Baudirektor Georg Braunreuther vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) erklärte vor rund 20 Zuhörern, dass noch im Dezember das Verfahren angeordnet werden soll. Planung und Ausführung sind für die Jahre 2019 bis 2029 geplant, spätestens 2033 soll die Dorferneuerung abgeschlossen sein.
"Dorferneuerung heißt Miteinander", sagte Georg Braunreuther. Alle Bürger sollen am Verfahren beteiligt werden. Ziel sei es, die Land- und Forstwirtschaft sowie die Gemeinden zukunftsorientiert und nachhaltig zu unterstützen. Braunreuther erinnerte daran, dass die Vorbereitungen seit Mai 2016 laufen. Seitdem habe man im Zuge der Bürgerbeteiligung unter anderem mehrere Ortsbegehungen durchgeführt.
Verkehrssicherheit erhöhen
Die Verfahrensziele sind laut Braunreuther klar definiert: Straßen und Straßenräume sollen gestalterisch und funktional verbessert werden, auch die Verkehrssicherheit soll erhöht werden. Weiter sollen insbesondere der Schmiedplatz und der Festplatz auf Vordermann gebracht werden, so dass die Aufenthaltsqualität steigt. Der Fest- und Spielplatz wird weiterhin Treffpunkt für Jung und Alt sein und für Veranstaltungen genutzt. Breiten Raum im Verfahren nehmen auch die landwirtschaftlichen Betriebe ein. Sie sollen zukunftsfähig gemacht werden, zumal sie in der Bevölkerung einen guten Rückhalt hätten. Schlüsselmaßnahmen sind für Georg Braunreuther die Neugestaltung des Schmiedplatzes und des Festplatzes. Geplant sind zudem nach Fertigstellung der Regionaltrasse Umgestaltungsmaßnahmen auf der dann zurückgestuften Ortsdurchfahrt. In den Baumaßnahmen mit berücksichtigt sind auch der Radweg von Kondrau nach Waldsassen sowie der dorfgerechte Ausbau der Wirtsgasse und der Klostergasse.
Elisabeth Sternemann erläuterte die Ziele im Rahmen des Programms "boden:ständig". Durch geeignete Maßnahmen soll eine Überschwemmung im Ort verhindert werden. Umgesetzt werden Maßnahmen für den Wasserrückhalt in der Fläche. Bodenerosionen und Überschwemmungen in Flur und Dorf sollen ferner durch eine angemessene Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen und geeignete Bau- und Grünmaßnahmen reduziert werden. "Absolutes Ziel ist es, dass der Boden dort bleiben soll, wo er dem Landwirt am meisten nützt: draußen auf den Feldern." Erreicht werden solle dies in enger Abstimmung mit den Landwirten und den Fachstellen. Sternemann machte aber deutlich, dass alles auf Freiwilligkeit beruhe.
Baudirektor Georg Braunreuther zeigte kurz das weitere Vorgehen auf. Infolge des Anordnungsbeschlusses soll im Frühjahr die Vorstandschaft der Teilnehmergemeinschaft gewählt werden. Als Vorsitzender wird Christian Keller vom ALE Tirschenreuth fungieren, als Vertreterin seine ALE-Kollegin Petra Nickl. Dazu kommen bis zu fünf weitere Vorstandsmitglieder aus Kondrau. Dieses Team wird das Verfahren in den kommenden mindestens zehn Jahren begleiten.
Grobe Kostenschätzung
Zu den Kosten konnte Braunreuther nur eine grobe Schätzung abgeben. Nach heutigem Stand sei mit bis zu 4,6 Millionen Euro zu rechnen, wobei sich die Bürger finanziell nicht beteiligen müssen. Den Eigenanteil werde die Stadt Waldsassen schultern müssen. Braunreuther rechnet mit einer staatlichen Förderung von bis zu 70 Prozent. Im Anschluss folgte noch eine Diskussion, an der sich auch Bürgermeister Bernd Sommer beteiligte. Man war sich einig, dass die Dorferneuerung eine große Chance für Kondrau sei, wenn auch noch vieles im Detail zu besprechen sein werde.














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