An den Grundschulen Kümmersbruck und Barbing, der Mittelschule Windischeschenbach, der Realschule Neumarkt, am Albrecht-Altdorfer-Gymnasium Regensburg, an der FOS/BOS Regensburg und am Beruflichen Schulzentrum Schwandorf ist die neue Stelle über das Programm "Schule öffnet sich" der Bayerischen Staatsregierung geschaffen worden.
500 neue Stellen
Klassen- und gruppenbezogene Präventionsarbeit zur Vorbeugung gegen Gewalt und Mobbing und die Förderung der Wertebildung: Das ist die Aufgabe der neuen Schulsozialpädagogen. In Kümmersbruck ist das Susanna Metz (30) seit Anfang des Jahres. Über das auf fünf Jahre angelegte Programm werden in Bayern insgesamt 500 neue Stellen schwerpunktmäßig an einzelnen Standortschulen geschaffen. Im Schuljahr 2019/20 sollen an fünf weiteren Schulen in der Oberpfalz Stellen für die Schulsozialarbeit dazu kommen, sagte Leitender Regierungsschuldirektor Johann Hilburger. Die Kümmersbrucker Grundschule gehöre zu jenen "glücklichen Grundschulen", die hier zum Zuge gekommen ist.
Noch kein Problem
Schulamtsdirektorin Beatrix Hilburger vertritt als fachliche Leiterin den Schulamtsbezirk Amberg mit seinen 42 Schulen, davon 14 Mittelschulen und rund 700 Lehrern. Sie hob den großen Verantwortungsbereich von Schulsozialpädagogin Susanna Metz heraus. Sie ist auch zuständig für die Grundschulen in Ebermannsdorf und Kastl. 306 Schüler besuchen derzeit die Grundschule Kümmersbruck, ließ Rektorin Eva Hampel wissen. Das Problem Mobbing sei hier im Moment noch keins - und so soll es auch bleiben. "Deshalb ist die Präventionsarbeit so wichtig", betonte Regierungspräsident Axel Bartelt. Kümmersbrucks Bürgermeister Roland Strehl freut sich über die neue Sozialpädagogin. Hauptaufgabe sei die Unterstützung der Erziehungsarbeit der Schule in der Werteerziehung und Persönlichkeitsentwicklung. Das Programm reicht von Seminaren für bestimmte Jahrgänge und Schüler-Gruppen über Zusammenarbeit mit Multiplikatoren gegen Mobbing bis zu Kontakt mit Eltern, Lehrern und Kindern.
Dazu gibt es bereits einige Projekte, zum Beispiel "Fair spielen". Dabei geht es hauptsächlich darum, Pausenhof-Streitereien zu reduzieren oder ganz zu verhindern. "Lieber miteinander" ist für die ersten Klassen oder Kinder mit Migrationshintergrund gedacht. Bei "Together" geht es um Cyber-Mobbing - durchaus schon Thema an Grundschulen. Rund 80 Prozent der Schüler meldeten sich, als Bartelt fragte, wer ein Handy besitze. Das darf im Unterricht keinesfalls verwendet werden, könnte aber durchaus in den Fokus rücken, wenn es um das Recht aufs eigene Bild geht, ist die Meinung von Rektorin Eva Hampel.
Hintergrund
Mobbing unter Schülern ist kein neues Phänomen und weit verbreitet, heißt es auf der Internetseite des Bayerischen Kultusministeriums. Es gebe aber keine Belege dafür, dass Mobbing zugenommen hat.
Schätzungsweise 15 Prozent der Schüler an weiterführenden Schulen könnten Opfer sein. Etwa 4 Prozent müssten ein- oder mehrmals pro Woche Attacken über sich ergehen lassen. An Grundschulen ist es laut Ministerium wahrscheinlicher, nicht über sehr lange Zeit Opfer zu bleiben. Eine Spitze sei beim Mobbing in den 6. und 7. Klassen festzustellen. Selbst bei vorsichtiger Schätzung komme man damit auf rund eine halbe Million Mobbing-Opfer an weiterführenden Schulen, die einer langen Leidenszeit ausgesetzt sind. In englischsprachigen Ländern wurde der in Skandinavien verwendete Begriff Mobbing durch Bullying ersetzt. (www.km.bayern.de/mobbing).
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.