Zur Geschichte der Wallfahrt hat Kreisheimatpfleger Robert Treml ein interessantes Dokument im Staatsarchiv Amberg "ausgegraben". In einem Brief vom 10. Juni 1806 rechtfertigt sich der Konnersreuther Pfarrer Lorenz Christoph Schöner beim "allerdurchlauchtigsten, großmächtigsten und allergnädigsten König Max I.", nachdem ihn ein "Polizeiwächter aus Waldsassen" wegen einer verbotenen Wallfahrt angezeigt hatte.
"Seit unvordenklichen Jahren gingen etwa 30 Personen von der Konnersreuther Pfarrgemeinde nach Marienweiher, aber nicht nur diese, sondern auch viele andere aus dem Stiftland, um durch die Fürbitte Mariens, der wundertätigen Gottesmutter, Wachstum und Erhaltung der Feldfrüchte zu erlangen." Der Pfarrer bittet "alleruntertänigst" um des "Allergnädigsten Vergebung". Die Anzeige konnte der Wallfahrt allerdings nichts anhaben.
Im Gegenteil, auch heute noch ist jedes Jahr am Freitag vor Pfingsten um 4 Uhr früh die Pfarrkirche mit Fußwallfahrern und ihren Angehörigen gut gefüllt, um nach der Messe zur Gnadenmutter im Frankenwald zu ziehen. Dieses Jahr nahm sogar Pater Benedikt Leitmayr die Strapazen der fast 60 Kilometer langen Fußstrecke in den Landkreis Kulmbach auf sich, die den Wallfahrern Sonntagfrüh noch einmal für den Heimweg bevorstanden. Nach der glücklichen Heimkehr nahm der Pater in der Konnersreuther Pfarrkirche wieder mehrere Ehrungen vor. 15 Mal hat Julia Janke an der Fußwallfahrt teilgenommen. Für 20 Mal wurden Roswitha Bauer und Matthias Hofmann geehrt. Peter Hofmann, der viele Jahre das Wallfahrerkreuz trug, erhielt eine Auszeichnung für 35 Mal. Michael Betzl aus der Pfarrei Münchenreuth, einer der "alten Hasen" unter den Fußwallfahrern, beging dieses Jahr sogar das 45. Jubiläum. Respekt und Anerkennung zollte Pater Benedikt allen Teilnehmern und Jubilaren. Auch nächstes Jahr am Freitag vor Pfingsten um 4 Uhr früh ist jeder zur Teilnahme an der Wallfahrt nach Marienweiher eingeladen.
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