Kohlberg
07.09.2018 - 10:43 Uhr

Markträte sind sauer

Die abgelehnte Förderung für die Sanierung des Bildstocks auf der Dreifaltigkeit erhitzt im Marktrat Kohlberg die Gemüter - und bringt am Ende einen Beschluss.

Der alte Bildstock, vermutlich aus dem 16. Jahrhundert, befindet sich in einem bedauernswerten Zustand. Doch das Denkmalamt in München lehnt einen Zuschuss für die Sanierung ab. Das verärgert Bürgermeister Rudolf Götz (Bild) und die Markträte. Das Denkmal steht an einem gut frequentierten Aussichtspunkt. Bild: jml
Der alte Bildstock, vermutlich aus dem 16. Jahrhundert, befindet sich in einem bedauernswerten Zustand. Doch das Denkmalamt in München lehnt einen Zuschuss für die Sanierung ab. Das verärgert Bürgermeister Rudolf Götz (Bild) und die Markträte. Das Denkmal steht an einem gut frequentierten Aussichtspunkt.

Auf einem der schönsten Plätze mit guter Fernsicht oberhalb des Marktes Kohlberg steht auf der sogenannten Dreifaltigkeit beim „Schwammerl“ ein Bildstock aus Sandstein. Schon etliche 100 Jahre alt und seit langem renovierungsbedürftig. Um diesen gibt es nun Zoff zwischen Gemeinderat und dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (BLfD).

Der Grund: Bürgermeister Rudolf Götz stellte im September 2014 einen Zuschussantrag über 2500 Euro für die Sanierung. Dieser wurde mit Schreiben vom 12. Juli dieses Jahres, also nach knapp vier Jahren Bearbeitungszeit, abgelehnt. Begründet damit, dass die dem Landesamt zur Verfügung gestellten Haushaltsmittel nicht ausreichten, um allen Anträgen zu entsprechen.

„Die schreiben von fehlenden Haushaltsmitteln, obwohl man in der Zeitung lesen konnte, dass beim Denkmalschutz 170 000 Euro an Strafzinsen für nicht abgerufene Gelder gezahlt werden mussten“, sagte Götz. Die Kohlberger Maßnahme hätte damit etwa 70 Mal gefördert werden können.

Das Marktoberhaupt präsentierte Bilder von früher und dem jetzigen Aussehen des Bildstocks, auf denen sich der fortschreitende Verfall deutlich zeigte. Ein Marktrat: „Man sieht, es tut dem Denkmal nicht gut, wenn vier Jahre lang nichts passiert." Götz: „Ich habe in der Zeit mindestens 20 Mal nachgehakt.“ Eine der letzten Antworten sei gewesen: „Wenn sie nochmal deswegen anrufen, dauert es noch länger.“ Einzelne Markträte wurden an dieser Stelle der Sitzung ungewöhnlich deutlich: „ Es kann gar nicht sein, dass eine Behörde fast vier Jahre lang keine Zeit hat, einen Antrag zu bearbeiten“ Von "reiner Schlamperei" und einer grobe Missachtung der kommunalen Bemühungen war im Gremium die Rede. Es sei die Frage zu stellen, ob der für diesen Bereich Zuständige seiner Aufgabe gewachsen seit.

Die Räte beschlossen einstimmig, Beschwerdebriefe an das Landesamt zu senden und einen neuen Antrag mit höherer Fördersumme zu stellen. Und: „Die Sanierung nächstes Frühjahr in eigener Regie durchzuführen, egal, welche Meinung die Denkmalschützer dazu haben“, so Götz. Er will mehrere Angebote von Fachfirmen dafür einholen und auch die kürzlich erfolgte Spende einer örtlichen Gruppe mit zur Kostendeckung heranziehen.

 
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