Evangelisches Gemeindehaus Krummennaab soll künftig mit Leben erfüllt werden

Krummennaab
25.05.2022 - 14:59 Uhr

Grundsaniert und barrierearm wurde das evangelische Gemeindehaus in Krummennaab feierlich eingeweiht. Der Umbau ist ein Treffpunkt für alle Bürger.

von fks

"Wenn Sie Ideen haben, sprechen Sie uns bitte an!", luden Pfarrer Manuel Sauer und Kirchenvorsteherin Elisabeth Pröls mehrmals die kirchliche und weltliche Gemeinde in Krummennaab ein. Das grundsanierte evangelische Gemeindehaus biete viel Platz für Veranstaltungen. Eingebettet im Bürgerpark mit barrierefreiem Zugang, wertet vor allem die Pergola an der Südseite die Ortsmitte deutlich auf.

Die direkte Anbindung an den Park war Grundvoraussetzung für eine Städtebauförderung, wie Bürgermeisterin Marion Höcht erläuterte: "Normalerweise gibt es für kirchliche Liegenschaften keine Zuschüsse, aber genau diese Lage und Zweckbestimmung machte es möglich." Damit betonte Höcht, dass auch die weltliche Gemeinde die Räume vertraglich gesichert nutzen darf, wenn Bedarf bestehe.

Erste Gespräche 2016

Bis es am vergangenen Sonntag zu einem feierlichen Freiluftgottesdienst mit Einweihung der Räumlichkeiten kommen konnte, sind viele Jahre vergangen. Pröls und Sauer blicken auf sechs Jahre Planung und Durchführung zurück. Bereits im Herbst 2016 gab es erste Gespräche zwischen der damaligen Pfarrerin Nadine Schneider, Architektin Helga Rembeck und dem ehemaligen Bürgermeister Uli Roth sowie den Kirchenvorständen.

Von Beginn an wurde das Netzwerk Inklusion einbezogen, um einen barrierearmen Umbau realisieren zu können. Baubeginn war im Oktober 2020, nachdem die Finanzierung gesichert und Handwerker gefunden werden konnten. "Viele Köche verderben den Brei, doch Apostel Paulus würde dem widersprechen", führte Sauer in seiner Predigt aus. "Denn: Nur wenn viele mitmachen, wird auch ein schmackhafter Brei daraus", erklärte der Geistliche.

Viel Engagement

Viele Menschen hätten sich während des Umbaus engagiert, viele davon ehrenamtlich. Besonders bedankte er sich bei Elisabeth Pröls, die sich federführend um die Gesamtkoordination verdient machte. Innerhalb der Gemeinde gab es viele, die sich in bestimmten Gewerken engagierten, andere wiederum auf Abruf bereit standen. Dies war von Vorteil, auch als aufgrund der Pandemie die Preise nach oben gingen.

"Wir mussten das mit viel Eigenleistung abfedern", sagte Pröls. Es wurden unter anderem Abbruch- und Malerarbeiten, die Sanierung der alten Holztreppe und das Verlegen der Bodenbeläge im Obergeschoss von ehrenamtlichen Helfern erledigt. Die Bepflanzung im Außenbereich wurde selbst durchgeführt. Durch die damit verbundenen Kosteneinsparungen seien aber auch Sonderwünsche möglich gewesen, wie der Einbau einer kleinen Küche im Dachgeschoss für die Evangelische Landjugend.

Bedürfnisse der Bevölkerung

Das dreigeschossige Haus zeigt deutlich Schwerpunkte der Bauplanung, die vor allem auf die Bedürfnisse der Bevölkerung zugeschnitten sind. Wo möglich, wurde barrierefrei gebaut. Neben dem treppenfreien Zugang vom Bürgerpark wurden die Türen entsprechend breit und die Toiletten im Erdgeschoss rollstuhlgerecht umgesetzt.

Das Obergeschoss ist künftig für die Jugend reserviert, ausgestattet mit Couchlandschaft und Kicker sowie einer Küche hat die Landjugend einen eigenen Rückzugsraum, der gemeindeübergreifend genutzt werden soll. Ebenso ist im Obergeschoss ein kleines Büro für eine neue Quartiersmanagerin eingerichtet worden.

Das Erdgeschoss besteht größtenteils aus einem großen Saal mit barrierearmer Küche, die reichlich Platz für Veranstaltungen aller Art bieten. Eine Einladung sprachen Sauer und Pröls mehrmals aus: "Wenn Sie Ideen haben, wie wir das Haus mit Leben füllen können, sprechen Sie uns bitte an." Sauer betonte: "Das schönste Haus nützt nichts, wenn es keiner nutzt."

Jugendraum wird Lager

Im ehemaligen Jugendraum, der im Keller untergebracht war, wurde jetzt neu ein Lager eingerichtet. Mit Fliesen und Schwerlastregalen ausgestattet, stehen hier künftig Stühle, Verbrauchsmaterialien und Anderes. Erste Gespräche um die künftige Nutzung, neben der üblichen Gruppenauslastung durch Flötenchor oder Bibelkreis, gab es bereits zwischen Pfarrer Sauer und einigen Selbsthilfegruppen. "Diese suchen immer wieder Räumlichkeiten wie unsere", sagte er.

Auch neue Formate könnten ausprobiert werden, wie beispielweise Aktionen für Senioren. Hier gab es eine erste Anfrage, ob dies im Gemeindehaus möglich sei. Nach den rund zweistündigen Feierlichkeiten, musikalisch begleitet vom Posaunenchor Thumsenreuth-Krummennaab, lud die Kirchengemeinde zu einem Rundgang in das Gemeindehaus ein. Die Landjugend bewirtete die Gäste mit Kaffee und Kuchen im frisch renovierten Saal. Im Versorgungshaus der weltlichen Gemeinde bot des Backofenteam aus Krummennaab Essen und Getränke an.

Info:

So wurde der Umbau finanziert

Rund 336.000 Euro kostete die Sanierung des Gemeindehauses. Ohne finanzielle Zuwendung von staatlichen und kirchlichen Stellen wäre die Finanzierung nicht machbar gewesen. Neben 97.700 Euro aus Eigenmitteln, auch spendenbasiert, gab es folgende Förderungen:

  • Zuschuss der Gemeinde Krummennaab: 30.000 Euro
  • Städebauförderung der Regierung der Oberpfalz: 120.000 Euro
  • Bedarfszuweisung der Bayerischen Landeskirche: 78.300 Euro
  • Ergänzungszuweisung des Dekanats Weiden: 10.000 Euro
 
 

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