Konnersreuth
11.11.2019 - 13:05 Uhr

Geschlossen für Resl-Haus-Sanierung

Einigkeit zeigte der Konnersreuther Marktrat beim Thema Resl-Haus: Einstimmig votierte das Gremium für eine Beteiligung an der umfassenden Sanierung des Geburtshauses von Theres Neumann.

Auf rund 1,3 Millionen Euro werden die Kosten für die Sanierung des Resl-Hauses geschätzt. Der gemeindliche Anteil wurde auf 120 000 Euro gedeckelt, die Katholische Kirchenstiftung übernimmt 165 000 Euro, der Rest der Kosten wird durch Zuschüsse abgedeckt. Die Bauarbeiten sollen im Sommer 2020 starten. Bild: jr
Auf rund 1,3 Millionen Euro werden die Kosten für die Sanierung des Resl-Hauses geschätzt. Der gemeindliche Anteil wurde auf 120 000 Euro gedeckelt, die Katholische Kirchenstiftung übernimmt 165 000 Euro, der Rest der Kosten wird durch Zuschüsse abgedeckt. Die Bauarbeiten sollen im Sommer 2020 starten.

"Das Resl-Haus ist ein wichtiges Gebäude mit zentraler Bedeutung", betonte Bürgermeister Max Bindl in der jüngsten Sitzung und erhielt dafür die Zustimmung der Markträte. Mit einem Kostenaufwand von 1,3 Millionen Euro wird das Gebäude instand gesetzt und modernisiert. Eigentümer des Hauses und Bauherr ist die Katholische Kirchenstiftung. Sie bringt 165 000 Euro auf, der Anteil der Gemeinde wurde auf 120 000 Euro gedeckelt. Den größten Teil der Kosten decken Zuschüsse aus der Förderoffensive Nordostbayern ab. Gefördert wird die Maßnahme mit bis zu 90 Prozent. Im Sommer 2020 sollen die auf etwa ein Jahr angesetzten Arbeiten beginnen.

"Viel Fingerspitzengefühl"

Architekt Gerhard Plaß machte deutlich, dass ohne das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (Isek) eine solch hohe Förderung nicht möglich gewesen wäre. Ein weiterer Vorteil für die Gewährung von Zuschüssen sei, dass das Gebäude weitestgehend leer stehe und ein Baudenkmal sei. Plaß erinnerte daran, dass Theres Neumann in dem Haus geboren wurde, lebte und auch starb. "Es ist das wichtigste Gebäude im Kontext mit Theres Neumann." Die Sanierung sei eine echte Herausforderung, weil die komplette Einrichtung unter Denkmalschutz stehe. "Wir müssen da mit viel Fingerspitzengefühl vorgehen", sagte Plaß und machte dabei auch deutlich, dass es für ihn als gebürtiger Konnersreuther eine Ehre sei, dieses Projekt anzugehen.

Im Mittelpunkt werde eine energetische Sanierung des Hauses stehen, auch weil sich von unten her Feuchtigkeit sammle. In der ehemaligen Ruhestandswohnung von Pfarrer Joseph Naber wird eine Treppe wieder eingebaut, die bei der Schaffung des Archivs entfernt worden war. Durch einen Treppenlift wird Barrierefreiheit hergestellt. Das Innere des Hauses soll so gestaltet werden, wie es zu Lebzeiten der Resl aussah. Beheizt wird das Gebäude mit einer Pelletsheizung.

Auch nach der Sanierung werden nur kleine Gruppen ins Gebäude dürfen, weil die Substanz des Gebäudes nicht gefährdet werden soll. Besucher können anders als bisher künftig auch die frühere Wohnung von Pfarrer Naber besichtigen.

Geschäftsleiter Markus Troesch sagte, dass es für solche Projekte normalerweise nur eine 60-Prozent-Förderung gebe. Weil das Gebäude aber größtenteils leer stehe, sei ein höherer Satz möglich geworden. "Mit dieser Förderung kommen wir bei dem Projekt sehr gut klar", so Troesch. Die Ausschreibung werde die Katholische Kirchenstiftung erstellen, allerdings mit Unterstützung durch die Marktgemeinde, die darin Erfahrung habe.

Hohe Akzeptanz

Andreas Malzer (CSU) verwies auf die weltweite Bedeutung der Resl. Deshalb sei ein Eigenanteil von 120 000 Euro auch zu Recht zu leisten. Wolfgang Pötzl (SPD) sprach von einem positiven Projekt ohne Folgekosten. "Und das Gebäude hat auch eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung." Edgar Wenisch (SPD) sprach von einem authentischen Ort, an dem die Resl tatsächlich gelebt habe. Auf dem Schafferhof sei sie dagegen kaum gewesen. Wenisch ergänzte, dass der Eigenanteil dank der großartigen Förderung zu stemmen sei.

Die Zustimmung zum Projekt erfolgte einhellig. Bürgermeister Max Bindl wurde ermächtigt, einen Förderantrag für das Projekt zu stellen und gleichzeitig beauftragt, eine entsprechende Vereinbarung mit der Katholischen Kirchenstiftung als Bauherr zu schließen.

Der Zugang ins Obergeschoss, wo sich das Leidens- und Sterbezimmer der Resl befindet, wird künftig barrierefrei möglich sein. Bild: jr
Der Zugang ins Obergeschoss, wo sich das Leidens- und Sterbezimmer der Resl befindet, wird künftig barrierefrei möglich sein.
 
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