In einem gemeinsamen Gottesdienst verabschiedete die Pfarrgemeinde ihren Seelsorger. Als Pater James aus seiner Heimat Indien nach Deutschland kam, hatte er lediglich zwei Koffer dabei und ein gesundes Vertrauen in Gott. Auch heute noch ist Pater James manchmal ein bisschen ängstlich, weil er immer alles richtigmachen wolle, verriet er. Vor allem vor dem Oberpfälzer Dialekt hatte er vor zehn Jahren enormen Respekt – bestand doch die Möglichkeit, dass er kaum etwas verstehe. Aber schnell eignete er sich typische Floskeln an.
Bereits bei seinem ersten Besuch in der Krummennaaber Kirche war er von dieser begeistert und freute sich auf seine neue Wirkungsstätte. „Abschied nehmen ist für mich normal, sind wir doch alle Wanderer auf dieser Erde und in meinem Heimatland findet ein Wechsel schon nach drei bis fünf Jahren statt“, sagte der Geistliche. Er bedankte sich herzlich für die liebevolle Aufnahme in der Gemeinde und hob vor allem die unkomplizierte Zusammenarbeit mit der Kirchenverwaltung und den Pfarrgemeinderäten in Krummennaab, Reuth und Premenreuth hervor. Die entstandenen Freundschaften zu Jung und Alt werde er vermissen.
Authentisch und glaubwürdig
Auch Regionaldekan Manfred Strigl bedankte sich für die Arbeit des Geistlichen. Er wollte von den Anwesenden wissen, ob sie sich an die erste Frage erinnern konnten, die er Pater James bei seiner Amtseinführung gestellt hatte. „Was ist denn wichtig, damit wir glaubwürdig leben?“, wollte er damals wissen. Diese Frage sei in der heutigen Zeit wichtiger und aktueller denn je. „Dafür braucht es aber nicht viel, sagt Gott. Es ist nur das wichtig, was das Reich Gottes leben lässt.“ Den Gläubigen gab er mit auf den Weg: „Authentisch und glaubwürdig zu leben, um die Herausforderungen des Alltags zu meistern, ist wichtig.“
Auch Pfarrgemeinderatssprecherin Elfriede Schwarzmeier und Kirchenpfleger Werner Heindl hoben die Arbeit von Pater James in den zwei Pfarrgemeinderäten, vier Kirchen und zwei Kindergärten unter seiner Führung hervor. „Lassen Sie sich einfach überraschen, was die Zukunft bringt“, sagte Schwarzmeier. Ihr Dank galt vor allem der stets offenen und guten Zusammenarbeit bei hundertprozentigem Vertrauen sowie der klaren Haltung und der strikten Umsetzung der schwierigen Regeln während der Coronazeit.
Amüsanter Start
Die Pfarrgemeinderatssprecherin wusste auch eine Anekdote: Pater James hatte kurz nach seinem Amtsantritt im Pfarrbüro ein rotes Licht installiert. Von außen sei am Abend also nur ein in rot-getauchter Raum zu sehen gewesen, was für ein Schmunzeln in der Bevölkerung gesorgt habe. Darauf hingewiesen, was ein rot-beleuchteter Raum in Deutschland bedeute, sei der Geistliche überrascht gewesen. In seiner Heimat seien bunte Lichter Ausdruck der Freude. „Es muss für jeden klar sein, was gemeint ist“, war daher in den kommenden Jahren der Leitspruch des Geistlichen. Der Pfarrgemeinderat überreichte ein Präsent, das ihn an seine Zeit in der Pfarrei erinnern soll. Auch die Ministranten erinnerten sich an die tollen Erlebnisse mit ihrem Pfarrer und überreichten gelbe Rosen.
Mit „In jedem Anfang wohnt ein Glaube“ verabschiedete Bürgermeisterin Marion Höcht den Seelsorger. Die Gemeinde habe die Höflichkeit, das freundliche Zuvorkommen und die gute Zusammenarbeit mit Pater James geschätzt. Sie überreichte ihm eine Vorratstasche mit Produkten aus dem künftigen Dorfladen und fügte hinzu, dass der Weg von seiner neuen Wirkungsstätte in Parkstein ja nicht so weit weg sei und man sich über einen Besuch in Krummennaab freuen würde.
Quersinger und zwei Vertreter des katholischen Evangelisationswerks Regensburg sorgten für die musikalische Begleitung. Anschließend konnten sich die Gläubigen persönlich von ihrem Pfarrer verabschieden.
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