Bei der Frühjahrsversammlung des Obst- und Gartenbauvereins sprach Harald Schlöger, Kreisfachberater für Gartenbau und Landschaftspflege, über Bodenpflege und Düngung im Nutzgarten. "Farbenpracht und Vielfalt im Zier- sowie reiche Ernte im Nutzgarten ohne Schädlinge ist der Wunsch eines jeden Gartenbesitzers", meinte er. Der Schlüssel zum Erfolg sei eine konsequente Vorbeugung gegen Krankheiten durch geeignete Standortwahl der Pflanzen sowie richtige Kultur- und Pflegemaßnahmen zum Erhalt des biologischen Gleichgewichts.
Zur Bodenpflege gehöre idealerweise die eigene Kompostwirtschaft, für eine gute Ernte sorgten die richtige Fruchtfolge und Auswahl von robusten Sorten, gesunde Jungpflanzen, der richtige Kulturzeitpunkt und die Nährstoffversorgung. "Licht, Wasser, Nährstoffe und CO2 sind das Lebenselixier der Pflanzen", betonte Schlöger. So mobilisiere Kalk das Bodenleben und verhindere Versauerung. Ein belebter und mit Kompost gedüngter Boden, der Wasser- und Luftdurchlässig ist, sei Voraussetzung für gutes Wachstum. Wer mit Mulch und Kompost dünge, sollte beachten, dass eine 0,5 Zentimeter dicke Auflage ausreichend sei. Dies entspreche einer Gabe von 100 Gramm Stickstoffdünger pro Quadratmeter.
Pflanzenkrankheiten sind laut dem Referent oft ein Bodenproblem. Wer Jungpflanzen mulche, spende ihnen Schatten und verhindere eine Verkrustung der Erde. Im Frühjahr sollte der Boden nur oberflächlich gelockert werden. Der Kreisfachberater appellierte an die Besucher, nur torffreie Erde für Zierpflanzen zu verwenden und im Herbst eine Gründüngung auf den Nutzgarten aufzubringen. Stark tonhaltige Böden bräuchten Sand, um die Durchlässigkeit zu erhöhen. Aktives Bodenleben durch Mikroorganismen und Regenwürmer dämme Pilzkrankheiten ein.
"Grobkompost ist Gärtnergold", sagte Schlöger. Er entstehe am besten unter Einsatz pflanzlicher Abfallbeigaben. Der eigene Komposthaufen sollte schattig gelagert und in Schichten luftig, aber nicht zu feucht aufgebaut werden. Durch hohe Temperaturen im Inneren gerinne bei rund 40 Grad das Eiweiß und zerstöre viele Bakterien, Pilze und Unkrautsamen. Vorteilhaft für die Verrottung sei das einmalige Wenden des Kompostes. In der Regel bestehe im Nutzgarten ein ungünstiges Nährstoffverhältnis, da meist Stickstoff fehle. Der Referent plädierte, organisch-mineralische Dünger einzusetzen, der den Stickstoff langsam freisetzt. Zu viel Phosphat verhindere die Aufnahme von Eisen und Kalzium in der Pflanze und führe zu Mangelwuchs. Deshalb sollte alle drei bis fünf Jahre der Boden untersucht werden, um die Nährstoffe zu ermitteln.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.