Punkt neun der Tagesordnung hatte Konfliktpotential. Die Erneuerung der Ortsverbindungsstraße wäre ein Projekt gewesen, das der scheidende Bürgermeister Rudolf Götz gerne noch auf den Weg gebracht hätte. Den Markträten lag es wegen der Kosten jedoch schwer wie Basaltschotter im Magen. Da die Zuschussanträge bereits laufen, wollten das Ingenieurbüro Renner und Hartmann sowie der Rathauschef festmachen, welche der vier Teilabschnitte der Trasse bereits 2021 in Angriff genommen werden können. Doch es kam ganz anders.
Gerhard List eröffnete die Redebeiträge der Bedenkenträger: „Ich bin kein großer Freund dieser Straße und dafür, dass wir den Ausbau zurückstellen.“ Es ging ihm und den weiteren Sprechern aus allen Fraktionen um die Kostenbelastung der Kommune. Die bereits in der letzten Sitzung vorgelegte Schätzung der Ingenieure weist eine Brutto-Bausumme von rund 2,4 Millionen Euro für die gesamte Maßnahme aus. Darin sind etliche Posten noch ausgeklammert. Bei rund 60 bis 64 Prozent Bezuschussung bleibt einiges über eine Million Euro als Neuverschuldung an der Gemeinde hängen. Götz sieht das Thema gelassen: „Wir können rund 300.000 Euro pro Jahr tilgen, in 3,4 Jahren ist der Brocken verdaut“, so der Rathauschef.
20 Minuten Diskussion mit und ohne Zahlen und Prozenten sowie Hinweisen auf etliche andere kommunale Großprojekte folgten. Die Abstimmung erbrachte ein eindeutiges Ergebnis: Der Bürgermeister war für die Maßnahme, alle zwölf Markträte dagegen. Götz nahm das Votum äußerlich gelassen zur Kenntnis.
Nach nur kurzer Diskussion beschlossen die Räte, das Gewerbegebiet „Am Sportplatz“ voranzubringen. Dafür gibt es zwei Bauinteressenten, einer davon möchte bereits im übernächsten Jahr dort Hallen hinstellen. Götz: „Die Erschließung ist nicht sehr aufwendig, eine Beplanung sollte keine Schwierigkeiten bringen.“ Gute Nachrichten hatte der Bürgermeister auch beim letzten Teilstück des Radweges parat: „Nächste Woche geht es mit den Arbeiten an Durchlässen und Drainagen zwischen Hannersgrün und dem Bauhof los.“ Reinhard Ponitz: „Grundstücksbesitzer entlang des Baches sollten dabei auch gleich ihre Drainagen freilegen.“ Der Bereich am Biotop wird kommendes Frühjahr neu gestaltet.
Keine Einwände hatten die Räte, dass der Markt Luhe-Wildenau ein im Gewerbepark „Obere Tratt“ ausgewiesenes Gewerbe- in eine Industriegebietsfläche umwandeln möchte. Der Gesamtumfang ändert sich dadurch nicht, nur die Parzellen werden deutlich größer. Grünes Licht erhielt auch die Stadt Hirschau für die Beplanung einer bebaubaren Parzelle von 0,26 Hektar im Bereich „Ehenfeld – Auf der Eiche“.
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