Gründung trotz vieler Widerstände

Konnersreuth
03.02.2020 - 13:39 Uhr

"Konnersreuth ist uns verdammt wichtig", stellte Vorsitzender Markus Wenisch am Samstag heraus, als der SPD-Ortsverein bei einem Ehrenabend das 40-jährige Bestehen feierte. Dabei gab es viel Anerkennung für das Wirken der Sozialdemokraten.

Langjährige Mitglieder ehrte der SPD-Ortsverein Konnersreuth bei der 40-Jahrfeier im TSV-Sportheim. Im Bild (von links) Edgar Wenisch, Bezirksvorsitzender Franz Schindler, SPD-Kreisvorsitzende Brigitte Scharf, MdB Uli Grötsch, Johann Kreuzer, Ortsvorsitzender Markus Wenisch, Anni Kreuzer, Bürgermeisterkandidat Wolfgang Pötzl, Gerald Härtl und Landratskandidat Thomas Döhler.

Markus Wenisch freute sich über den starken Besuch im Sportheim des TSV Konnersreuth. Wegen des großen Interesses mussten sogar noch schnell weitere Stühle herbeigeschafft werden. Musikalisch wurde der Festabend von der Blaskapelle Konnersreuth unter der Leitung von Armin Scharnagl umrahmt. Vorausgegangen war dem Ehrenabend ein Dankgottesdienst in der Pfarrkirche.

Eigens zum Jubiläum hat die Partei eine Festschrift herausgebracht, weshalb sich Markus Wenisch besonders bei Gerald Härtl für die federführende Gestaltung bedankte. Der Vorsitzende machte deutlich, dass sich der Ortsverein dem Bürgerwillen verpflichtet habe. Diesen umzusetzen, sei das oberste Ziel. "Wir hatten Ideen und haben auch weiterhin viele Ideen dazu, wie wir die Zukunft von Konnersreuth gestalten", sagte der Ortsvorsitzende.

"Eine mutige Sache"

Einen mit Humor gewürzten Rückblick auf 40 Jahre Parteigeschichte in Konnersreuth lieferte Edgar Wenisch per Power-Point-Präsentation. "Es war eine mutige Sache, als sich einige Konnersreuther auf den Weg machten, eine Partei auf Ortsebene zu gründen", so Wenisch. Gründungsvorsitzender war damals Reinhard Schneider, zwei Jahre später folgte Gerald Härtl, der 18 Jahre lang an der Spitze stand. 2002 stellten die Konnersreuther Sozialdemokraten erstmals einen eigenen Bürgermeisterkandidaten.

"Wichtig war uns in all den Jahren, auch an den Stammtischen der Marktgemeinde bestehen zu können", erklärte Wenisch. Zu den Höhepunkten zählte er die Energiekonferenzen und den angestoßenen Bürgerentscheid über den Schafferhof. Edgar Wenisch zeigte sich überzeugt, dass die Partei in Konnersreuth noch vor großen Erfolgen stehe. "Unsere Ankündigungen haben wir stets in die Tat umgesetzt", betonte Wenisch.

Bayerns SPD-Generalsekretär Uli Grötsch betonte in seiner Festrede, dass es ein großer Unterschied sei, ob in einem Rathaus ein Roter herrscht oder ein anderer. "Ein Ort entwickelt sich anders, wenn ein Sozi Chef ist. Sozialdemokratische Politik traut sich etwas, sie ist in die Zukunft gerichtet." Grötsch dankte allen Konnersreuthern, die dazu beigetragen haben, dass dieses Jubiläum gefeiert werden kann. "Danke, Gerald Härtl, wir als SPD brauchen solche starken Menschen wie dich. Danke an Johann Kreuzer und Edgar Wenisch."

Grötsch erinnerte daran, dass die SPD mit 157 Jahren die älteste Partei Deutschlands sei. "Wir sind die Partei, die weltweit für den Frieden arbeitet." Gerade jetzt sei die SPD auch gefordert, Europa zusammenzuhalten. Für Deutschland forderte Grötsch einen neuen Gesellschaftsentwurf. "Reiche werden immer reicher und für den kleinen Bürger ist kein Geld da. Das kann es nicht sein, wir müssen den Menschen ein Angebot machen." Die jetzige Situation sei vergleichbar mit der in den 1920er Jahren. "Wir dürfen nicht zulassen, dass sich die Rechten in unser System einschleichen."

Pfarrseelsorger Pater Benedikt Leitmayr überbrachte dem SPD-Ortsverein die Glückwünsche der Pfarrei und hob die Menschlichkeit und das Miteinander in Konnersreuth hervor. Weiter stellte er die Würde des Menschen heraus. Erfreut bemerkte der Geistliche: "Wir können miteinander arbeiten, wir kommen gut miteinander aus."

"Partei der Rathäuser"

SPD-Bezirksvorsitzender Franz Schindler stellte in einer kämpferischen Rede heraus, dass es die SPD sei, die Völker versöhnen könne. "Die SPD ist nicht irgendeine Partei." Sie sei es, die einst den Freistaat Bayern gegründet und sich dem Nazi-Regime widersetzt habe. Und die SPD sei auch eine Partei der Rathäuser. Schindler räumte zwar ein, dass man derzeit etwas Formrückstand habe, aber er zeigte sich überzeugt, dass bei der Kommunalwahl die neue Stärke der SPD deutlich erkennbar sein werde.

Landratskandidat Thomas Döhler erzählte, wie er - aus Dessau stammend - Mitglied der SPD geworden sei. "Ich bin stolz, ein Sozialdemokrat zu sein. Willi Brandt hat den Weg bereitet, dass Deutschland wieder ein Land ist." Döhler wolle weiter für die Demokratie streiten, zumal er die andere Seite auch schon kennengelernt habe.

Zweiter Bürgermeister Reinhard Wurm überbrachte die Glückwünsche der Marktgemeinde und gratulierte zu 40 Jahren politischen Engagements im Ehrenamt. Kreisrätin Hannelore Bienlein-Holl erinnerte an die Geburtsstunde der Konnersreuther SPD. "Ich habe euch in weiten Teilen mit begleitet. Zusammenhalt und Mut hat die damals 14 Gründungsmitglieder ausgezeichnet." Die Glückwünsche der Konnersreuther Vereine überbrachte Kartellsvorsitzender Andreas Malzer, der gleichzeitig auch CSU-Bürgermeisterkandidat ist. Malzer betonte: "40 Jahre SPD sind es wert, gefeiert zu werden."

SPD-Bürgermeisterkandidat Wolfgang Pötzl dankte am Ende den Gründern des Ortsvereins. "Es waren überzeugte Demokraten, die die Notwendigkeit einer Sozialdemokratie auch in Konnersreuth sahen. Sie haben sich trotz vieler Widerstände auf den Weg gemacht." Beendet wurde der offizielle Teil der Festversammlung mit dem Lied "Brüder, zur Sonne, zur Freiheit".

Festredner war MdB Uli Grötsch.
Zu Gast war auch SPD-Bezirksvorsitzender Franz Schindler.
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Ehrungen langjähriger Mitglieder

Langjährige Mitglieder zeichnete der SPD-Ortsverein Konnersreuth bei seinem Ehrenabend aus. Für 40-jährige Treue zur Partei wurden die Gründungsmitglieder Hubert Andritzky, Gerald Härtl, Antonie Rosner und Edgar Wenisch geehrt. Vor 30 Jahren trat Erwin Hofmann bei, seit 15 Jahren sind Anni Kreuzer, Jürgen Lindner, Johann Kreuzer und Markus Wenisch dabei.

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