Neu beleben will der SPD-Ortsverband seinen Youtube-Kanal. Dies kündigte Ortsvorsitzender Markus Wenisch für diesen Herbst und Winter an. Außerdem verwies der Sprecher bei der Jahresversammlung im Gasthof „Weißes Ross“ auf eine Klausur, in der sich die Genossen über die großen Themen der Marktgemeinde austauschen wollen. In seinem Jahresrückblick streifte Markus Wenisch einige Veranstaltungen; vieles sei der Pandemie zum Opfer gefallen.
Ein kurzes Thema war die bevorstehende Bundestagswahl. Wenisch bedauerte, dass die politische Auseinandersetzung von der Pandemie bestimmt wird und nicht mehr der menschengemachte Klimawandel im Mittelpunkt der Auseinandersetzung steht. Der Ortsvorsitzende forderte entschieden den Ausbau erneuerbaren Energien. Dies sei eine Gemeinschaftsaufgabe.
Antrag im September
Einen umfassenden Bericht aus dem Marktrat gab Fraktionsvorsitzender Wolfgang Pötzl, der davon sprach, "dass wir noch viele Ideen und noch mehr Motivation haben". Pötzl streifte die eingebrachten SPD-Anträge und was daraus wurde. Für September kündigte er an, dass auf Antrag der SPD die „Konnersreuther Bürgerprojekte“ behandelt werden. Dabei geht es um die Schaffung eines jährlichen Budgets im Gemeindehaushalt, mit welchen von der Bürgerschaft eingebrachte Ideen und Projekte umgesetzt werden können. Pötzl sah darin ein Instrument für mehr Mitwirkung, Mitsprache und Identifikation.
Zum Thema Fockenfeld merkte Pötzl an, dass er schon vor einem Jahr gewarnt habe, dass Konnersreuth nicht das Heft des Handelns verlieren darf, aber genau das sei geschehen. Die Gemeinde Konnersreuth habe lediglich 6,51 Prozent am Schloss Fockenfeld und nur rund 5 Hektar landwirtschaftliche Fläche erworben – bei einer Gesamtfläche von 90 Hektar. "Gefehlt haben uns letztlich die finanziellen Mittel, die unter anderem in den Schafferhof geflossen sind", sagte Pötzl. Ebenfalls ein Thema waren "Wilde Wasser aus der Flur". Pötzl beschrieb das Zuwarten der Marktgemeinde mit einem Wort als "fahrlässig". Weiter sagte er: "Für Konnersreuth West wurde schnell und ohne Fördermittel ein Schutz hergestellt, warum geht das nicht auch für Konnersreuth Ost?" Die Nutzung des Schafferhofs für Festlichkeiten werde nicht von der SPD mitgetragen. Es werde eine Konkurrenz zur Gastronomie geschaffen.
Ungleichbehandlung
Pötzl berichtete von Gesprächen zur Einstellung zweiter Mitarbeiterinnen für den Schafferhof, zu denen er als SPD-Fraktionsvorsitzender eingeladen war. Über den Inhalt herrsche Stillschweigen, so Pötzl und ergänzte: "Nur soviel, sollte die Durchführung und Entscheidungsfindung bei den nächsten Vorstellungsgesprächen wieder so laufen, wie sie damals gelaufen sind, bitte ich um Freistellung. Dann spare ich mir die zwei Tage Urlaub. Machen Sie sich ihre eigenen Gedanken darüber". Weiter kritisierte Pötzl, dass vom Marktrat gleich mehrere Anträge abgelehnt wurden, wo die SPD dazu aufforderte, nichtöffentliche Punkte in die öffentliche Sitzung zu nehmen. Pötzl kündigte an, dies rechtsaufsichtlich prüfen lassen zu wollen.
Marktrat Edgar Wenisch monierte die Ungleichbehandlung der Fraktion durch Geschäftsleiter Markus Troesch. "Wie anders ist es zu erklären, dass ein von CSU-Fraktionsvorsitzenden Andreas Malzer eingereichter zweizeiliger Antrag über ein kommunales Förderprogramm von der Verwaltung gleich mehrseitig ausgearbeitet wird, hingegen der gleiche Geschäftsleiter von der SPD verlangt, Anträge bis ins kleinste Detail auszuarbeiten und vor allem die Finanzierung sicherzustellen", fragte Wenisch und nannte dies eine eklatante Ungleichbehandlung.
Defizit ohne Ende
Zum Thema Schafferhof merkte Wenisch an, dass von Geschäftsleiter Markus Troesch einst ein jährliches Defizit von 10.000 Euro vorhergesagt wurde. Heute würden 70.000 Euro prognostiziert. Dies sei noch nicht das Ende. Der Bauausschuss sei außer Kraft gesetzt worden. "Die sogenannten Schafferhofreferenten haben sich als Fehlplanung erwiesen." Der Hochwasserschutz im Osten des Marktes fehle nur, "weil dort nicht der Schafferhof steht". Abschließend macht Wenisch deutlich: "Es wird allerhöchste Zeit, dass Konnersreuth wieder einen Bürgermeister bekommt und nicht aus Fuchsmühl regiert wird."
Mit kurzen Grußworten dankte Juso-Landesvorsitzende Anna Tanzer und SPD-Kreisvorsitzende Brigitte Scharf dem Konnersreuther Ortsverein für ihre wertvolle Arbeit vor Ort. Frau Tanzer sprach sich für eine Erhöhung des Mindestlohns auf zwölf Euro aus, während Brigitte Scharf vor allem ein störungsfreier Schulbetrieb ein Anliegen war. Zum Thema Rente merkte sie an, dass jeder Vierte den Rentenbeginn gar nicht erlebt und verurteilte eine längere Arbeitszeit entschieden.
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