Kondrau bei Waldsassen
24.07.2018 - 10:22 Uhr

Engagement aus Sorge füreinander

Mit einem imposanten Kirchenzug, an dem sich rund 20 Vereine beteiligten, eröffnete die Feuerwehr Kondrau ihren Festsonntag zum 120-jährigen Bestehen.

Angeführt von der Stiftländer Jugend- und Blaskapelle zog ein imposanter Kirchenzug durch Kondrau. kro
Angeführt von der Stiftländer Jugend- und Blaskapelle zog ein imposanter Kirchenzug durch Kondrau.

Vom Lodermühlweg aus bewegte sich der Zug mit gut 20 Vereinen, angeführt von der Stiftländer Jugend- und Blaskapelle unter Leitung von Laura Bäumler, ins Zelt in der Parkanlage. Dort wurde die Festgesellschaft von Stadtpfarrer Thomas Vogl erwartet. Er erinnerte zu Beginn des Gottesdienstes an die Gründerväter der Kondrauer Feuerwehr: "Man hat sich zusammengetan, um anderen zu helfen." Die Feuerwehr Kondrau dürfe zurecht stolz auf diese Gründung sein.

In seiner Predigt verwies der Geistliche darauf, dass es zu allen Zeiten Menschen gegeben habe, die ihrer Verantwortung nicht gerecht wurden und auch nicht gerecht werden wollten. Anders sei es bei den Feuerwehren: Hier sei der Geist des Mit- und Füreinanders spürbar. Bei den Feuerwehren werde Initiative ergriffen. Dies wollte auch Gott, schlug der Prediger eine Brücke zum Tagesevangelium und zur Lesung. Die Sorge füreinander müsse Christen prägen, deshalb sollte man den Nächsten immer im Blick haben. "Die Haltung des Mitleids ist das Fundament der Feuerwehren und der Rettungsdienste." Wo es kein Mitleid mehr gebe, werde die Gesellschaft zerstört. Wenn sich Menschen in der Feuerwehr engagierten, dann auch aus Mitleid und Sympathie gegenüber den Anderen. "In großen Teilen der Gesellschaft sieht es aber leider anders aus."

Kritisch merkte der Pfarrer an, dass ein 120-jähriges Bestehen kein rundes Jubiläum bedeute. "Manchmal habe ich den Eindruck, in unserer Gesellschaft feiert man sich zu Tode." Dennoch, so der Pfarrer weiter: "Feste fördern die Gemeinschaft, dies hat schon Jesus gesagt." Bei Festen ließe sich Kraft für die Zukunft tanken. Jubiläen seien deshalb auch eine Art Ruhe-Insel.

Zu Ende des Gottesdienstes ging Pfarrer Thomas Vogl humorvoll auch noch auf den Blumenschmuck am Altar ein. "Ich sehe, in Kondrau wachsen die Blumen aus den Feuerwehrschläuchen heraus. Ich weiß nicht, habt ihr so wenig Einsätze?", sagte er verschmitzt, um dann aber doch die Vorbereitungen für den Gottesdienst zu loben. Musikalisch gestaltete die Blaskapelle den Gottesdienst mit der Haydn-Messe. Mit dem Lied "Großer Gott wir loben dich" endete die eindrucksvolle Messfeier.

Beim Frühschoppen würdigten Landrats-Stellvertreter Roland Grillmeier, Bürgermeister Bernd Sommer und Kreisbrandrat Andreas Wührl in ihren kurzen Grußworten die stete Einsatzbereitschaft der Wehr. Sie fanden auch lobende Worte für die Übungs- und Fortbildungsbereitschaft und dankten auch für die engagierte Nachwuchsarbeit, um das Fortbestehen der Wehr zu sichern.



Gut gefüllt war das Festzelt beim Festgottesdienst. kro
Gut gefüllt war das Festzelt beim Festgottesdienst.
Vor dem Festzelt waren die Fahnenabordnungen der Vereine beim Gottesdienst aufgereiht. kro
Vor dem Festzelt waren die Fahnenabordnungen der Vereine beim Gottesdienst aufgereiht.
Die Farbe Blau war Trumpf beim Kirchenzug in Kondrau. kro
Die Farbe Blau war Trumpf beim Kirchenzug in Kondrau.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.