"17 Autoren waren mit 17 Artikeln zu den verschiedensten heimatkundlichen und heimatgeschichtlichen Themen an diesem Buch beteiligt", erzählte Peter Knott. Er stellte die Autoren vor und gab zu jedem Beitrag eine kurze Inhaltsangabe.
Herbert Hackbarth hat über "Das unstete Leben des Gigi Ziegler und sein globaler Lebenslauf zwischen 1916 und 1956" geschrieben. "Warum soll man nicht auf bessere Zeiten hoffen? Wie Viktor Klemperer im Frühjahr 1945 durch den Landkreis Tirschenreuth reiste" lautet der Beitrag von Bernhard Baron. Thomas Stingl hat "Die gemeindliche Brotschranne in Mitterteich" näher beschrieben. Dabei geht es um die Versorgung der Bevölkerung mit Brot in drei Jahrhunderten.
Phänomen Theres Neumann
Robert Schön hat sich mit drei Beiträgen beteiligt: "Wie sah sich der Landkreis Kemnath im Frühjahr 1950" war der erste, der vom 700-jährigen Jubiläum der Stadt handelte. In seinem zweiten erzählt er "Von Autoren und solchen, die dazu gemacht wurden". Im dritten Beitrag berichtet er über den "Stadtpfarrer Benedikt Sattler" und seine Zeit als Pfarrer in Kemnath.
Otmar Seidl hat in Protokollen und privaten Aufzeichnungen über das Phänomen Theres Neumann aus Konnersreuth und ihre Nahrungslosigkeit geforscht. Die Regensburger Bischöfe Franz Anton von Henle und Michael Buchberger hatten den Auftrag erteilt, für den behaupteten Nahrungsverzicht den Beweis oder Gegenbeweis zu erbringen.
Christoph Rainer hat die Knabenschule Tirschenreuth genauer unter die Lupe genommen. Seine Aufzeichnungen spiegeln die Schulverhältnisse früherer Zeiten wieder. Erstmals wird 1488 namentlich ein Lehrer in Tirschenreuth erwähnt. "Fast vergessen, ein Instrumentenbauer aus Erbendorf" hat Jochen Neumann seinen Beitrag überschrieben. Darin geht es um das Tasteninstrument Bandoneon, das man nicht unbedingt mit Erbendorf in Verbindung bringt: In seinem zweiten Bericht "Weißes Gold aus Erbendorf" lässt er die nahezu 100-jährige Porzellantradition in Erbendorf Revue passieren.
Robert Birkner hat sich intensiv mit "Gerichtsbarkeit, Frondienst, Zehntabgaben in der Hofmark Thanhausen" beschäftigt. In dem Artikel "Besuch bei einem Exorzisten - wie der Falkenberger Pfarrer Johann Baptist Senft Heilung suchte" erzählt Thomas Freller eine Episode spätbarocken Volksglaubens.
Die drei Autoren Thomas Pürner, Hans-Peter Reck und Johann Rohrmüller beschreiben in ihrem Beitrag "Grenzübertritt! Auf der B 299 zwischen Hessenreuth und Erbendorf überschreiten Sie die Fränkische Linie mitten in der Oberpfalz" die viele Millionen Jahre andauernde Entwicklung der Fränkischen Linie, einer geologischen Störung.
Bei seinem Artikel "Linkische Krippenfiguren bei Maurus Fuchs" ist Harald Fähnrich Motivbildern auf der Spur. Dabei geht es um eine Papierkrippe, die in den 1970er Jahren in Tirschenreuth gefunden wurde. "Pfarrkapelle Wondreb" ist sein zweiter Bericht.
Die Autoren Christina Ponader und Fritz Wölfl haben den Beitrag "Heimat Stiftland - etwas anders gesehen, Demokratiewerkstatt unterwegs mit Zeitzeugen" geliefert. In seinem Bericht "Der bayerische Grenzschutz gegen Böhmen 1918/19 - ein Beitrag zur bayerischen Militärgeschichte in der nördlichen Oberpfalz und Hochfranken" beklagt Erich Schraml den heutigen Wissensstand über das Ende des Ersten Weltkrieges und die sich bis heute daraus ergebenden Folgen. Robert Treml erzählt "Geschichten und Schicksale von drei alten Waldsassener Häusern".
"So macht Geschichte Spaß"
Die KEMs sorgten für die passende musikalische Umrahmung. "Diese Buchreihe über unseren Landkreis hat sich bestens bewährt und sollte auf alle Fälle fortgeführt werden", betonte Landrat Wolfgang Lippert. "Eine breite Vielfalt und spannende Themen", bestätigte Bezirksheimatpfleger Tobias Appl den Autoren. "So macht Geschichte Spaß." Buchhändler Eckhard Bodner hat bereits 30 Bände aus der Buchreihe "Heimat-Landkreis Tirschenreuth" verlegt. Er bedauerte, dass die Buchhandlungen immer weniger werden, in denen der interessierte Leser in diesen heimatkundlichen Buchreihen schmökern kann.
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