Konnersreuth
19.11.2018 - 12:31 Uhr

Theres Neumann hat auf Gott gebaut

Der Regensburger Generalvikar Michael Fuchs predigt beim Gebetstag in Konnersreuth. Auf den Gottesdienst folgt eine beeindruckende Lichterprozession.

Generalvikar Michael Fuchs predigte beiim zum Resl-Gebetstag in der Konnersreuther Pfarrkirche. Dabei ging er auf den sinnlosen Tod von Millionen von Soldaten ein und beleuchtete auch die Missbrauchsfälle der Kirche. Bild: jr
Generalvikar Michael Fuchs predigte beiim zum Resl-Gebetstag in der Konnersreuther Pfarrkirche. Dabei ging er auf den sinnlosen Tod von Millionen von Soldaten ein und beleuchtete auch die Missbrauchsfälle der Kirche.

Mit dem Leid des Ersten Weltkriegs beschäftigte sich der Prediger. "Jeder Krieg hinterlässt entfesselte und heruntergekommene Seelen. Die Rachegefühle sind stark und darauf hat damals ein neuer Führer aufgebaut und alle in ein noch größeres Leid gestürzt", sagte Fuchs. Über Theres Neumann sagte der Gast: "Sie ist noch nicht selig- oder heiliggesprochen, aber auch mehr als nur in einzelner Verehrung". Musikalisch wurde der Gottesdienst von Frauenstimmen der drei Kirchenchöre Konnersreuth, Mitterteich und Leonberg gestaltet.

Pfarrseelsorger Pater Benedikt Leitmayr bat die Gläubigen um das Gebet für den seit Februar 2005 laufenden Seligsprechungsprozess für Theres Neumann. Sein Gruß galt Pilgern aus nah und fern. Gleich zu Beginn des Gottesdienstes gedachte Michael Fuchs der Millionen Menschen, die im Krieg ihr Leben lassen mussten. "Mit vorher nie gekannten Tötungsmaschinen und immer neuen Waffen mussten Millionen von Menschen wegen eines sinnlosen Krieges ihr Leben lassen." Fuchs forderte die Gläubigen auf, wieder um den Frieden zu beten. Die Zeit und das Beispiel Theres Neumann mahnten dazu. "Theres Neumann hat auf Gott gebaut."

Ein Thema in der Predigt waren die Missbrauchsfälle in der katholischen und jetzt auch in der evangelischen Kirche. "Der Blick auf das Kreuz und auf den Gekreuzigten können uns helfen. Schauen wir auf Jesus, der am Kreuz für die gelitten hat und gestorben ist, die schlimme Schandtaten erleiden mussten. Dieses Leiden wirkt umso schlimmer, wenn diese Täter und deren Personalverantwortliche im Namen Christi aufgetreten sind." Der Generalvikar forderte dazu auf, alles zu tun, damit sich dieses nicht wiederholen kann. "Viel Gutes ist inzwischen geschehen, aber wir müssen noch besser werden. Mit wie viel Liebe hat Theres Neumann auf das Jesuskind geschaut, es innerlich geherzt und geliebt. Diese Liebe brauchen wir auch für den Schutz der Kinder und Jugendlichen, damit sie sich in geschützten Räumen als Kinder Gottes entfalten können". Fuchs war überzeugt: "Nicht das katholische Zölibat ist es, sondern Zerrformen davon. Wenn wir katholische Strukturen und Regelungen durch evangelische austauschen, haben wir nicht gewonnen."

Die Opferperspektive helfe und der Blick auf Christus, für die Kleinen da zu sein und in aller Ehrlichkeit die Vergangenheit aufzuarbeiten. "Nur dann können wir wieder Vertrauen gewinnen, innerhalb und außerhalb der Kirche". Fuchs bat abschließend um das Gebet, damit Kirche und die Welt neue Blüten und Blumen hervorbringen. Auf den Gottesdienst folgt eine beeindruckende Lichterprozession zum Resl-Grab.

 
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