Kohlberg
22.03.2019 - 10:05 Uhr

Die Uhr tickt für zwei Wünsche

Nach dem Ortstermin unter dem Gemeindehausdachstuhl wurden noch zwei Anliegen vorgebracht.

Bernd Bauer vom OWV hat das alte Gangwerk der Kirchturmuhr aus dem Jahr 1923 schon mal von Dreck und Spinnweben befreit. Er hätte es gerne frisch renoviert und funktionsfähig an einem passenden Standort für die Öffentlichkeit sichtbar platziert. Bild: exb
Bernd Bauer vom OWV hat das alte Gangwerk der Kirchturmuhr aus dem Jahr 1923 schon mal von Dreck und Spinnweben befreit. Er hätte es gerne frisch renoviert und funktionsfähig an einem passenden Standort für die Öffentlichkeit sichtbar platziert.

Gekommen waren sie, um sich ein Bild vom morschen Dachstuhl des evangelischen Gemeindehauses zu machen und die Finanzierungsmöglichkeiten der Sanierung zu besprechen. Die Rede ist von Bezirkstags-Vizepräsident Lothar Höher, Bezirksheimatpfleger Tobias Appl und Landtagsabgeordnetem Stephan Oetzinger.

OWV-Mitarbeiter Bernd Bauer und Seniorenbeauftragter Johann Müller packten dabei die Gelegenheit beim Schopf, noch über zwei andere Dinge mit den hochkarätigen Besuchern zu reden.

Da hat zum einen Artenschutzwart Bauer bei seinen Kontrollgängen hoch oben im Kirchturm einen alten Schrank entdeckt. Da drinnen rostet seit Jahrzehnten verstaubt, verdreckt und von Spinnweben umgeben das mechanische Werk der alten Kirchturmuhr vor sich hin. Dieses wurde einst von der Firma Lorenz Förster in Nürnberg gefertigt und 1922/23 als neue Kirchturm-Uhr in Kohlberg aufgestellt. Etwa um 1975 oder 1977 nahm die Gemeinde ein elektrisches Läut- und Uhrwerk in Betrieb, und das alte Gangwerk versank in einen Dornröschenschlaf. Das möchte Bauer jetzt ändern. Er hat das gute Stück schon vorsichtig gereinigt und sucht jetzt Uhrenfachleute, die das antike Gerät vielleicht wieder in Gang setzen können. Dann sollte das imposante Stück aus alter Qualitätsarbeit am besten wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Aber das kostet Geld und guten Willen. Die Gäste und Pfarrer Martin Valeske waren von Bauers Plan angetan und signalisierten Unterstützung. Als nächsten Schritt will der Geistliche bei der routinemäßigen Wartung der Turmuhr mit Fachleuten von der Bayreuther Firma über das Vorhaben reden. Dann wird man weitersehen.

Ein ganz anderes Thema brachte Müller zur Sprache: eine öffentliche, behindertengerechte Toilette im Marktzentrum. „Es kann doch in der heutigen Zeit nicht so sein, dass man als Rollstuhlfahrer bei uns kein einziges benutzbares WC im Markt findet“, meinte er. Sein Vorschlag: eine Tür auf der Straßenseite in das Gemeindehaus einbauen, weil sich dahinter sowieso die genügend große Erdgeschosstoilette befindet. Das sei: „Die sinnvollste und kostengünstigste Lösung“, sagte er. Darin sahen die Besucher jedoch erhebliche Schwierigkeiten, weil das Gebäude Kircheneigentum ist. Sie befürworteten eher einen Standort der Kommune wie zum Beispiel im Rathaus. Valeske bot an, bei einem Ortstermin mit Fachleuten des landeskirchlichen Baureferats in München über die Angelegenheit zu diskutieren. Müller will im Interesse der Behinderten jedenfalls „nicht bis zum St.-Nimmerleinstag“ auf die Realisierung warten.

Bis jetzt dämmert das alte Gangwerk der Kirchturmuhr an einer staubigen Stelle im Gemäuer vor sich hin. OWV-Mitglied Bernd Bauer will das ändern. Bild: exb
Bis jetzt dämmert das alte Gangwerk der Kirchturmuhr an einer staubigen Stelle im Gemäuer vor sich hin. OWV-Mitglied Bernd Bauer will das ändern.
 
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