Es hörte sich anfangs an, wie ein großer Wurf: Die komplette Sanierung der maroden Verbindungsstraße von Kohlberg nach Luhe-Wildenau in einem einzigen Zug, zeitgleich mit dem Nachbarort. Der Vorteil dabei: Kosteneinsparungen durch Synergieeffekte, hohe staatliche Fördermittel und zur Zeit geringe Kreditzinsen. Aber daraus wird wohl nichts, wie in der Diskussion im Anschluss an den Sachstandsbericht von Christian Faderl vom Ingenieurbüro Renner und Hartmann aus Amberg bei der Sitzung deutlich wurde.
Die Kosten der Maßnahme liegen den Markträten schon vor dem Start schwer wie ein Teerbrocken im Magen, denn sie schlagen für die Gemeinde mit gut einer Million Euro zu Buche. Zusätzlich hat die Kommune mit Kanalsanierungen, Brunnenproblemen, der Dorferneuerung und dem Schulumbau weitere finanzielle Schwergewichte am Hals. Auch deshalb wollten die Sitzungsteilnehmer nach einer knappen Stunde hin und her in der Diskussion erst mal abwarten, was der Marktrat von Luhe bei der Straßensanierung beschließt. Laut Bürgermeister Rudolf Götz will sein Amtskollege die Sache zügig vorantreiben, spürt jedoch auch Gegenwind.
Götz missfällt die Haltung seiner Markträte. Er rechnet vor: „Was ihr jetzt an Geld einzusparen glaubt, wenn ihr zögert, das schmeißt ihr dann den Baufirmen für höhere Preise und den Banken bei gestiegenen Kreditzinsen leicht wieder in den Rachen.“ Und der jetzt schon schlechte Straßenzustand werde bei später anlaufenden Arbeiten sicher kostenträchtiger. Götz hätte lieber jetzt einen Marktratsbeschluss über die gesamte Sanierung, wobei die vier vorgesehenen Teilabschnitte eh erst in ein paar Jahren erstellt werden können.
Außerdem rechnet Götz bei einer stärkeren Verschuldung des Marktes mit deutlich höheren Fördergeldern und staatlichen Ausgleichszahlungen. Letztes Jahr ging Kohlberg da leer aus. Das Marktoberhaupt: „Wir haben immer sparsam gewirtschaftet und mussten uns dann sagen lassen: Ihr seid zu reich“, grollt er. Nach seiner Vorstellung kann die Kommune – mit den Zuschüssen – die Kosten der Straßenreparatur in etwa vier Jahren verdauen. Im Marktgebiet liegt dabei ein gutes Drittel der Trasse vom Beginn der Artesgrüner Straße bis zur Brücke über den Mühllohbach unterhalb von Weißenbrunn. Über die einzelnen Maßnahmen folgt ein separater Bericht.
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