Kulmain
19.09.2018 - 18:13 Uhr

Keine Zeit verlieren

Wer zu einem Notfall hinzukommt, befindet sich in einer Ausnahmesituation. Doch das ist kein Grund vor dem Helfen Angst zu haben.

Einen hochkarätigen Referenten hatte Vorsitzender Josef Hofmann für die KAB-Versammlung im September gewinnen können. Dr. Tobias Schindler aus Waldershof, Leitender Oberarzt für Anästhesie und Intensivmedizin an den Kliniken Marktredwitz und Selb, sprach zum Thema "Trau dich! Keine Angst vor Notfällen!"

Zwei Stunden verstand es der temperament- und humorvolle Referent die volle Aufmerksamkeit der über 30 Zuhörer für sich zu gewinnen. Es sei ein gelungener Abend, wenn man am Ende des Vortrages sagen kann, dass man keine Angst mehr hat, im Notfall Erste Hilfe zu leisten, meinte Schindler. Jedoch ersetzten seine aufklärenden und ermunternden Worte keinesfalls einen Erste-Hilfe-Kurs. Zu einem Notfall zu kommen sei immer eine außergewöhnliche Situation. Selbst ein Mediziner habe gemischte Gefühle.

Der Referent wies in Ton und Bild auf die verschiedenen Krankheitsbilder hin und erklärte entsprechende Maßnahmen. So stellte er bei Kindern den Fieberkrampf und den Pseudo-Krupp-Anfall heraus. Bei den Erwachsenen sprach er unter anderem den epileptische Anfall, die Zuckerentgleisung, Lungenembolie, allergischen Schock, Blutdruckkrise sowie Schlaganfall und Herzinfarkt erörtert. Besonders wichtig sei es in jedem Fall, keine Zeit zu verlieren. Die Notrufnummer 112 sei europaweit für Festnetz und Handy gültig.

Auf besonderes Interesse stießen die Symptome von Schlaganfall und Herzinfarkt. Bei einem Herzinfarkt mit Kammerflimmern sinke die Überlebenschance ohne sofortige Hilfe pro Minute um 10 Prozent. Ein sofortiges Eingreifen mit Herzdruckmassage ist hier unumgänglich, auch auf die Gefahr hin, dass der Patient bei der Maßnahme Rippenbrüche erleidet.

 
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