Krummennaab
07.11.2022 - 12:08 Uhr

Zukunftswerkstatt in Friedenfels, Krummennaab und Reuth: Jugend träumt von jungen Angeboten

Was wünschen sich die jungen Bürgerinnen und Bürger? Dieser Frage gingen bei einer Zukunftswerkstatt die Gemeinden Krummennaab, Friedenfels und Reuth bei Erbendorf nach.

von vsr
In verschiedenen Phasen erarbeiteten die Jugendlichen Ideen, die sie als junge Menschen in ihren Gemeinden umsetzen würden. Bild: vsr
In verschiedenen Phasen erarbeiteten die Jugendlichen Ideen, die sie als junge Menschen in ihren Gemeinden umsetzen würden.

Da die Ferienprogramme der Kommunen in den vergangenen Jahren vor allem Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren wahrgenommen haben, stellte sich die Frage, was junge Menschen im Landkreis bewegt. Um die Wünsche und Ideen der Jugendlichen zu erfragen, stand dazu in den Herbstferien in Krummennaab eine Zukunftswerkstatt auf dem Programm.

Organisiert wurde diese von Eva Neugirg vom Quartier Steinwaldnetz und Theresa Beer als Verantwortliche für die kommunale Jugendarbeit im Landkreis. Unterstützung fanden sie bei den drei Jugendbeauftragten Manuel Schmidt (Friedenfels), Andreas Heinz (Krummennnaab) und Barbara Neugirg (Reuth bei Erbendorf). Leider kamen jedoch weniger Jugendliche als gewünscht, obwohl die Veranstaltung aufwändig beworben worden war. Die anwesenden Jugendlichen hatten jedoch viele Ideen, die sie gemeinsam in Projekten erarbeiteten.

Drei Phasen

Methodisch wurden die Jugendlichen in Anlehnung an die Walt-Disney-Methode in drei Phasen durch die Zukunftswerkstatt geführt. Zunächst durften sie in der „Träumerphase“ ihren Fantasien freien Lauf lassen und sich ihren Idealzustand in den Gemeinden vorstellen. Als Ideen wurden hier neben einem Jugendtreff oder einer Landjugend auch regelmäßige Veranstaltungen für Jugendliche, aber auch konkrete Ideen wie ein Trampolinpark oder Skatepark genannt.

In der anschließenden „Kritikerphase“ versetzten sich die Heranwachsenden in die Rolle von „Schwarzsehern“ und konzentrierten sich auf mögliche Probleme und Umsetzungsschwierigkeiten ihrer Wünsche. Hier stellten sie schnell fest, dass neben fehlender Grundstücke und Räume auch das liebe Geld eine begrenzende Rolle für ihre Wünsche spielt. Zudem merkten die Jugendlichen an, dass vor allem Erwachsene oft wenig Vertrauen in junge Menschen hätten, gleichzeitig aber auch häufig Ehrenamtliche fehlten, die sich um die Umsetzung und die Arbeit mit der Jugend kümmern. Die abschließende „Konzeptphase“ kristallisierte zwei gewünschte Projektvorhaben aus der "Träumerphase" heraus, die dann gemeinsam näher beschrieben und ausgearbeitet wurden.

Unterstützung von Erwachsenen

Ein erstes Projekt wurde als „Veranstaltung für Jugendliche“ bezeichnet. Konkret wünschten sich die Jugendlichen, regelmäßig – beispielsweise alle 14 Tage – altersgemäße Veranstaltungen, auch außerhalb des Ferienprogramms. Ideen waren hier Fahrten in die Thermen, Kletterparks oder ins Kino sowie die bereits in früheren Jahren stattfindenden „Dorfdiskos“. Die Jugendlichen waren sich hier einig, dass das Programm mit Erwachsenen geplant und von ihnen beaufsichtigt werden müsse. Außerdem bräuchte es Räumlichkeiten, wie die kommunalen Turnhallen, um ihre Ideen realisieren zu können.

Das zweite konkrete Projekt benannten die Jugendlichen als „Pumptrack“: ein asphaltierter Rundkurs mit Wellen, Steilkurven und Sprüngen, der nicht nur mit Mountainbikes, sondern auch mit Scooter-Rollern oder Skateboards befahren werden kann. Möglich wäre das in Krummennaab im Bürgerpark, da dort sowohl der Platz als auch die nötige Infrastruktur vorhanden seien. Neben der nötigen Unterstützung durch die Bürgermeister war den Jugendlichen auch klar, dass vor allem nach einer Fertigstellung darauf geachtet werden müsste, dass niemand am Pumptrack seinen Müll hinterlässt und der Ort sauber gehalten werden muss.

Offenheit und Eifer

Im Laufe des Nachmittags schauten auch die Bürgermeister aus Krummennaab und Reuth vorbei und lauschten den Ideen der jungen Bürger. Am Ende der Veranstaltung waren sich alle einig, dass das methodische Vorgehen gut geeignet war, um die Wünsche und Bedürfnisse zu erfragen. Erfreut waren die Organisatoren, dass sich die jungen Einwohner offen darauf eingelassen sowie ernsthaft und mit viel Eifer mitgearbeitet haben.

Auch das Feedback der Jugend zur Zukunftswerkstatt war ausnahmslos positiv. Wegen der geringen Teilnehmerzahl sei jedoch ein repräsentatives Bild der Bedürfnisse der etwa 200 Jugendlichen im Quartier nicht möglich. Dennoch hatten alle Anwesenden viel Spaß beim Entwickeln der Ideen und diskutierten auch bei der gemeinsamen Pizza am Ende der Zukunftswerkstatt über die weitere Entwicklung der Gemeinden.

Info:

Wünsche der Jugendlichen

  • „Veranstaltung für Jugendliche“: Fahrten in die Thermen, Kletterparks, Kino, „Dorfdiskos“
  • „Pumptrack“: Rundkurs mit Wellen, Steilkurven und Sprüngen für Mountainbikes, Scooter-Roller oder Skateboards im Krummennaaber Bürgerpark
 
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