbegebiet lassen aufhorchen.

Der markt hatte keine Einwände gegen die in Weiherhammer geplante Änderung im Baugebiet „Weberschlag“. Dort sollen kleinere Gewerbeparzellen der Ansiedlung von zwei großen Firmen weichen. Ein glasverarbeitender Betrieb benötigt etwa 110.000 Quadratmeter und ein Logistikunternehmen will 61.000 Meter belegen, was dann die gesamte Gewerbefläche abschließt. Die Errichtung eines Containerbahnhofs und des Güterverkehrszentrums ist somit aus Platzgründen nicht mehr möglich. Laut Bürgermeister und Adrian Blödt kann nun Kohlberg als Standort für Firmenansiedlungen interessanter werden, da die Haidenaab-Gemeinden bei Gewerbeflächen an ihre Grenzen stoßen. Ein Gutachten könnte da weiterhelfen.

Auf Antrag des Staatlichen Bauamtes soll die Querung des Radweges über den Lohbach in Hannersgrün mit einer Absturzsicherung versehen werden. Durch die erforderliche Sanierung dieses Durchlasses konnte die Trasse bis zur Einmündung in die Gemeindeverbindungsstraße bisher nicht vollendet werden. Das Bauamt trägt die Kosten für eine Wegbreite von 2,50 Meter, die Verbreiterung auf 3 Meter hat der Markt Kohlberg zu schultern. Nach Aussage von Marktrat Gerd Hiltl wurde der Übergang beidseitig durch vier Meter Rohre ergänzt, was eine zusätzliche Sicherung überflüssig mache. Der Bürgermeister Rudolf Götz: „Das müssen wir also abklären.“ Laut Götz haben überraschend viele Firmen Unterlagen für die Fertigstellung des Radweges weiter bis nach Kohlberg angefordert. Ende Mai nächsten Jahres soll es soweit sein.

Dem Antrag des Kunst- und Kulturvereins auf Bezuschussung der Beer-Walbrunn-Tage am 26. und 27. Oktober wurde mit 300 Euro entsprochen. Dazu wird der gleiche Betrag rückwirkend für 2018 freigegeben. Der Markt Kohlberg besitzt in der Gemarkung Massenricht aus einer früher erfolgten Absprache eine schmale Heckenzeile. Hier ist ein Grundstücksanlieger bereit, die Gehölze auf seine Kosten die nächsten fünf Jahre zu pflegen und deren Bestand weitere fünf Jahre zu garantieren. Das Konzept ist noch mit dem Amt für Landwirtschaft und der Unteren Naturschutzbehörde abzustimmen. Gerhard List wünscht, die hohen Bäume rauszunehmen und Hecken zu stutzen, um einer Schadenshaftung vorzubeugen.

Weiter will die Gemeinde auf Antrag des Seniorenbeauftragten an beiden Treppenbereichen des Rathauses Handläufe für mehr Sicherheit anbringen. Ein gewünschter separater Behindertenparkplatz fand keine Zustimmung. Ingrid Roith, die Besitzerin des Natursteinwerks, forderte die Gemeinde erneut auf, die Überflutung ihres Grundstückes bei künftigen Starkregenereignissen zu verhindern. Sie legte dazu ausführliche Angaben vor. Nach einiger Diskussion stimmten die Räte dafür, die Situation mit Fachleuten vom Wasserwirtschaftsamt und weiteren Dienststellen vor Ort zu besprechen. Bis durch bauliche Maßnahmen die Situation in Griff zu bekommen ist, soll die Antragstellerin versuchen, mit vorgehaltenen Sandsäcken ihr Grundstück zu schützen.

Auf Vorschlag von Gerhard List wurde Götz zum Gemeindewahlleiter für die Kommunalwahl im März bestimmt. Der bisherige Bürgermeister will bekanntermaßen nicht mehr kandidieren. Als Stellvertreter hätte er gerne Reinhard Pontz, der jedoch nicht anwesend war. Falls dieser das Amt ablehnen sollte, stünde noch Hermann Prechtl zur Verfügung. Bei den Bekanntgaben informierte Götz, dass der Markt mit knapp 29-tausend Kubikmetern Wasserabnahme von der Steinwaldgruppe in den ersten beiden Quartalen fast im Limit liegt. Die Jahresvereinbarung beträgt 56.387 Kubikmeter. Die Leistung des eigenen Brunnens wurde nicht beziffert.

Der Kindergarten Arche Noach hat bei einer Zufriedenheitsumfrage beste Noten erhalten. "Die Kohlberger Kinderspielplätze sind jetzt in Ordnung", informierte Götz, das Sitzproblem bei dem Im Meister gelöst. Allerdings trete dort bei der Schaukel Wasser aus dem Boden aus, wurde angemerkt. Der Röthenbacher Spielplatz könne demnächst auch wieder freigegeben werden. Dort hat das Landratsamt den jetzigen Besitzer aufgefordert, das Schlossgebäude als Baudenkmal vor weiterem Verfall zu retten. Walter Fischer reklamierte den schlechten Zustand des Wassernetzes im Ortsteil Schlemm. „Wir können als Feuerwehr da an keinem Hydranten mehr anschließen, so marode ist alles“, klagte er. Götz: „Die Situation ist in Röthenbach nicht viel besser.“ Lothar Pöll wollte wissen, warum die vom Weiherhammerer Bauhof durchgeführten Fräsarbeiten an deren Gemeindegrenze endeten und den anschließenden Kohlberger Bereich nicht gleich mit erledigten. Nach ihm ist die Kommunikation aus dem Nachbarort da noch verbesserungsfähig.

 
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