Kümmersbruck
17.03.2019 - 09:27 Uhr

BBV Kümmersbruck: Bauern fühlen sich ungerecht behandelt

Etwa 25 Landfrauen und Landwirte kamen im Gasthaus Singer in Engelsdorf zur Jahresversammlung des Ortsverbands Kümmersbruck im Bayerischen Bauernverband (BBV) zusammen.

Mit einem Geschenk bedankte man sich beim Referenten (von links): Obmann Michael Ströhl, Tobias Dirmeier von der BBV-Buchstelle in Amberg und Ortsbäuerin Martina Scharf. Bild: exb
Mit einem Geschenk bedankte man sich beim Referenten (von links): Obmann Michael Ströhl, Tobias Dirmeier von der BBV-Buchstelle in Amberg und Ortsbäuerin Martina Scharf.

In ihrem Bericht informierten Ortsbäuerin Martina Scharf und Obmann Michael Ströhl über die Aktivitäten im vergangenen Jahr. Ein wichtiges Anliegen sei es dem Ortsverband gewesen, sich am Gemeindeleben zu beteiligen. So wurde wieder ein Bauernhoftag veranstaltet, bei dem die Vorschulkinder aus den Kindergärten Einblick in die Arbeit in Feld und Stall bekamen. Die Teilnahme am Ferienprogramm der Gemeinde musste dagegen witterungsbedingt abgesagt werden. Für dieses Jahr soll ein wetterunabhängiges Programm angeboten werden. Wichtigste Veranstaltung ist das alljährliche Erntedankfest mit Festgottesdienst und anschließendem Mittagessen im Pfarrsaal, das der BBV zusammen mit der Pfarrei und dem Trachtenverein auf die Beine stellt. Vom Erlös des Küchelverkaufs wurden 250 Euro an den Sozialbund katholischer Frauen gespendet.

Sehr gut angenommen wurden auch die Angebote für die Mitglieder, darunter ein Ausflug in die Waldschänke in Heinzhof und das Basteln von Frühjahrsdekoration. Auch heuer ist bereits ein Mitgliederausflug geplant: Am Sonntag, 23. Juni, geht es zum Beerenhof Mulzer in Naabsiegenhofen.

Die Einflüsse nationaler und bayerischer Agrarpolitik bereiten auch den hiesigen Landwirten große Schwierigkeiten. Deshalb beteiligte man sich an einer Unterschriftenaktion des BBV für eine praxisgerechtere Ausgestaltung der Düngeverordnung. Dennoch sollen die Änderungen, die erst 2018 in Kraft getreten sind, bereits nächstes Jahr erheblich verschärft werden. Der Vorstand kritisierte in diesem Zusammenhang den mangelnden Einsatz der Politik für die Belange der heimischen Landwirtschaft. Als Beispiel wurde angeführt, dass die Feinstaubemissionen aus dem Verkehr relativiert, beim Thema Nitrat aber Ängste geschürt werden. Als Landwirt fordere man eine Gleichbehandlung aller Wirtschaftsbereiche ein.

Auch das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ war ein Thema: Der geschickten Öffentlichkeitsarbeit der Initiatoren habe der BBV wenig entgegenzusetzen gehabt. Die Landwirte waren sich einig, dass im Ergebnis noch mehr Umweltleistungen bei geringeren Kompensationen verlangt würden. "Das verzerrt den Wettbewerb, weil andererseits die Türen für Importe von Agrarerzeugnissen aus aller Welt in die EU weit offen stehen", hieß es in der Diskussion.

Bürgermeister Strehl lobte in seinem Grußwort die Aktivitäten des BBV für die Gemeinde. Vom Ansturm beim Volksbegehren zeigte er sich überrascht. Seiner Meinung nach "wollen die Unterzeichner den Landwirten nicht schaden, sondern sich für eine gute Sache einsetzen". Er äußerte die Hoffnung, dass am Runden Tisch eine für alle annehmbare Lösung herauskommt.

Steuerberater Tobias Dirmeier von der BBV-Buchstelle in Amberg referierte über aktuelle Themen aus dem Steuerrecht. Unter anderem ging er auf die Entwicklungen beim Thema Gewinnglättung ein und gab wichtige Hinweise für den Handel im Internet.

 
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