Erstmals in der Ortsgeschichte führte mit Marion Höcht (CSU) eine Bürgermeisterin den Vorsitz im Gemeinderat. Wie schon beim vorangegangenen Treffen noch unter der Leitung von Uli Roth, war der Versammlungsort coronabedingt die Schulturnhalle. "Es erfüllt mich mit Stolz, dass ich den Amtseid ausführen darf", bekannte Reinhard Naber, der zu Beginn der Sitzung den Vorsitz übernommen hatte.
Für Bürgernähe
Nach ihrer Vereidigung machte Höcht in ihrer Antrittsrede in knappen Worten deutlich, dass für eine Contra-Einstellung, nur aus Gründen einer Opposition oder um sich persönlichen zu profilieren, kein Platz vorhanden sei. "Erfolgreiche Teams denken gemeinsam!" An anderer Stelle bekannte das neue Gemeindeoberhaupt aber auch: "Niemandem weh zu tun, wird nicht funktionieren." Man könne es nicht allen recht machen. Die Bürgermeisterin warb aber für eine Bürgernähe und mahnte zur Freundlichkeit allen gegenüber. "Für mich gibt es auch keinen Unterschied zwischen den Dörfern." Alle seien gleich bedeutsam und "für unsere Gemeinde wichtig."
Dem Grundsatz "primus inter pares" ("Erster unter Gleichen") erteilte Höcht eine deutliche Absage. Stattdessen werde sie nach dem Grundsatz "pares inter pares" (Gleiche unter Ihresgleichen) arbeiten. Wörtlich ergänzte die Bürgermeisterin: "Zuerst kommt die Gemeinde, deren Entwicklung, deren Zukunft und dann erst die Amtsinhaberin." Höcht schloss mit dem Wahlspruch der Hansestädte, der auch für ihre Person gelte: "Der Bürger Wohl ist oberstes Gesetz."
Zweiter nun Nummer drei
Höcht wird künftig von Herbert Mattes (FWG) vertreten. Der Thumsenreuther wurde in geheimer Wahl bestimmt. Mattes übernahm die Aufgabe von Naber. In einer Stellungnahme, wenige Minuten vor der Wahl zum Stellvertreter hatte Naber erklärt, dass er - nach vorheriger Rücksprache mit den Parteifreunden - nicht mehr zur Verfügung stehen werde. "Wir wollen auf Reinhard Naber und seine Erfahrung nur ungern verzichten", äußerte sich dazu Höcht. Sie akzeptierte aber Nabers Entscheidung. Die Rathauschefin empfahl den Trautenberger aber als Dritten Bürgermeister. Nach dem Urnengang sagte der CSU-Kommunalpolitiker Naber: "Ich nehme das Amt gerne an."
Fraktionssprecher der Freien Wählergemeinschaft ist Rainer Schwingshandl. Die Sozialdemokraten nominierten Wolfgang Bauer zu ihrem Sprecher. Fraktionsvorsitzender der CSU wurde Andreas Heinz.
Gebildet wurden auch die weiteren Ressorts. Einstimmig sprach sich der Gemeinderat dafür aus, einen Haupt- und Finanz-, einen Bau- und zudem einen Rechnungsprüfungsausschuss als vorberatende Gremien zu bilden. Letzterer besteht aus fünf Mitgliedern. Im Haupt- und Finanz- sowie Bauausschuss sind neben der Bürgermeisterin weitere fünf Mitglieder vertreten. Hierfür benannten die Fraktionen: Haupt- und Finanzausschuss: Wolfgang Bauer (Stellvertreter Thomas Löw), Herbert Mattes (Rainer Schwingshandl), Gabriele Sieder (Hermann Prölß), Johannes Grünbauer (Jakob Gallersdörfer) und Reinhard Naber (Mattias Reul).
Der Bauausschuss besteht aus Thomas Löw (Stellvertreterin Karin Krenkel), Rainer Schwingshandl (Herbert Mattes), Hermann Prölß (Gabriele Sieder), Matthias Reul (Johannes Grünbauer) und Jakob Gallersdörfer (Andreas Heinz). Den Rechungsprüfungsausschuss leitet künftig Karin Krenkel. Die Krummennaaberin wurde von Höcht vorgeschlagen. Krenkel wird im Rechnungsprüfungsausschuss von Wolfgang Bauer vertreten. Weitere Mitglieder sind Hermann Prölß (Stellvertreter Rainer Schwingshandl), Gabriele Sieder (kein Stellvertreter), Johannes Grünbauer (Andreas Heinz) und Jakob Gallersdörfer (Matthias Reul).
Zudem entsendet die Gemeinde neben der Bürgermeisterin zwei weitere Mitglieder in die Gemeinschaftsversammlung der VG-Krummennaab. Davon erhalten die CSU und FWG je einen Sitz. Ausgewählt dafür wurde Rainer Schwingshandl (FWG). Als dessen Stellvertreter Herbert Mattes bestimmt. Jakob Gallersdörfer vertritt dort die CSU. Im Falle einer Verhinderung er von Matthias Reul vertreten.
Der CSU Kommunalpolitiker aus Trautenberg nimmt Abschied vom Amt des Zweiten Bürgermeisters
Wie Reinhard Naber bekanntgab, hätten ihm die Familie und der Arzt nahegelegt, sich nicht mehr als Zweiter Bürgermeister zu bewerben. Er sei auch persönlich zur festen Überzeugung gelangt, dass 18 Jahre politisches Wirken "mit an vorderster Stelle" genug seien. "Ich habe das Amt mit Herzblut und zum Wohl der Gemeinde Krummennaab ausgefüllt." Es sei für ihn eine Selbstverständlichkeit gewesen, viele Stunden in das Allgemeinwohl der Bürger zu investieren. Wie der Trautenberger weiter betonte, war es das Vertrauen in seine Person, die ihm dazu die Kraft und den Mut geschenkt hat, um die Aufgaben gewissenhaft zu erfüllen. Naber bedankte sich bei "seinen" Krummennaabern, den Firmen, Vereinen, Institutionen, der Schule und beim Kindergarten. "Die Gespräche waren stets respektvoll und offen." Dank schulde er der Gemeinde, dem Jugend- und der Seniorenbeauftragten, ebenso den Mitarbeitern des Bauhofes und vielen anderen. Zu sprechen kam Naber auch auf den bisherigen Bürgermeister Uli Roth, mit dem er "konstruktiv, sachlich, manchmal auch schwierig" zusammenarbeiten durfte. "Phasenweise waren die Meinungen zwar gegensätzlich. Am Ende des Tages fanden wir aber immer eine kompromissfähige Lösung." Naber sprach von einem "sachgebundenen Miteinander", das er auch persönlich als Basis im Umgang mit den Fraktionen pflegte. "Nun lege ich mein Amt in jüngere und ideenreiche Hände." Seinem Nachfolger wünschte er viel Erfolg. Naber versprach: "Ich bin nicht weg. Ich werde auch weiterhin meine ganze Kraft, meine Erfahrung und mein Wissen für das Gemeindewohl einbringen."
Bürgermeisterin Marion Höcht versprach Naber, dass er ihr beistehen werde. "Ich trete einen Schritt zurück." Zudem deutete er an, dass er das Mehr an Freizeit vor allem seiner Familie schenken werde." (wro)
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