"Klar kann ich mit dem bisschen Alkohol noch Autofahren" - und "eine Schmerztablette wird meine Reaktionsfähigkeit schon nicht beeinflussen": So denken viele, vor allem jugendliche Kraftfahrer. Dass sie damit Leben aufs Spiel setzen, erkennen sie oft erst, wenn es zu spät ist. Darüber aufklären will der ADAC mit einem Sicherheitstraining. Kümmersbrucker Mittelschüler haben es ausprobiert - inklusive Rausch. Der kam dabei allerdings nicht von Alkohol.
Der ADAC hat Zahlen parat: 18- bis 24-jährige Verkehrsteilnehmer haben immer noch das höchste Unfallrisiko. Laut ADAC sind 2013 in Deutschland rund 66 000 junge Männer und Frauen dieser Altersgruppe verunglückt, 493 wurden getötet. Jugendliche neigten zu einer sehr hohen Risikobereitschaft: Das Ausprobieren der eigenen Grenzen stehe oft im Vordergrund, dazu kämen geringe Fahrpraxis, Leichtsinn und Unwissenheit.
Auf diesen Erkenntnissen fußt das Verkehrssicherheitsprogramm des ADAC Nordbayern "Sicherheitstraining auf dem Stundenplan". Sein Ansatz: Nur wer selbst sieht, wie sich Fehler am Steuer auswirken können, wird sich künftig vorsichtiger verhalten. Diesmal war der ADAC Nordbayern mit seinen Tutoren Uwe Hauber und Vanessa Müller in der Mittelschule in Kümmersbruck, in der Verkehrserziehung bei den Klassen M 8 und G 8 mit Klassleiter Mario Gräß.
Die Trainer zeigten den Schülern in Theorie und Praxis Gefahrensituationen. So erlebten die beiden Klassen als Mitfahrer und Zuschauer Gefahrenbremsungen, Fahrzeugverhalten bei nasser und glatter Straße sowie die Auswirkungen von Alkohol. Sie sollten erkennen, dass sich die Physik nicht überlisten lässt, wie Alkohol die Sinne im Straßenverkehr beeinträchtigt. Letzteres erlebten die Schüler mit "Rauschbrillen". Diese simulieren Gleichgewichtsverlust und Doppelt-Sehen.














Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.