Bereits zum zweiten Mal konnte Bürgermeister Max Bindl die Vertreter der teilnehmenden Kommunen (Gemeinde Brand, Markt Hirschaid, Markt Neualbenreuth, Stadt Grafenwöhr, Stadt Neunburg vorm Wald, Stadt Tirschenreuth, Stadt Waldsassen) zum Netzwerktreffen in Konnersreuth begrüßen. Anlass des Zusammentreffens war das 10. Energieeffizienz-Netzwerktreffen der Kommunen.
Nach der Begrüßung präsentierten die jeweiligen Vertreter die laufenden Projekte ihrer Kommune. Anschließend wurden zwei Förderprogramme vorgestellt - die neue Kommunalrichtlinie und den Förderaufruf für investive kommunale Klimaschutzmodelle - die 2019 greifen werden. Im Anschluss hielt Professor Dr. Markus Brautsch, vom Institut für Energietechnik (IfE) an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden, zum Thema Arealnetze einen Vortrag über die Quartierslösung in Großschwarzenlohe. Ziel war die vollumfängliche Versorgung eines räumlich geschlossenen Areals mit Wärme und Strom aus erneuerbaren Energien wie Photovoltaik, Wärmepumpe, Pellets und Hackschnitzel sowie hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung. Im Vordergrund des Projekts standen insbesondere Ökologie und Innovation.
Nach der Auswertung der Machbarkeitsanalyse unter Erfüllung der Punkte räumliche Zusammengehörigkeit, Verbindung zu Energieversorgung, Anzahl an Letztverbraucher, Menge an durchgeleiteter Energie und freie, diskriminierungsfreie Verfügbarkeit des Stromsund der Klärung der voraussichtlichen Kostenbestandteile, kalkulierte die IfE den Energiebedarf. Hierauf aufbauend wurden sowohl dezentrale als auch zentrale Energieversorgungsvarianten dimensioniert und hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit untersucht.
Dann stellte Ingenieur Christian Müller die Nahwärmeversorgung gemeindlicher Gebäude mit Arealstromnetz anhand kommunaler Gebäude in Konnersreuth vor. Als Grundlage hierfür diente das 2017 erstellte Konzept der IfE, in dem bereits die Erneuerung der Heizzentrale in der Schule, sowie die Wärmeleitung mit Wärmeübergabestationen betrachtet wurden. An das Netz angeschlossen sind die Schule mit Turnhalle, eine Musikschule, der Schafferhof sowie das Rathaus. Das Ziel ist, durch die errichtete Photovoltaik-Anlage auf der Turnhalle ein eigenes Leitungsnetz zu den gemeindlichen Gebäuden aufzubauen, um den eigenen produzierten Strom bestmöglich für die Marktgemeinde als Eigenbedarf zu nutzen. Die Photovoltaikanlage wird bei Auslastung oder zu geringer Sonnenenergie durch den Hausanschlusskasten in der Grundschule von den Bayernwerken unterstützt und versorgt zusätzlich die weiteren Gebäuden um eine konstante Energieversorgung zu gewährleisten.
Die Umsetzung aus Sicht eines Elektroplaners stellt Dietmar Wildenauer von "elektro design GmbH" vor. Hierzu beschrieb er zunächst den Ausgangszustand des Stromnetzes und die notwendigen Umbaumaßnahmen, wie die Errichtung einer neuen Hauptzuleitung in die bestehende Zählerverteilung. Er erläutert die Auswahl der verwendeten Leitungsquerschnitte, die mit steigender Größe einen höheren Anteil Kupfer beinhalten und somit auch kostenintensiver sind.
Im Anschluss waren die Anwesenden zur Besichtigung der Heizzentrale mit Pelletslager in der Schule eingeladen. Peter Andritzky, von der gleichnamigen Konnersreuther Firma, erklärte den Gästen die Besonderheit dieser neuen Heizzentrale.
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