Kümmersbruck
06.03.2020 - 18:04 Uhr

Bauernverband Kümmersbruck zieht Bilanz: Landwirte als Partner ansehen

Der Bayerische Bauernverbund Kümmersbruck lud Bürgermeister Strehl und Bürgermeisterkandidatin Hartinger zur Jahreshauptversammlung ein, damit sie ein Statement über ihre Haltung zur Landwirtschaft abgeben.

Ortsbäuerin Martina Scharf (Mitte) und Obmann Michael Ströhl (links) dankten Peter Beer (Zweiter von rechts) für seinen Vortrag. Dazu kamen auch Bürgermeister Roland Strehl(Zweiter von links) und Bürgermeisterkandidatin Lisa Hartinger. Bild: BBV Kümmersbruck
Ortsbäuerin Martina Scharf (Mitte) und Obmann Michael Ströhl (links) dankten Peter Beer (Zweiter von rechts) für seinen Vortrag. Dazu kamen auch Bürgermeister Roland Strehl(Zweiter von links) und Bürgermeisterkandidatin Lisa Hartinger.

In ihren Tätigkeitsberichten zeigten BBV-Ortsbäuerin Martina Scharf und Obmann Michael Ströhl viele Aktivitäten auf. Im Wesentlichen sollen die Aktionen wieder stattfinden. Dafür braucht es erneut die tatkräftige Unterstützung der Mitglieder.

In Anbetracht der Kommunalwahlen und der agrarpolitischen Diskussionen wurden Bürgermeister Roland Strehl und seine Herausforderin Lisa Hartinger gebeten, ein Statement über ihre Haltung zur Landwirtschaft abzugeben.

Zahlungen gerechtfertigt

Strehl unterstrich die Leistungen der Landwirte für den Erhalt der Kulturlandschaft und machte als Hauptproblem die nicht kostendeckenden Preise aus. Ursächlich dafür seien hohe gesetzliche Anforderungen. Dazu kämen noch der Preisdruck durch Importe aus Drittstaaten und die "Geiz ist geil"-Mentalität des Marktes. Die Ausgleichszahlungen stünden den Landwirten deshalb zu.

Lisa Hartinger mahnte an, Verantwortung nicht nur auf die Landwirte abzuwälzen. Jeder Bürger müsse in Umweltfragen auch Eigenverantwortung wahrnehmen. Dazu gehöre auch ein bewusstes Einkaufsverhalten. Die derzeitigen Proteste der Landwirte seien gut und nachvollziehbar. Zu oft flössen die Fördergelder in die falschen Bereiche und kämen nicht effektiv beim Landwirt an. Beide bewerteten die Landwirtschaft vor Ort positiv und sahen in den Landwirten einen wichtigen Partner für die kommunale Entwicklung.

Erleichterungen möglich

Die aktuellen Entwicklungen rund um Düngeverordnung waren Kernthema des Vortrages von Kreisobmann Peter Beer. Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner wolle den Bundesländern künftig einheitliche Vorgaben bei der Ausweisung "roter Gebiete" machen. Für den Grundwasserkörper "Hahnbacher Sattel", zu dem auch Kümmersbruck gehört, könnten sich damit Erleichterungen ergeben. Er mahnte außerdem an, die Landwirtschaft als Teil der Lösung im Kampf gegen den Klimawandel zu verstehen, da sie über die Böden und Humus-Aufbau in der Lage sei, aktiv CO2 zu binden. Auch die Leistungen der Landwirte beim Waldumbau seien bemerkenswert. Die Landwirte im Kreis hätten vergangenes Jahr 31 000 Bäume gepflanzt. Trotz dieser Bemühungen wird es entscheidend sein, gute Bedingungen für eine Naturverjüngung zu gewährleisten.

Die Landwirte kritisierten in der Diskussion besonders die Auflagen-Flut und das Mercosur-Handelsabkommen. Auch die Pläne zur Fleischsteuer stießen auf Skepsis.

 
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