Gebetstag um Seligsprechung: Weiterhin Klärungsbedarf in der Causa Therese Neumann

Konnersreuth
19.09.2023 - 16:34 Uhr
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Einen Gebetstag wie zum Sterbetag der Konnersreuther Resl am Montag hatte die Pfarrei schon lange nicht mehr erlebt. Aber wie steht es eigentlich um den Seligsprechungsprozess?

Die Pfarrkirche war zum Großen Gebetstag um die Seligsprechung der Konnersreuther Resl am Montag voll besetzt. Vorne am Altar standen Augsburgs Diözesanbischof Bertram Meier und zehn weitere Geistliche. Sie alle beteten um die baldige Seligsprechung der "Dienerin Gottes", Therese Neumann.

In der "Causa" selbst gibt es dabei wenig Neues zu berichten. "Auf diözesaner Ebene konnten wir die Forschungen leider noch nicht abschließen. Es ergaben sich wieder einige Fragestellungen, die noch der Klärung bedürfen, bevor die Akten nach Rom weitergeleitet werden können", informierte Monsignore Georg Schwager von der Abteilung für Selig- und Heiligsprechungsprozesse der Diözese auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien. Daneben werde derzeit das Schrifttum Therese Neumanns von Theologen gesichtet, geprüft und bewertet. Monsignore Schwager: "Wir hoffen, dass all das zu einem baldigen Abschluss gelangen kann und so die Causa gut vorankommt."

Zum Auftakt Kirchenzug

Bertram Meier, der nach eigenen Angaben vor seiner Zeit als Bischof schon öfters in Konnersreuth weilte, zeigte sich vom Gottesdienstbesuch an einem Montagabend beeindruckt. "Die Resl lebt durch Sie alle weiter, tragen wir unser Anliegen weiter vor." Der Festgottesdienst wurde unter der Leitung von Matthias Schraml von der Kirchenchorgemeinschaft Mitterteich, Konnersreuth und Leonberg umrahmt, den Kirchenzug und die Lichterprozession begleitete die Blaskapelle Konnersreuth.

Am 18. September 1962 ist Therese Neumann in Konnersreuth gestorben. Alljährlich findet an diesem Tag ein Großer Gebetstag statt. Der Tag begann mit einem Kirchenzug mit der Blaskapelle Konnersreuth und den Vereinen. Unter den Geistlichen waren neben Pfarrseelsorger Pater Benedikt Leitmayr und dem Augsburger Bischof auch Regionaldekan Georg Flierl, Dekan Dr. Thomas Vogl sowie Monsignore Georg Schwager. Auch der Konvent der Zisterzienserinnen aus Waldsassen mit Äbtissin Laetitia Fech an der Spitze war da. Unter den Gästen war auch der Augsburger Altlandrat Dr. Karl Vogele, der als ehemaliger Fockenfelder Schüler eine ganz besondere Beziehung zu Konnersreuth hat. "Beten wir gemeinsam, dass die Resl bald zur Ehre der Altäre erhoben wird" - mit diesen Worten eröffnete der Bischof den fast neunzigminütigen Gottesdienst.

In der Predigt setzte er sich mit der Frage auseinander, wer Therese Neumann war. Er erinnerte an den Italiener Luciano Berra, der vor knapp 100 Jahren von dem bayerischen Bauernmädchen gehört und sich als einer der Ersten auf den Weg nach Konnersreuth gemacht habe, um herauszufinden, was es mit dieser geheimnisvollen Frau auf sich habe. Wichtig war dem Bischof zu betonen, "dass die Resl von Konnersreuth in einer besonders engen Beziehung zu Jesus Christus lebte und dadurch Lebenskraft aus dem Glauben schöpfte". Abschließend sagte er: "Falls einmal der Tag kommt, an dem die Resl selig gesprochen wird, werden es nicht die über 40 000 Anträge aus aller Welt sein, die den Ausschlag geben, sondern in erster Linie ihre Gotterfülltheit und ihre Freude am Herrn. Wie sagte sie doch immer: ,Mir gefällt alles, was vom lieben Heiland kommt.'"

Dem Beispiel der Resl folgen

Die Gläubigen rief er auf, dem Beispiel Therese Neumanns zu folgen, auf Gott zu vertrauen und seine Gegenwart in der heiligen Eucharistie zu suchen. Am Ende des Gottesdienstes belohnten die Gläubigen die Predigt und den herausragenden Chorgesang mit viel Beifall, was in Konnersreuth nicht alltäglich ist.

Im Anschluss bewegte sich eine lange Lichterprozession zum Reslgrab zum Friedhof, wo um ein positives Ende des laufenden Seligsprechungsprozesses gebetet wurde. Die Feierlichkeiten endeten am Therese-Neumann-Platz am Theresienbrunnen mit dem intonierten und gesungenen "Engel des Herrn".

Info:

Zur Person Therese Neumann

  • Geboren am 8. April 1898 in Konnersreuth
  • Im Februar 1926 zeigten sich erstmals die Stigmata, von da an soll sie nur noch von der täglichen Kommunion gelebt haben
  • Gestorben am 18. September 1962
  • Liegt bestattet in einer Gruft auf dem Konnersreuther Friedhof
  • Eröffnung des Seligsprechungsprozesses am 13. Februar 2005
  • Juni 2022 Eröffnung des Theres-Neumann-Museums mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder im Schafferhof
  • Jedes Monat an einem 18. findet ein Gebetstag um die Seligsprechung statt
 
 

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