Das Kreuz steht an der Ostseite des Konnersreuther Friedhofs, zwischen dem Grab von Theres Neumann und dem Priestergrab. Den kirchlichen Segen hatte es an Allerheiligen 1954 von Pfarrer Joseph Naber erhalten.
Seine Bedeutung sei nicht zuletzt in seiner ungewöhnlichen Entstehungsgeschichte begründet, wie Pfarrseelsorger Pater Benedikt Leitmayr betont. Das Kreuz wurde vom Künstler Karl Schmitz-Wickermann aus Süchteln (Bistum Münster) nach wiederkehrenden Visionen der Theres Neumann gestaltet. In sich trägt es eine Urkunde des Künstlers und einen kleinen Teil vom Kreuz Christi, den Papst Pius XII. eigens zu diesem Zweck an Theres Neumann geschickt hat.
Am 7. Dezember 1933, am Nachmittag nach seiner Trauung, weilte Karl Schmitz-Wickermann zum ersten Mal in Konnersreuth. Er war mit seiner Frau hierhergekommen, um in einer Novene geistige Kraft zum Ausharren in einem unheilbaren Leiden zu schöpfen. Am vierten Tag sei Schmitz-Wickermann, der auf eine natürliche Heilung nicht mehr habe hoffen können, plötzlich geheilt gewesen. Fast 20 Jahre später, im November 1952, vertraute Theres Neumann dem Künstler, der inzwischen öfters nach Konnersreuth gekommen war, ihren Herzenswunsch an.
„Nach meinem Tode wird Konnersreuth noch mehr besucht werden als heute“, habe die Resl gesagt. „Dann soll das, was ich während meiner Leidenszeit sehe, für jedermann sichtbar sein.“ In vielen Gesprächen hat Theres Neumann dem Künstler das Kreuz vom Kalvarienberg und das Leiden Christi geschildert, so dass er sich eine klare Vorstellung machen konnte. Am 11. August 1954 wurde das vollendete Kreuz auf dem Konnersreuther Friedhof aufgestellt. Es wiegt 140 Zentner und ist 5,65 Meter hoch. Der Christus, den es trägt, ist vom Scheitel bis zu den Füßen 2,50 Meter groß. Theres Neumann habe es „mein Kreuz“ genannt.
Pater Benedikt Leitmayr berichtet, dass viele Gläubige das Kreuz als „Krönung des Friedhofs“ bezeichnen. „Zahlreiche Menschen lassen sich, wenn sie auf das Kreuz schauen, vom Gesichtsausdruck des Gottessohnes nach ausgestandenem Leiden gefangen nehmen. Das heilige Antlitz ist edel und gelöst. So verkündet es bereits die österliche Botschaft ,Tod, wo ist dein Sieg?‘. Das ist die Botschaft, die ein Friedhofskreuz zu künden hat, es soll trösten und Hoffnung schenken“, so Pater Benedikt. Diesen Auftrag hat habe es bis jetzt wahrgenommen und dies werde auch in Zukunft der Fall sein.
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