Seit Jahren gibt es in Krummennaab kein Lebensmittelgeschäft mehr. Einkaufsmöglichkeiten befinden sich erst wieder im fünf Kilometer entfernten Erbendorf oder im sieben Kilometer entfernten Windischeschenbach. Eine Umfrageaktion der Kommune im vergangenen Jahr – bei der 500 Fragebögen ausgeteilt wurden – hat ergeben, dass die Krummennaaber Bürger hinter der Idee der Einrichtung eines Dorfladens stehen. Dieser soll die Nahversorgungsdefizite vor Ort ausgleichen.
Erfahrungsberichte im Fokus
Derzeit laufen die Planungen seitens der Gemeinde für die Installation eines Dorfladens an. Um das Projekt nunmehr auf den Weg zu bringen, fand kürzlich eine Infoveranstaltung statt, an der 40 interessierte Bürger teilnahmen. Um sich über die Entstehung, Errichtung, Funktionsweise und den Betrieb eines Dorfladens zu informieren, stattete Bürgermeisterin Marion Höcht mit einer Delegation am Wochenende den Dorfläden in Schwarzenbach (Landkreis Neustadt/WN) und Gleiritsch (Landkreis Schwandorf) einen Besuch ab.
Vor der eigentlichen Besichtigung der Dorfläden fand eine Informations- und Gesprächsrunde mit den jeweiligen Geschäftsführern der Einrichtungen statt. Sie informierten die Krummennaaber Delegation über die Entstehung des Dorfladens, rechtliche Aspekte sowie den laufenden Betrieb und die Erfahrungen. Der Schwarzenbacher Dorfladen besteht seit 2018. Geschäftsführer dort ist Walter Schäffler. Der Dorfladen in Gleiritsch sichert seit fast zehn Jahren die bestehende Nahversorgungseinrichtung im Ort. Geschäftsführer hier ist Anton Brand. Sicherlich seien die Einrichtung und der Erhalt eines Dorfladens mit sehr viel Mühen und Arbeit verbunden, merkten Schäffler und Brand jeweils an. Aber ein Dorfladen schließe Versorgungslücken im ländlichen Raum.
Dorfladen ein sozialer Mittelpunkt
Kurze Einkaufswege sparen wertvolle Zeit und Sprit für das Auto. Ein umfangreiches Angebot an regionalen Produkten unterstütze kurze Vermarktungswege, brachten die Gespräche einige Vorteile hervor. Mit einem Dorfladen würden zudem Arbeitsplätze vor Ort geschaffen und gesichert, war ein weiterer Aspekt der Diskussion. Die Wertschöpfung bleibe somit in der Region, betonten die Geschäftsführer gegenüber den Gästen.
Der Dorfladen erfülle auch eine wichtige soziale Aufgabe - er sei ein Ort des Austausches. "Er ist ein Treffpunkt für Alt und Jung, zum Gespräch während des Einkaufs oder bei einer Tasse Kaffee. Gerade die ältere Generation hat oft nicht die Möglichkeit, ohne Hilfe aus der Familie oder Nachbarschaft zum Einkaufen den Ort zu verlassen. So bietet der Dorfladen neben aktivem sozialen Leben auch wieder eine gewisse Selbstständigkeit für diese Personen", sagte Walter Schäffler aus Schwarzenbach. Auch Anton Brand merkte an: "Es lohnt sich. Der Dorfladen wird eine Bereicherung für Ort und Gemeinde werden", war er sich sicher.
„Es lohnt sich. Der Dorfladen wird eine Bereicherung für Ort und Gemeinde werden.“
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