Schon der Titel des Stücks ließ die Konnersreuther aufhorchen: Das Landestheater Oberpfalz (LTO) hat in sein Jahresprogramm das Stück „Resl unser“ aufgenommen. Es handelt vom 1927 geplanten Film zum Fall des Konnersreuther Mirakels, den damals Max Reinhardt geplant hatte. Das Stück feiert am 14. März um 20 Uhr in der Regionalbibliothek Weiden Premiere. Weitere fünf Vorstellungen in Weiden werden folgen. Der Vorverkauf dafür läuft bereits.
Auf Initiative von Manfred Grüssner findet vorab am Mittwoch, 23. Januar, ab 19.30 Uhr im Gasthof Schiml (Pferdestall) ein Infoabend mit den Verantwortlichen des Landestheaters statt. Der Eintritt dazu ist frei, die Bevölkerung ist eingeladen. Grüssner macht deutlich: „Wenn die Weidener schon ein Theaterstück über Konnersreuth machen, dann müssen diese hier vor Ort auch darüber informieren.“Die Theatermacher waren gerne bereit nach Konnersreuth zu kommen, um ihnen das Stück „Resl unser“ vorzustellen.
Kommen werden dazu der Autor des Stücks, Bernhard Setzwein, sowie LTO-Intendant Till Rickelt, der auch künstlerischer Leiter des Hauses ist. Mit dabei sein werden zudem Pfarrseelsorger Pater Benedikt Leitmayr sowie Alt-Bürgermeister Michael Hamann, der kurz vor der Präsentation die Theatermacher exklusiv durchs Resl-Haus führen wird. Ob auch Schauspieler kommen, ist noch nicht ganz klar.
Das Stück entführt ins Jahr 1927. Für Max Reinhardt wird die Luft dünner. Der jüdische Theaterimpresario mit Theatern in Berlin und Wien möchte sich angesichts der drohenden Nazi-Herrschaft vorsichtshalber ein künstlerisches Standbein in Amerika aufbauen – und was wäre da besser als der Stummfilm in Hollywood? Es entsteht der Plan, das Mirakel der „Leidensblume von Konnersreuth“ zu verfilmen. Die größten Berühmtheiten der 1920er Jahre sollen daran beteiligt sein. Neben Reinhardt selbst als Regisseur wird Hugo von Hofmannsthal als Drehbuchautor verpflichtet, und der Stummfilmstar Lilian Gish soll die Oberpfälzer Bauerstochter spielen. Gish macht sich sogar auf die beschwerliche Fahrt von Hollywood nach Konnersreuth, um der Resl, streng überwacht von katholischen Würdenträgern, einmal leibhaftig gegenüberzustehen.
Die Resl wird so nach und nach zur „Resl unser“, zu einem Stoßgebet, das jede Partei aus anderen Gründen gen Himmel schickt: Strenggläubige sehen mit der Stigmatisierten einen Gottesbeweis erbracht, Max Reinhardt vergleicht das Geschehen mit allergrößter Schauspielkunst und Hofmannsthal erwartet ein nettes Sümmchen an Filmtantiemen. Und die Resl selber? Entzieht sie sich den Zugriffen und restloser Erklärbarkeit, indem sie eben nicht unsere Resl ist, sondern ein Rätsel und Faszinosum.













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