Die Stromerzeugung durch erneuerbare Energien ist ein aktuelles Thema. Da aber die kontinuierliche Erzeugung aus Sonne und Wind nicht gesichert ist, werden Kraftwerksleistungen und Speicher benötigt. Ein solches Kraftwerk steht östlich der Stadt Pfreimd in Reisach bei Trausnitz. Die KAB Kulmain hatte die Besichtigung dieses Pumpspeicherkraftwerks kurzfristig als Alternative zum Besuch des botanischen Gartens Bayreuth angeboten.
Heidi Braun informierte die Kulmainer bei einer Führung über alle wichtigen Kraftwerkseinrichtungen. Die Kraftwerksgruppe Pfreimd betreibt bei Trausnitz auf über 13 Flusskilometern der Pfreimd drei Speicherseen und 3 Kraftwerke an 5 Standorten. Pumpspeicherkraftwerke wie bei Reisach bieten derzeit die einzige großtechnische Möglichkeit zur Speicherung von elektrischer Energie, bei einem hohen Wirkungsgrad von bis zu 80 Prozent. Im Pumpspeicherkraftwerk in Reisach wird Wasser aus dem Pfreimdstausee durch unterirdische Leitungen in das 180 Meter höher gelegene und 1,5 Millionen Kubikmeter fassende Speicherbecken Rabenleite gepumpt. Verwendet wird dazu überschüssiger Strom. Steigt die Stromnachfrage oder ist die -erzeugung durch Sonne und Wind wetterbedingt geringer, dann fließt das Wasser aus dem Hochspeicher durch Druckstollen von bis zu 4 Metern Durchmesser mit bis zu 18 bar Druck auf die Kraftwerksturbinen. In Reisach stehen drei solcher Pumpspeichersätze mit insgesamt 106 Megawatt Leistung zur Verfügung. Das Kraftwerk Reisach reagiert innerhalb von 30 Sekunden auf Frequenzabweichungen im Netz. Es ist zudem durch ein im Damm des Stausees eingebautes Laufradkraftwerk "schwarzstartfähig" und dadurch in der Lage, das Stromnetz nach einem Blackout wieder aufzubauen.
KAB-Teamsprecherin Christine Sollfrank dankte Heidi Braun für die sehr interessanten Erläuterungen. Vor der Rückfahrt machten die Teilnehmer noch einen Rundgang am Hochspeicher Rabenleite.
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