Konnersreuth
20.11.2018 - 13:15 Uhr

Tariftreue und Gleichstellung

Bayerns stellvertretende DGB-Vorsitzende Verena Di Pasquale kritisiert den Koalitionsvertrag. Bei einer Klausurtagung der Oberpfälzer Gewerkschafter in Konnersreuth fordert sie mehr Gleichstellung und Tariftreue ein.

Prominent vertreten war der Oberpfälzer DGB bei der zweitägigen Klausur in Konnersreuth. Mit dabei waren (von links) Bürgermeister Max Bindl, Kreisvorsitzender Klaus Schuster, Jugendsekretärin Andrea Huber, Bayerns stellvertretende DGB-Vorsitzende Verena Di Pasquale, die Regionssekretäre Katja Ertl und Peter Hofmann, sowie Bezirksgeschäftsführer Christian Dietl und Helmut Fiedler (Leiter grenzüberschreitende Beziehungen des DGB Bayern). Bild: jr
Prominent vertreten war der Oberpfälzer DGB bei der zweitägigen Klausur in Konnersreuth. Mit dabei waren (von links) Bürgermeister Max Bindl, Kreisvorsitzender Klaus Schuster, Jugendsekretärin Andrea Huber, Bayerns stellvertretende DGB-Vorsitzende Verena Di Pasquale, die Regionssekretäre Katja Ertl und Peter Hofmann, sowie Bezirksgeschäftsführer Christian Dietl und Helmut Fiedler (Leiter grenzüberschreitende Beziehungen des DGB Bayern).

Schon zum fünften Mal fand am vergangenen Wochenende die Klausurtagung des DGB Oberpfalz in Konnersreuth im Schiml-Saal statt. Zu Gast waren Gewerkschaftsfunktionäre aus dem ganzen Bezirk. Im Mittelpunkt des Treffens stand das Thema "Der DGB nach der Landtagswahl", wozu Bayerns stellvertretende Vorsitzende ausführlich Stellung nahm.

Der Oberpfälzer DGB-Geschäftsführer Christian Dietl eröffnete am Freitagnachmittag das Treffen. Zu Gast waren viele Ortskartell- und Kreisvorsitzenden. Dietl freute sich, dass die Klausurtagung wieder im Stiftland stattfindet. Bürgermeister Max Bindl entbot den Gästen aus dem gesamten Regierungsbezirk ein herzliches "Grüß Gott" und stellte kurz die Marktgemeinde vor, die heuer 800. Geburtstag feiert. Im Anschluss referierte Verena Di Pasquale über die Ergebnisse der jüngsten Landtagswahl in Bayern. Sie ging dabei auch auf das Wahlverhalten von Gewerkschaftsmitgliedern ein.

Kritik übte die Sprecherin am Koalitionsvertrag zwischen CSU und Freien Wählern. Darin würden viele Forderungen des DGB nur eine untergeordnete Rolle spielen. So finde die längst überfällige Novellierung des in die Jahre gekommenen bayerischen Landesgleichstellungsgesetzes keinerlei Erwähnung. Di Pasquale nannte es zwar positiv, dass staatliche Aufträge nur noch an Unternehmen vergeben werden sollen, die sich verpflichten, Frauen und Männer gleich zu bezahlen. "Aber dies reicht bei weitem noch nicht aus. Gleiche Bezahlung bedeutet nicht automatisch auch gute Bezahlung. Das gibt es nur mit einem Tarifvertrag." Weiter forderte Di Pasquale für den Freistaat ein Tariftreue- und Vergabegesetz, damit Aufträge nur noch an Unternehmen vergeben werden, die mindestens den branchenbezogenen Tariflohn bezahlen.

Der Samstagvormittag begann mit einem Rückblick von DGB-Regionssekretär Peter Hofmann, seiner Kollegin aus dem Süden, Katja Ertl, und der neuen DGB-Jugendsekretärin Andrea Huber. Sie berichteten von den Aktivitäten der Stadt- und Kreisverbände sowie der DGB-Jugend. Schwerpunkte der örtlichen Arbeit bildeten die zahlreichen Maikundgebungen und Veranstaltungen zum Internationalen Frauentag sowie zum Antikriegstag. Auch Aktivitäten zur Landtagswahl und Proteste gegen die rechtspopulistische AfD wurden erwähnt. Für das kommende Jahr planen die Gewerkschafter eine Fülle von Veranstaltungen. Traditionelle Anlässe sind der 1. Mai, der Frauentag und 2019 die Europawahl. Mit einem gemeinsamen Mittagessen endete das zweitägige Treffen.

Nach Meinung der stellvertretenden DGB-Vorsitzenden Verena Di Pasquale finden gewerkschaftliche Forderungen in der neuen Landesregierung zu wenig Gehör. Bild: jr
Nach Meinung der stellvertretenden DGB-Vorsitzenden Verena Di Pasquale finden gewerkschaftliche Forderungen in der neuen Landesregierung zu wenig Gehör.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.