Vor 65 Jahren, am 29. Juni 1960, weihte Erzbischof Michael Buchberger 32 junge Männer im Regensburger Dom zu Priestern. Fünf von ihnen können nun das Eiserne Priesterjubiläum feiern, unter ihnen auch Alois Albersdörfer aus Frankenreuth. Bei der Vorabendmesse am Samstag wurde sein Lebenswerk feierlich gewürdigt.
Albersdörfer wurde im benachbarten Ebnath geboren, weil der elterliche Hof in Frankenreuth, Gemeinde Kulmain, drei Tage zuvor abgebrannt war. In der Pfarrei Kulmain wuchs er auf. Mit 13 Jahren trat Albersdörfer in die zweite Klasse des Bischöflichen Knabenseminars Obermünster in Regensburg ein und machte dort sein Abitur. Anschließend studierte er an der philosophisch-theologischen Hochschule in Regensburg. 1960 erhielt er die Priesterweihe.
Der Weg führte den Seelsorger zunächst für acht Monate nach Schwarzach bei Straubing, bis er für sechs Jahre als Präfekt mit besonderen Aufgaben in Regensburg und Weiden betraut wurde. Er gründete und leitete ein Blasmusikorchester mit 30 Instrumentalisten im Bischöflichen Knabenseminar. In den Jahren 1966 bis 1981 war er als Religionslehrer an den Berufsschulen in Bogen und Straubing tätig und wurde zum Pfarrer in Pfelling berufen.
Engagement in Kirche, Schule und bei den Dorfhelferinnen
Die Pfarrei St. Nikolaus in Ammerthal leitete Alois Albersdörfer von 1981 bis 2007. Unter seinem Wirken als Gemeindepfarrer entstand ein neues Pfarrheim mit Kindergarten, der Pfarrhof wurde renoviert, eine Orgel angeschafft, das Dach der Pfarrkirche erneuert und das Gotteshaus im Inneren renoviert. Ein weiteres Anliegen war die zeitgemäße Ausstattung der Kapellen in den Dörfern und Weilern.
Sein Engagement als Praktikumspfarrer, Geschäftsführer und Einsatzleiter der Dorfhelferinnen-Station in Ammerthal, Religionslehrer an der Landwirtschaftlichen Berufsschule und an der Landwirtschaftsschule in Amberg sowie Lehrer für berufsethischen Unterricht bei der Bereitschaftspolizei in Sulzbach-Rosenberg zeichnen ihn aus.
Ernennung zum Ehrenbürger von Ammerthal
1988 wurde Alois Albersdörfer der Titel „Bischöflich Geistlicher Rat“ verliehen. Er gehörte dem Diözesansteuerausschuss an und war in verschiedenen Caritas-Verbänden aktiv eingebunden. Er war Mitbegründer und Vorsitzender der Caritas-Sozialstation. Als Vorsitzender des Bauausschusses setzte er sich für den Um- und Neubau des Amberger Marienheims und eines Seniorenheims der Caritas ein, zu dem auch ein Kindergarten gehörte. Sein Lebenswerk in Ammerthal wurde schließlich im Jahr 2020 mit der Ernennung zum Ehrenbürger gewürdigt.
Alois Albersdörfer zelebrierte den Gottesdienst selbst. Ihm zur Seite standen am Altar Pfarrer Markus Bruckner und der die Pfarreien Neustadt/WN und Altenstadt/WN betreuende Kulmainer Pfarrer Thomas Kopp. Gekommen waren ebenso Josef Eichinger, Stadtpfarrer von Regensburg-Reinhausen, und Pfarrer Christian Burkhardt, Gehörlosenseelsorger der Diözese Regensburg, die der kirchliche Lebensweg mit Alois Albersdörfer eng verbindet.
Eichinger beschrieb den Jubilar in seiner Predigt als einen Menschen mit Schwung und Begeisterung. „Er hat die Freude am Glauben weitergegeben und vorgelebt“, sagte er und bezeichnete ihn als ein Vorbild und Beispiel. „Wir brauchen den Glauben“, unterstrich Eichinger mit Blick auf die Gegenwart. Eichinger sprach gleichzeitig die persönlichen Erlebnisse und Begebenheiten mit Albersdörfer an, der immer Verständnis, Geduld und Nachsicht zeigte. Er dankte für die ihm vermittelten Werte: „Du warst bereit, in die Fußstapfen der Apostel zu treten“, hob er heraus.
Klangvoll, stimmgewaltig und voller Leidenschaft umrahmte der Kirchenchor musikalisch die heilige Messe. Chorleiterin Stephanie Wöhrl hatte mit ihren 26 Sängerinnen und Sängern die dreistimmige Messe von Alois Bauer einstudiert. Verstärkt wurde der Chor durch Bariton Valentin Koch von den Regensburger Domspatzen.
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