Kondrau bei Waldsassen
13.08.2024 - 12:57 Uhr

Grenzlandschreiber in Kondrau: Literarische Feinheiten an einem Sommerabend

Die Lesung der Grenzlandschreiber war diesmal im Gasthaus Sommer in Kondrau. Vor allem die Vielfalt der schriftstellerischen Stilrichtungen und der Themen überzeugte

Gut besucht war die Sommerlesung im Gasthaus Sommer in Kondrau, was Organisator und Gründer der Grenzlandschreiber, Hans G. Lauth, laut Mitteilung zum Anlass nahm, den Veranstaltungsort aufgrund seines Namens „Sommer“ für diese Lesung besonders hervorzuheben. Im großen Saal schien dann auch bald die Sommersonne besonders hell durch die Fenster, als die sieben Autorinnen und Autoren aus ihren Werken vorlasen.

Als „heiter bis wolkig“, um bei der Jahreszeit zu bleiben, können die Kurzgeschichten und Gedichte beschrieben werden, die zu Wort kamen. Bei Irmtraud Schicker (aus Tirschenreuth) ging es zum Beispiel in humoriger Weise um das „Wunderwasser“ aus Altötting, während Christina Ponader (Vohenstrauß) Sozialkritisches in Gedichte packte und Gudrun Müller (Tirschenreuth) um ihre Wanderung nach Tachov ins Nachbarland eine Geschichte gewoben hat.

Hans G. Lauth las Episoden aus seinem neuen Buch „Laut(h) Stundenplan" vor, in dem sich alles um seine eigene Schulzeit und um seine jahrzehntelange Tätigkeit als Lehrer an der Berufsschule Wiesau dreht. Marianne Stangl (Tirschenreuth) hat einen Abschied vom Vater nach einer schleichenden Krankheit schriftlich verarbeitet. Klaus Rösch (Waldsassen) erzählte frei heraus von der Tradition der Schlachtschüssel, die er noch lebhaft aus seiner Kindheit in Erinnerung hat. Neu in der Runde der Grenzlandschreiber trat die freie Journalistin und Autorin Ulla Britta Baumer (Wiesau) mit drei lyrischen Werken ans Lesepult.

Vor fast einem Jahrzehnt, im Oktober 2015 wurden laut der Mitteilung die Grenzlandschreiber von Hans G. Lauth als lose Gemeinschaft regionaler Autorinnen und Autoren gegründet. Ziel sei das gegenseitige Kennenlernen bei diversen Veranstaltungen und die gegenseitige Vernetzung. Was der „Vater“ der Grenzlandschreiber, Hans G. Lauth, zum Anlass nahm, für das kommende Jahr eventuell eine größere Veröffentlichung in den Raum zu stellen.

Ursprünglich in Friedenfels beheimatet, hat sich das Gebiet der Aktivitäten mittlerweile ausgebreitet. Neben dem Mehrgenerationenhaus in Mitterteich im, wo eine gedeihliche Zusammenarbeit mit dem dortigen Arbeitskreis für Literatur seit Jahren bestehe, erweiterten sich die Lesungsorte auf Tirschenreuth (Buchhandlung St. Peter), Waldsassen (Kunsthaus und Stadtbücherei), neuerdings auch Pressath (Buchhandlung Bodner) und Wiesau (evangelisches Gemeindehaus). Für den Herbst ist wieder eine Lesung in der Bücherei Friedenfels vereinbart und 2025 wird es vermutlich auch Veranstaltungen in Bayreuth und Erbendorf geben. "Es ist zu wünschen, dass sich diese Veranstaltungen auch hier im Gasthof Sommer in Kondrau wiederholen“, wird Hans G. Lauth zum Abschluss der Sommerlesung zitiert.

 
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